Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
von jenem besagten Krieger, der dort drei Tage soff...
Hinter ihnen ließ das Heulen der Ghuroka-Bäume langsam nach. Endlich erstarb auch das Wispern zwischen den Blättern und Wurzeln. Die sichere Beute war entkommen.
»Das Boot ist in Ordnung!« erklärte Prinz Ferrol, nachdem er kurz überprüft hatte, dass die mit Pech verbundenen Spanten kein Leck hatten. »Dennoch wird es etwas problematisch, zur Insel zu rudern. Es sind nämlich keine Ruder da!«
Sina fauchte ein Wort, wegen dessen Gebrauch sie Ferrol erst vor kurzer Zeit gerügt hatte.
»Unsere Diebesfreunde von Salassar werden sie selbst benutzt haben!« sagte das Mädchen dann. »Und wir können zusehen, wie wir über das Wasser kommen. Ich zweifele an, dass wir aus dem Holz der Ghurokas uns Ruder machen können!«
»Wenn wir uns ihnen noch einmal nähern, dann sind wir tot! « sagte Churasis. »Zurück können wir nicht. Nicht durch den Ghuroka-Wald. Wir müssen über den See!“
»Ich könnte vielleicht schwimmen und den Kahn schieben!« überlegte Ferrol. »Sicher könntest du das!« nickte der Magier. »Wenn dies hier nicht das Reich des Diebesgottes wäre. Lass dich aber nicht abhalten, es zu versuchen!«
„Ein kühles Bad nach diesen schweißtreibenden Abenteuern ist sicher jetzt genau das richtige.“ Ferrol war bereits dabei, das Obergewand abzulegen.
„Prüf erst mal, wie warm das Wasser ist, bevor du dich in deiner Heldenpose hinein stürzt.“ warnte Sina. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dir Mano so angenehm temperiert hat, wie du es von deinen Badesklavinnen im Palast von Ugraphur gewöhnt sein dürftest.
Ferrol wollte etwas erwidern, besann sich aber dann. Sina und Churasis hatten sicher Recht, wenn sie zur Vorsicht rieten. Manos Welt steckte voller Tücken.
Er bückte sich und hielt prüfend die rechte Hand ins Wasser. Aber sofort zog er sie mit allen Anzeichen des Entsetzens zurück.
»Unmöglich!« japste der Prinz und rang nach Atem. »Es ist kalt wie die Wasser des nördlichen Eismeers. Jeder Mensch, der hier ins Wasser steigt, ist in weniger als zwanzig Herzschlägen tot!«
„Ich denke, ein kühles Bad hat noch niemals geschadet.“ lästerte der Schrat, ohne dass er darauf eine Antwort bekommen hätte.
»Wenn es uns nicht gelingt, die Insel zu erreichen, dann war alles umsonst!« seufzte Sina. »Oreander und Nallorge sind schon drüben. Und wenn sie das geschafft haben, dann haben sie sicher auch das Drachenblut schon gefunden!«
»Was hätte es uns schon gebracht!« versuchte Prinz Ferrol seine Freundin zu trösten. »Für den Ruhm, die Stadt gerettet zu haben, hättest du dir keine Melone auf dem Basar kaufen können. Und ein solches Juwel ist nur dazu da, seiner Bestimmung zugeordnet zu werden. Oder was hättest du damit vorgehabt, Sina?«
»Ich hätte Churasis gebeten, uns mit dem fliegenden Teppich nach Coriella, dem Drachenschloss, zubringen!« sagte Sina leise. »Wir sind Rasako, dem Drachenlord, noch etwas schuldig, weil wir damals die Blätter der Shemelia--Blume mitgehen ließen!«
»Aber warum dann das ganze Abenteuer?« fragte Ferrol entsetzt, während sich Churasis lächeln den Bart strich. Er hatte von Sina Worte wie diese erwartet.
»Weil ich nur so beweisen kann, dass ich der beste Dieb von Salassar bin!« fauchte Sina. »Meint ihr, ich will dem fetten Oreander oder Nallorge, diesem Knochengestell, den Ruhm zukommen lassen. Sie haben den Saran beklaut - aber ich habe ihnen die Beute im Angesicht des gesamten Hofstaates von Salassar wieder abgenommen. Habe ich etwa die Ohrringe deines Vaters zu Geld gemacht, Ferrol?“
„Für eine der Tränen Watrans hättest du das Haus eines reichen Kaufherrn kaufen können.“ sagte Ferrol leise. „Aber du hast sie durch Wulo zurück bringen lassen.“
„Richtig! Mir ging es mir darum, zu beweisen, dass Oreander und Nalorge zwar recht gute Diebe sind – aber der beste Dieb von Salassar bin ich. Und das ist mir mehr wert als alles andere. Reichtum und Macht - das sind Dinge, die für mich nicht wichtig sind. Mir genügt die tägliche Nahrung und etwas Kleidung am Leib...!«
»Und sonst hast du keine Wünsche?!« dröhnte es aus dem Nichts.
„Kann ich etwa Gold und Juwelen essen?“ fauchte Sina. „Jeden Tag ein gefüllter Teller, was braucht der Mensch mehr zum Leben? Wer nichts hat, der braucht sich weder vor Dieben noch vor Räubern zu fürchten. Also nehme ich mir von meinen Beutezügen nur so viel, wie ich zum Leben brauche. Und wenn
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