Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
überlegen, wie wir uns an ihnen rächen können!«
»Der Tag der Abrechnung kommt, wenn unsere Heere gegen den Jhinnischtan zu Felde ziehen!« sagte Zardoz. »Die Drachen sind frei. Doch es sind schon genügend Waffen geschaffen worden, um die Heere des Mardonios von Cabachas neu auszurüsten. Wir werden sie irgendwann nach Cheliar schaffen, um mit ihnen Mardonios Gamander zum Angriff auf Decumania zu reizen. Aber vorerst hat das noch Zeit!«
»Zeit«, sagte Fulcor düster. »Manchmal frage ich mich, ob die Zeit nicht der größte Feind der Götter ist.«
Schweigen senkte sich über die Götter des Jhardischtan.
* * *
Churasis erkannte, dass er keine Zeit zu verlieren hatte. Nur noch der Bruchteil eines Herzschlags, dann musste sich der mit dolchspitzen Zähnen bewehrte Kiefer Dhaytors um die Gestalt in der goldenen Rüstung schließen. Es war unwahrscheinlich, dass die Rüstung gegen den Biss eines so gigantischen Drachen Schutz bot.
Mit aller Kraft schleuderte der Zauberer von Salassar schleuderte den Khoralia-Kristall und schrie mit gellender Stimme ein Wort in der Sprache der Drachen.
Dhaytor brüllte auf, als ihn der Sternstein kurz unterhalb des Kopfes traf. Im gleichen Augenblick erklang das Wort.
Ein Wort der Macht.
Ein Wort, das den Zauber, mit dem die Götter des Jhardischtan versklavt hatten, zerbrach.
Für den Drachenvater war es, als würde er schlagartig aus einer tiefen Betäubung erwachen.
»Rasako!« stieß er hervor. »Was soll...?«
Dhaytor konnte das Wort nicht vollenden. Denn der Drachenlord in seiner Todesfurcht hatte nichts von alledem bemerkt, was vorging. Er hatte durch das geschlossene Helmgatter nur den fürchterlich zuschnappenden Kiefer gesehen und in letzter Verzweiflung das Schwert ergriffen.
Jetzt, wo der mächtige Drachen den Schädel hob, erkannte er die weiße Stelle am Hals. Hier waren keine Schuppen. Und hier war der Drache verwundbar.
Mit beiden Händen stieß Rasako die Klinge hinein. Und es war, als sei die Spitze des Wetterschlages in Morast gefahren.
Mit einem trompetenhaften Schrei bäumte sich Dhaytor empor.
Rasako, der das Heft des Schwertes nicht fahrenlassen wollte, wurde mit empor gerissen. Die Klinge glitt wieder aus der Wunde, und der Drachenlord wurde zur Erde geschleudert.
Aus der Wunde troff eine gelbrote Substanz wie lebendiges Feuer.
Drachenblut!
Langsam ging Dhaytor, der erste der Drachen und Vater aller Wesen vom Drachengeschlecht, in die Knie. Die Erde erzitterte, als der mächtige Körper zusammensank.
»Warum, Rasako?« krächzte es aus der Kehle des großen Drachen. "Warum?«
»Du wolltest mich töten, Dhaytor!« kam es hart unter dem Helm hervor.
»Ich handelte unter Zwang. Es war Zauberkraft, die meinen Willen lähmte!« stieß Dhaytor hervor. »Ich war nicht Herr meiner Sinne. Sie haben mich gezwungen, die Drachen hierher zu locken!«
»Ich weiß!« sagte Rasako. »Samy hat es mir so berichtet. Er sagte, er wollte mit drei Menschen die Drachen mit List befreien! Aber du weißt ja, wie Samy ist. Er redet viel...«
»Doch was Samy geredet hat, das haben er und wir auch getan!« ließ sich Churasis vernehmen. »Es war die einzige Chance, die Jhardischtan-Götter in die Knie zu zwingen. Du dagegen, Rasako, hast in deiner blinden Wut hast die Armada der Drachen ins Verderben geführt. In die Schlünde der Vulkane!«
»Es war meine Pflicht, alles zu tun, um die Drachen zu befreien!« verteidigte sich Rasako.
»Es wäre deine Pflicht gewesen, die anderen Drachen auf Coriella zurückzuhalten, damit nicht noch mehr gefangengenommen werden konnten! « rief Samy mit heller Stimme dazwischen. Mit matten Flügelschlägen segelte der kleine Drache tiefer und landete genau neben dem zu Tode wunden Drachenvater. Der Zauber war beendet, und er hatte wieder seine gewohnte, kleine Gestalt.
»Er redet wie ein alter, erfahrener, weiser Drache!« brummte Dhaytor bei sich selbst. Churasis war neben den Todgeweihten getreten und legte den Khoralia auf die offene Wunde. Langsam begann der Blutfluß zu stocken. Dennoch war zu erkennen, dass es mit dem uralten Drachen zu Ende ging.
»Dein ganzer Krieg war sinnlos, hoher Drachenlord!« rief Samy. »So sinnlos, wie jeder Krieg ist. Wenn ich im Volk der Drachen zu sagen hätte...!«
»Das wirst du auch künftig. Du wirst etwas zu sagen haben, kleiner Freund!« übertönte
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