Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
es mehr ist – nun, es gibt in Salassar viele Menschen, die eben keinen gefüllten Teller haben. Die guten Götter unserer Welt wollen aber, dass es allen Menschen auch gut gehe. Nun, da helfe ich ein wenig bei der Umverteilung mit .“
»Ich habe deine Worte gehört, Katze von Salassar.“ vernahm Sina die Stimme des Diebesgottes aus dem Nichts. „Und ich lese in deinem Innersten, dass sie wahr sind. Auch weiß ich, dass du so handeln wirst, wie du redest - ganz im Gegensatz zu den anderen Dieben, die gerade meine Schatzhöhle betreten!«
»Bei Dhasor!« keuchte Sina. »Dann werden sie das Drachenblut erbeuten!«
»Finden werden sie es ganz sicher!« war die Stimme des Mano zu vernehmen. »Doch ob sie es von meiner Insel davontragen, das wage ich noch zu bezweifeln. Wir werden sehen.«
»Und wie, mächtiger Diebesgott, kommen wir über den See?« fragte Churasis.
»Was schenkt ihr mir, wenn ich euch weiterhelfe?« lautete die Gegenfrage.
„Kenne ich diesen Spruch nicht irgendwoher?“ Churasis kratze sich hinter dem Ohr.
„Aber ich glaube kaum, dass Milch und Mohrrüben hier akzeptiert werden.“ setzte Ferrol hinzu, während der Diebesgott, der diese Worte selbstverständlich gehört hatte, in wieherndes Gelächter ausbrach.
»Werft die Opfergaben in den See. Dinge, die ihr für wirklich wichtig erachtet.“ ließ sich Mano nach einer Weile vernehmen. „Dann werde ich mir überlegen, ob ich euch helfen werde!«
Sina, Ferrol und Churasis sahen sich an. Was sollten sie dem Mano opfern? Alles Eigentum hatten ihnen die Diebe abgenommen, als man sie an die Bäume band. Auch die Waffen hatten sie mitgenommen.
Sie besaßen nichts mehr. Absolut nichts.
»Nun!« vernahmen sie wieder die Stimme des Diebesgottes. »Wo bleiben die Opfergaben? Oder benötigt ihr meine Hilfe etwa nicht?«
»Ich habe nur das hier, was ich opfern könnte!« sagte Sina und streckte ihren schlanken Körper. Und dann begann sie langsam, ganz langsam, die noch vorhandenen Fetzen ihrer ledernen Tunika abzustreifen und ins Wasser zu werfen.
Churasis wurde es warm, als sich das Mädchen ganz selbstverständlich auszog und nun bis auf die hohen Stiefel vollkommen nackt war. Auch Ferrol, der diesen Anblick zwar kannte, atmete flach, als er Sina in all ihrer mädchenhaft-weiblichen Schönheit sah.
Zwar hatte sich Sina das vorher zusammen geknotete dunkle Haar so geöffnet, dass es wie ein Schleier ihr Antlitz umrahmte und weit über die Schulter fiel, aber sie machte weder einen Versuch, damit ihre kleinen, festen Brüste zu bedecken noch legte sie eine Handfläche an die Stelle, wo ihre langen Beine zusammen tafen.
Hocherhobenen Hauptes mit gestrafftem Körper und stolzem Blick stand die Katze von Salassar vor dem Wasser und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen während rasches Atmen aus dem Nichts anzeigte, dass auch der Diebesgott von diesem Anblick nicht unberührt blieb.
Die Lederstücke, die ehemals Sinas Kleidung gewesen waren, klatschten in das Wasser, wo sie sofort versanken.
„Ist dies ein Opfer nach deinem Geschmack, Gott der Diebe?“ klang Sinas helle Stimme auf.
„Das schönste Opfer, das mir jemals gebracht wurde.“ presste Mano hervor. „Gerechter Dhasor, nicht einmal Sabella in all ihrer Schönheit...“ Der Diebesgott brach ab.
„Dann erfülle dein Versprechen, Gott unserer Zunft“ forderte das Mädchen mit fester Stimme...
Wenn der Gott der Diebe lacht...
»Du solltest dir zuerst einmal etwas anziehen!« kam Manos aus dem Nichts. »Es könnte sonst sein, dass ich meine Göttlichkeit vergesse und dir in der Gestalt eines Sterblichen erscheine. Oder dass Alessandra, die Herrin der Liebe, auf deine anmutige Gestalt eifersüchtig wird!«
Kaum waren die Worte verklungen, wurde Sinas nackter Körper für einen Herzschlag in einen brausenden Wirbel gehüllt. Als das Mädchen wieder sichtbar wurde, stieß Ferrol einen erstaunten Ruf aus.
Ein langes, rotes Gewand umfloss ihren Körper und fiel in weiten Falten bis auf den Boden herab. Die Nähte waren mit kostbaren Goldstickereien abgesetzt und mit aufgenähten Edelsteinen verziert. Um die Stirn schlang sich ein goldfarbenes Band, in dessen Mitte sich mehrere kleine Brillanten zu einem Diadem fügten.
»Keine Prinzessin von Mohairedsch oder Decumania kann sich mit deiner Schönheit messen, Sina!« stieß Prinz Ferrol überwältigt hervor. Churasis vermochte nur noch unverständliche Worte zu brabbeln.
»Erkennet in ihr die
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