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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Wachen glaubten heute noch daran, dass ein Geisterwesen den zwergenhaften Dieb entführt hatte.
     
    In seinem Gürtel steckte ein zierlicher Dolch, in dessen Knauf verschiedene Öffnungen, Haken und Vertiefungen eingearbeitet waren, dass er mehr Werkzeug als Waffe darstellte. In der schmalen Hand des Diebes schwang ein langes Wurfseil mit einem eisernen Anker.
     
    Der andere Mann, der dem Ruf Nallorges gefolgt war, hatte einen hochgewachsenen, muskulösen Körper und trug grüne Bauernkleidung. In seinem Gürtel steckte ein unterarmlanges Kurzschwert, über der Schulter jedoch hing ein prall gefüllter Köcher mit Pfeilen. Der Bogen in der Hand war kunstvoll gedrechselt und begeisterte das Herz jedes Kenners. Apporus hatte bei den Wettkämpfen von Salassar zum fünften Male den Titel >Erster Bogenschütze< erkämpft. Er schoss schnell und sicher. Bei seinen Diebereien kam ihm diese Kunst sehr oft gelegen.
     
    Nallorge, der nervös am Knauf seines dünnen Rapiers fingerte, hatte zwei vorzügliche Gefährten ausgewählt. Außerdem war er ziemlich sicher, dass sie ihn im Falle einer Gefahr nicht im Stich ließen.
    »Suchet drei Steine aus rotem Granat. Unter ihnen ist der Eingang, der für euch am wenigsten Gefahren birgt!« hallte der Orakelspruch des Solmani im Inneren Nallorges nach. Die Steine waren rot - so viel stand fest. Und für eine genauere Nachprüfung blieb ihnen keine Zeit.
     
    »Schnell!« rief Apporus und deutete auf eine Staubwolke in der Ebene, die schnell größer wurde. »Ich erkenne drei Reiter auf Rennkamelen. Sie dürfen den Eingang nicht finden!«
     
    »Oreander! « zischte Nallorge und spuckte das kleine Holzstück aus, an dem er gekaut hätte. »Man hat wohl niemals Ruhe vor diesem Galgenstrick.. Geh voran, Bersano! «
     
    »Ich empfehle, dass wir uns mit Stricken zusammen binden!« sagte der Angesprochene. »Wer weiß, welche Gefahren auf uns lauern. Ich habe eben festgestellt, dass der Gang nach unten führt und sich weiter hinten vergrößert. So kann uns niemand trennen, und wir können uns jederzeit in der Gefahr beistehen!«
     
    »Mit Reden stiehlt man keinen Apfel!« knurrte Apporus einen alten Diebesspruch. »Fang schon an!« Er hob beide Hände empor und winkte mit dem Kopf. Bersano verstand die Aufforderung und schlang ihm das hintere Ende seines langen Wurfseils um die Hüften.
     
    »Ihr haltet Euch am besten in der Mitte, mein Fürst!« sagte er zu Nallorge. Der Herr der Diebesgilde nickte ihm aufmunternd zu.
    »Ich gehe voran!« sagte Bersano, als er sich nur fünf Armlängen hinter dem Wurfhaken ebenfalls festband. »Mit meiner kleinen Gestalt gelingt es mir am besten, einzudringen und die Öffnung mit dem Schwert zu erweitern!«
    »Wer nur Reden führt, wird nie am Diebesgalgen baumeln!« knurrte Apporus die nächste Weisheit aus der Halbwelt von Salassar. »Ich gehe ja schon!« versicherte der kleine Dieb eifrig. Schlangengleich glitt er in das Loch. Nallorge und Apporus folgten ihm.
     
    Im nächsten Moment hatte sie das Dunkel eingehüllt. Mühsam arbeiteten sich die drei Meisterdiebe vorwärts. Von vorn hörten sie die aufmunternden Worte Bersanos.
     
    »Gleich haben wir es geschafft und sind im Inneren!« war die halblaute Stimme frohlockend zu vernehmen. »Keine drei Mannslängen vor mir wird der Gang so hoch, dass man gehen kann. Langsam kann ich mich schon aufrichten. Hier ist ein Stein, an dem man sich hochziehen kann. Ich...!«
    »Nein, du Narr. Nicht den Stein berühren!« brüllte Nallorge, von einer fürchterlichen Ahnung erfasst. Doch es war schon zu spät. Bersano hatte seine Hand auf den faustgroßen Felsvorsprung gelegt. Er stieß einen quiekenden Schrei aus, als die Stütze unter dem Druck abbröckelte. Im gleichen Moment spürte er, wie sich der Boden vorwärts neigte. Bersano bekam das Übergewicht und stürzte der Länge nach zu Boden. Langsam kippte der ganze Gang immer mehr nach vorn ab. Der Neigungswinkel wurde immer steiler.
     
    Vergebens versuchten die drei Diebe, ihre Hände in den spröden Fels des Bodens zu krallen. Irgendwann begannen sie über die rauen Steine vorwärts zu rutschen und hinab zugleiten. Mit grausigem Heulen stürzten sie in das Innere der Erde...
                                                                    ***
    „...denn Mano ist gerissen und verschlagen!« erklärte Lhamondo inzwischen den gespannt lauschenden Freunden. »Er weiß sehr wohl, dass nicht nur

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