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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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der jetzt mit schnellem Flügelschlag aus Richtung West kam und sicher nach Coriella zurückfliegen wollte.
    »Höre meinen Ruf, Samyacundar, und folge ihm auf der Stelle! « vernahm der kleine Drache die Stimme Dhaytors . . .
                                                                     ***
    »Diese Münzen reichen gerade für einen Krug Wein!« brummte der dicke Wirt, dem Ferrol einige Kupferasse auf der flachen Hand vorhielt. »Und wenn ihr etwas zu speisen wünscht, müsst ihr noch einen halben Silber-Stater dazugeben!«
    »Aber Jorico!« sagte Sina mit feinem Lächeln und legte ihre schlanke Hand an die Hüfte des Wirts. »Wer wird denn bei guten Freunden und Gästen so misstrauisch sein? Du wirst sehen, gleich haben wir das Geld, das uns einen schönen Braten beschert! «
    Ferrol musste ein Grinsen verbeißen, als er sah, dass die mit einer knappsitzenden Ledertunika bekleidete Schönheit ihre Finger über den Leibgurt des Wirtes gleiten ließ und sich der Stelle näherte, wo sonst das Geldkätzlein saß.
    Sina, genannt die Katze, war die geschickteste Diebin von ganz Salassar. Wer ihr in die meergrünen Augen blickte, der vermochte keinen klaren Gedanken mehr zu bewahren. Wenn man aber die schlanken Finger Sinas auf sich verspürte, hatte sie meist blitzartig zugeschlagen.
    Das ungefähr zwanzigjährige Mädchen mit der grazilen Gestalt und dem langen schwarzen Haar, das sie im Moment offen bis auf die Schultern trug, fand es ganz in Ordnung, ihre Opfer bei einer gespielten Liebkosung zu beklauen.

Ferrol war Kronprinz des südlichen Reiches Mohairedsch. Da er jedoch das Abenteuer mehr liebte als die weisen Mahnungen der Ratgeber des Hohen Sarans, hatte er sich heimlich davongemacht und war in Salassar untergetaucht.
    Salassar, die Perle der Chrysalischen See.
    Salassar, die Stadt des Silbernen Schleiers.
    Diese reiche Handelsstadt am Südufer der Chrysalischen See gehörte zwar eigentlich zum Reich des Sarans. Doch betrachtete sich der Rat der Zehn samt dem Oberherrn als eine Art eigenständige Stadtregierung und ließ nur zögernd die fälligen Steuern und Tribute zum Hof des Hohen Sarans nach Ugraphur fließen.
    Obwohl Haran Esh Chandor, der Hohe Saran, seinen Sohn offiziell suchen ließ, gönnte er ihm auch sein abenteuerliches Leben, das er andererseits aus Gründen der Staatsraison freilich nicht dulden konnte. Nur eine heimliche Zuwendung von einem Aureus, einem Goldstück, ließ der Saran seinem Sohn in jedem Mond zukommen.
    Ein Aureus war selbst in Salassar ein kleines Vermögen. Man konnte selbst hier davon einen Mond sehr gut davon leben. Dennoch galt auch für den verkappten Kronprinzen der gleiche Satz, der auch für die einfachen Lastenträger im Hafen oder sonst irgendeinen der kleinen Leute in Salassar galt.
    Kein Auskommen mit dem Einkommen. Kaum hatte der Prinz das an einer bestimmten Stelle deponierte Geld abgeholt, war es ihm auch schon zwischen den Fingern zerflossen.
    Prinz Ferrol war eine hochgewachsene, drahtige Erscheinung. Unter seinen schlichten Gewändern aus grünem Loden und schwarzbraunem Leder vermutete niemand einen schlanken, muskulösen Körper. Das lange braune Haar, das oval geschnittene Gesicht und die dunklen Augen ließen einen Schimmer edlen Geblüts erkennen. Das kleine Oberlippenbärtchen jedoch symbolisierte Kühnheit und Wagemut.
    An seiner linken Seite trug Ferrol ein Rapier in einer schmucklosen Lederscheide.
    Niemand konnte vermuten, dass diese Waffe aus den Werkstätten der Riesen stammte, die für die besten und schärfsten Schwerter bekannt waren. Ferrol war ein absoluter Freund der Klinge und konnte sich mit dem Rapier mühelos eine ganze Anzahl von Gegnern vom Leibe halten.
    An Sinas Hüfte schwang ein unterarmlanges Kurzschwert, das mehr an einen überlangen Dolch erinnerte. Die Gäste in der Schänke, die das Paar schon gut kannten, hatten bereits bemerkt, dass Sina weder Bogen und Köcher noch ihr Wurfseil mit dem Anker dabei hatte.
    Die Katze war also heute nicht auf der Jagd.
    Aber das bedeutete nicht, dass sie nicht kleinere Diebereien verübte. Zum Beispiel einem Wirt den Geldbeutel abzunehmen, um ihm damit das Essen zu bezahlen.
    Doch Sinas Finger griffen ins Leere. Es war keine Geldkatze am Gürtel des Wirtes. Das Grinsen Joricos wurde immer breiter.
    »Ihr solltet euch eine andere Schänke zulegen, Sina!« lachte er dann. »Als ihr eintratet, habe ich selbstverständlich sofort

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