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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Furcht durch die Stadt am Südufer der Chrysalischen See. Flüsternd wurden schreckliche Dinge erzählt, die Soduur in fernster Vergangenheit getan hatte.
     
    Obwohl es um den alten Schwarz-Magier sehr still geworden war, wirkte seine Macht. Eine Macht, die in der Angst vor seinen geheimen Kräften lag.
    Soodur nahm keine Schüler an und seine Kunst und sein Wissen würde mit ihm sterben. Denn es wurde erzählt, dass die Bücher, aus denen er sein Wissen schöpfte, von denen einige aus den längst vergangenen Tagen stammten, als das verfluchte Hexenreich von Szylamar die Adamanten-Welt tyrannisierte. Mit seinem Leben aber würde das Wissen um die Schwarz-Zauberei aus der Welt Chrysalitas endgültig verschwinden.
     
    Es wurde gemunkelt, dass Soduur einst einem Zirkel der Mächtigen angehörte, die man die "Herrn vom Kreis des Regenbogens" nannte. Ein Zusammenschluss der mächtigsten weißen Magier aus allen Teilen von Chrysalitas. Ihr Zusammenschluss bildet einen magischen Gegenpol gegen die Macht des Hexenköngs von Szylamar.
    Der geballten Zauberkraft dieses Zirkels  gelang es schließlich, in einem gewaltigen Ringen der Kräfte des Geistes die Macht des Hexenkönigs zu brechen. Und Nijinjaczora, die Zitadelle der Grausamkeit, versank mitsamt seinem mit einem Fluch sterbenden Herrscher und verschwand  in den Tiefen der Erde.
     
    Eine gewaltige Beschwörung, nach der mehrere der Weiß-Magier erschöpft zusammen brachen, ließ gewaltige Mengen Wasser aus dem unendlichen Ozean, der die bekannte Landmasse von Chysalitas bildete, zu einer gigantischen Wolke werden. Eine Wolke, die sich dort ausregnete, wo einst die Zitadelle Nijinjaczora gestanden hatte, von deren Garadia-Turm aus der Hexenkönig Szylamar beherrschte und Chrysalitas tyrannisierte.
     
    Durch diesen gewaltigen Regen aber entstand im Zentrum von Chrysalitas, wo einst das Reich von Szylamar wie eine Spinne im Netz die Adamanten-Welt terrorisierte, die Chrysalische See. Wasser und Erde ließen das verfluchte Hexenreich für immer vor den Augen der Sterblichen und der Götter verschwinden.
    Die Priester Dhasors wollten wissen, dass Soduur in jenen Tagen einer der mächtigsten Meister des weißen Magie gewesen war. Doch konnte er den Drang seines Wissensdurstes nicht beherrschen. Es gelang ihm, heimlich einige der Schriftrollen aus der Bibliothek von Nijinjaczora an sich zu nehmen, bevor die Zitadelle der Grausamkeit in den Fluten der Chysalischen See versank.
     
    So aber setze sich der Fluch und das Erbe des Hexenreiches von Szylamar in der Welt fort. Denn beim Studium der Schriften aus der verbotenen Bibliothek gewannen die unheimlichen Minuskel der verbotenen Schriften Macht über Soduurs Geist. Und so verfiel er, ein Fürst der weißen Magier, den dunklen Zauberkünsten.
    Soduur war weder schön noch hässlich zu nennen. Das schwarze Gewand, das er trug, war einfach geschnitten, völlig schmucklos und mit einem silbernen Strick um die Hüften zusammengebunden. Über dem fast kahlen Schädel, den nur ein silberner Kranz dünner, bis auf die Schultern herabfallender Haare umgab, trug er fast ständig eine Kapuze, durch die sein bleiches, eingefallenes Gesicht stets im Halbschatten lag.
     
    Soduurs Alter ließ sich schwer abschätzen. Schon, als Szylamar unterging, war er kein Jüngling mehr. Demnach musste Soduur mehrere hundert, vielleicht sogar auch über tausend Jahre alt sein. Doch das ist bei einem Meister der schwarzen Magie, der sich auf jede Art lebensverlängernder Tränke und Tinkturen versteht, keine Seltenheit.
    Die gelben Zahnstummel in Soduurs rissigen Mund schienen einem Toten zu gehören. Das zerfurchte, blasse Gesicht war das eines Philosophen, der nach einem erfüllten Leben in seinen letzten Tagen endlich die Erkenntnis der Wahrheit gefunden hat. Aber in seinen grauschwarzen Augen sprühte das Feuer und die Leidenschaft der Jugend.
     
    Obwohl er einer der mächtigsten Magier von Chrysalitas war, vielleicht sogar der Mächtigste überhaupt, seit sich der Letzte seines Zirkels zum Sterben nieder gelegt hatte, konnte man Soduur nicht glücklich nennen. Denn ein grässliches Schicksal zwang den uralten Mann, seine Tagein in einem bequemen, aber für ihn dennoch fast unerträglichen Sessel zu verbringen.
    Es mochte etwas mehr als zehn Jahre her sein. In einem Augenblick der Schwäche hatten seine Feinde Gewalt über Soduur gewonnen und ihn überwältigt. Und weil er ihnen nicht sagte, was sie wissen wollten, hatten sie sein Körper

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