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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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um sofort wieder in tiefe Wogentäler hinab zu stürzen.
     
    Mit mächtigen Flügelschlägen glitt ein gewaltiger Drachen, in dessen Schuppen sich alle Farben des Regenbogens spiegelten, über Oceanas aufgewühltes Element hinweg.
    Doch unter dem Wasserspiegel lag eine schweigende, gnadenlose Welt, in der Lebewesen geboren wurden, um anderen zum Fraß zu dienen. Eine Welt, die für Dhaytor, den Drachen, den Tod bedeutete, wenn seine Kräfte versagten und er in die Fluten hinab stürzte. Er kannte die gezackten Rückenflossen der Myrdocks, der grässlichen Raubfische des Südmeeres. Doch hier hatten sie fast die Größe der Gigantenwale des Eismeere und ihre Rachen waren mit dolchartigen Zähnen bewehrt. Auch der feste Hornschuppen-Panzer eines Drachen hielt den tödlichen Gebissen  der Myrdocks auf die Dauer nicht stand.
     
    Schwer spürte Dhaytor, der alte Drachenvater, die Todeswunde.
    Dort, wo an der Unterseite seines schlangengleichen Halses die Schuppen nicht so fest waren wie auf seinem Rückenpanzer, war ihm das Schwert Rasakos, des Drachenlords, ins Leben gefahren. Zwar hatten Zauberkräfte die Wunde geschlossen und verhinderten, dass Daytors Leben mit seinem Blut ausfloss. Doch es war nur eine Frage der Zeit, wann sich der Schatten über ihn senkte.
     
    Der Schatten.
    Das ist der Name des Todes in der Adamantenwelt. Der Gott, der keinen Namen hat. Jedenfalls keinen, den man wagen sollte, auszusprechen. Denn wer den Namen des Todes ausspricht – dem erscheint er, um ihn mit sich zu nehmen.
     
    Dhaytor wusste, dass er diesem Tode geweiht war und es keine Rettung für ihn gab. Doch er wollte an jenem Platz  sterben, zu dem alle seines Geschlechts hingehen, wenn sie spüren, dass sich der Schatten über sie herab senkt.
    Daytor, der uralte Vater des Geschlechts, folgte einer Straße der Lüfte, die niemals von einem Drachen bezeichnet worden ist. Doch jeder weiß, dass er diese Straße finden wird, wenn die Zeit des Todes für ihn heran naht. Der sterbende Drachenvater wusste, dass er sich auf dem Weg von seinen inneren Gefühlen leiten lassen musste.
     
    Denn diesen Ort, zu dem es ihn wie ein innerer Zwang zog, hatte auch Dhaytor, obwohl er fast so alt war wie die Welt selbst, noch niemals betreten.
     
    Es war ein Ort, wo man nicht lebte, sondern starb.
    Eine Insel der Legenden.
     
    Saronai.
    Die Toteninsel der Drachen . . .
             *     *     *
    Die Wände des hochgewölbten Gemaches waren mit Teppichen aus blauschwarzem Samt verhängt.
    Kunstvolle Hände .hatten mit dünnen Gold- und Silberfäden geheime Zeichen und Symbole in den kostbaren Stoff gestickt. Dazu waren verschiedene Juwelensteine und Kristalle in den Stoff eingenäht, die mit ihren Energien die Zauberkraft der verbotenen Magie stärkten. In den abstrakt wirkenden Mustern der Wandteppichen erkannte nur der Kundige die Symbole einer geheimen Zauberkunst.
    Mitten im Raum hingen, von unsichtbaren Händen gehalten, zwei transparente Kugeln von der Größe eines menschlichen Schädels. Unwirkliches Feuer, das aus ihnen versprühte, konnte mit dem Licht des Tages wetteifern.
     
    Die beiden Lichtkugeln spendeten Helligkeit für den Mann, der in der Mitte des Raumes in einem mächtigen Sessel aus rötlichem Rosenholz saß. Unsichtbare Kräfte einer absurden Magie sorgten dafür, dass sich die Polster jeder Bewegung seiner verkrüppelten Gestalt anpassten.
    Das Holzgestell war mit Schnitzereien übersät, in denen sich verschlungene Symbole einer verfluchten, schwarzen Zauberkunst bildeten. Die Füße des Sessels waren wie die Eruptionen eines ausbrechenden Vulkans geschaffen und die Feuer der Tiefe schienen zu den Postern herauf zu lodern.
     
    Ein Thron, der eines gewaltigen Königs würdig war.
    Und der Mann, der darauf saß, war ein König.
     
    Und auf seine Art mächtiger als alle Herrscher, die über die Länder und Reiche von Chrysalitas geboten.
    Ein König, der zwar nicht über Leben herrschte. Doch die grauenvollen Kreaturen aus Sphären jenseits aller Vorstellungskraft, sie beugten sich vor seiner unsichtbaren Krone und duckten sich unter seinem Zepter.
     
    Soduur, der schwarze Magier von Salassar, war ein König der Magie und aller bekannten dunklen Zauberkünste.
    Niemand wusste genau, wie mächtig Soduur tatsächlich war. Denn nur selten mischte er sich in Dinge ein, die außerhalb seines schwarzen Turmes im Norden  von Salassar geschahen. Doch wenn der Schwarzzauberer seinen Schatten erhob, dann kroch die

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