Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
Vom Netzwerk:
dich die Dinge lehren, nach denen dein suchender Geist dürstet!
    »Nie hat einer der Drachen, die von Coriella aus die Reise des Selbstfindung angetreten haben, in seinen Erzählungen berichtet, dass er dich gesehen hat, hoher Drachenvater!« gab Sowai zur Antwort. »Sie alle fanden ihre Erkenntnis ohne dich.«
    »Die Zeiten ändern sich!« grollte die Stimme Dhaytors. »Das große Ringen der Götter dämmert herauf. Auch das Drachengeschlecht wird von der Auseinandersetzung von Jhardischtan und Jhinnischtan nicht verschont werden. Daher ist es Dhasors Wille, dass ich junge Drachen, die den Ruf in sich verspüren, auf dem Wege der Erkenntnis geleite!«
    »Viele junge Drachen spürten in den letzten Monden in sich den Ruf!« rief Sowai, der jetzt in die Richtung flog, aus der er die Stimme vernahm. Je mehr er die Stimme des Drachenvaters hörte, um so mehr geriet er in ihren Bann. Eine unbegreifliche Macht zwang ihn, dorthin zu fliegen, wo der Drachenvater auf ihn wartete.
    »Sie kamen zu mir, und ich lehrte sie Weisheit. So, wie ich auch dich auf den Weg der Erkenntnis geleiten werde, Sowai!« kam Dhaytors Stimme wieder. »Genug geredet. Folge meinem Ruf und dem Zeichen, das ich dir gebe!«
    Die Stimme des Drachenvaters schwieg. Doch in der Richtung, aus dem sie erklungen war, sah Sowai eine rötlich blendende Helligkeit aufsteigen. Diese Farbe gab es nur ein einziges Mal in der Welt. Und nur ein Drache konnte sie hervorbringen.
    Drachenfeuer sprühte am Horizont. In grellem, fast gelbem Rot zerriss es die Nacht, die sich langsam über Cabachas senkte. Immer zerklüfteter wurden die Felsen, die unter Sowai hinwegglitten. So schnell er konnte, flog der junge Drache in die Richtung, aus welcher der Ruf erklang.
    Und dann sah er ein Schauspiel in atemberaubender Schönheit.
    Auf einem steilragenden Kegelfelsen saß Dhaytor, der Drachenvater, in seiner herrlichen Majestät. Die fedrigen Flügel waren weit ausgebreitet, während sich der Schwanz ganz um den Felsen ringelte und es aussah, als wachse er aus dem Felsen hervor. Der Rachen war weit geöffnet, und wie aus einer nie versiegenden Quelle schoss Drachenfeuer hervor und bildete einen grellen Kontrast zur Samtschwärze des nächtlichen Himmels.
    Dahinter aber schimmerte wie ein gigantischer Strudel des Weltmeeres der Eingang zum Jhardischtan.
    »Hier bin ich, hoher Vater der Drachen, wie du mich gerufen hast!« gab Sowai auf der Brücke der Gedanken von sich. »Nun weise mir den Weg zur Erkenntnis! «
    »Tauche ein in das Tor, und du findest die Weisheit!« klang Dhaytors Stimme in seinem Innersten auf. »Tauche ein in das Reich des Jhardischtan!«
    Sowai wollte noch etwas sagen. Doch in diesem Moment begann der Strudel, schneller zu kreisen. Das Drachenfeuer spiegelte sich in dem Strudel und schuf bizarre Gebilde, die wie Geisterhände daraus hervor drangen und nach Sowai zu greifen schienen.
    Wirbelnde Schemen umfingen das Bewusstsein des jungen Drachen. Es gelang Sowai nicht mehr, sich dem Zauberbann zu entziehen, in dem er sich befand. Bleiern legte sich Müdigkeit über sein Innerstes. Mit matten Flügelschlägen schwebte er genau über dem Tor, hinter dem sich der Jhardischtan ausdehnte.
    »Hinab mit dir, Sowai!« drang die Stimme des Drachenvaters einschmeichelnd in sein Innerstes. »Geh ein in die Erkenntnis, und du wirst sehen...!«
    Mehr vernahm der junge Drache nicht. Seiner selbst nicht mächtig stürzte er hinab in den Strudel.
    Schmatzend schloss sich das Tor des Jhardischtan, kaum dass er die durch Zauberkräfte transparent gewordenen Felsen durchflogen hatte.
    Für einen Augenblick vernahm Dhaytor das Heulen des jungen Drachen, der, aus dem Zauberbann erwacht, den Kreaturen des Jhardischtan gegenüberstand, die sich auf ihn warfen, um ihn in den Dienst der dunklen Götter zu zwingen.
    Doch die Macht der fünf Götter ließ keine Regung in ihm aufkommen. Wie eine stählerne Klammer hatte Wokat das Bewusstsein des Drachenvaters in seinem Griff.
    Schon spürte Dhaytor, dass ein anderer Vertreter seiner Rasse in der Nähe seine Bahn zog. Und er kannte ihn nur zu gut.
    Doch Dhaytor war zu sehr im Bann der Jhardischtan-Götter, als dass er daran gedacht hätte, dass ihm dieser Drache absolut nicht von Nutzen sein konnte. Für ihn gab es nur den Befehl, jeden Drachen, den er erreichte, in den Schlund des Jhardischtan zu locken, damit er dort in die Sklavendienste der dunklen Götter gepresst werden konnte.
    So sollte es auch mit diesem Drachen geschehen,

Weitere Kostenlose Bücher