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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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während eines Gastmahls einen Apfel. Den Wurm, der sich in diesem Apfel ringelte, konnte das Auge eines Menschen nicht erfassen. Doch in Gerunios Innerem mästete sich der Wurm und wurde größer.
    Mehr als drei Monde dauerte der qualvolle Tod des Oberherrn, weil sein Inneres vollständig von dem Wurm zerfressen wurde. Und wie bei seinem Tortur-Meister so war auch der Körper des Oberherrn von unsichtbaren Gewalten dagegen geschützt, dass ein rascher Dolchstich, ein geschickter Schwerthieb oder ein rasch abgedrückter Pfeil seinen Qualen vorzeitig ein Ende bereitete.
     
    Nach dem Wunsch Soodurs hatte der Dämon Todesarten gewählt, die dem Höllenwesen selbst die größte Freude bereiten würden und mit denen der Delinquent "den Tod spürte", wie sich Soodur bei seiner Beschwörung des Dämon ausdrückte. Ein Wunsch, den die Teufelskreatur aus einer anderen Dimension nur zu gern erfüllte
     
    Nach dem Tode Gerunios, des Prächtigen, wählte der "Rat der Zehn" Pholymates, den Reichen, zum Oberherrn der Kaufmannsrepublik Salassar. Denn es war Sitte, dass die zehn reichsten Kaufleute der Stadt aus ihrer Mitte den Oberherrn wählten. Wer herausragende geschäftliche Erfolge hatte, der konnte eine Stadt besser  regieren als ein gekröntes Haupt, dessen Urahnen vielleicht einmal tüchtige Herrscher gewesen waren, er selbst jedoch weder über Charisma noch scharfes logisches Denken oder gar Durchsetzungsvermögen verfügte.
     
    Unter Pholymates nahm sich Salassar immer mehr Freiheiten heraus, obwohl es offiziell immer noch zum Reich Mohairedsch gehörte und die Herrschaft des Hohen Sarans im fernen Ugraphur anerkennen musste. Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Stadt Salassar waren im dortigen Serail zwar bekannt, wurden aber ignoriert, weil die fälligen Abgaben im allgemeinen pünktlich und in voller Höhe bezahlt worden waren.
    Mit äußerster Konzentration hatte sich Soduur in einen mächtigen Folianten vertieft, der, von Geisterkräften gehalten, vor ihm aufgeschlagen war. Ein Gedankenbefehl zeigte den Unsichtbaren, die das Buch hielten, an, wann eine Seite umzublättern sei.
     
    Mit seinen zerbrochenen Knochen konnte Soodur gerade eine Schriftrolle halten. Um diesen uralten Folianten zu studieren, musste er seine Geisteskräfte einsetzen. Denn wenn das Buch frei im Raum schwebte, bedeutete es für Soduur keine Schwierigkeiten, auf diese Art geruhsam seinen Studien nachzugehen.
    Was anderen Menschen die Haare zu Berge trieb, waren für Soduur alltägliche und leicht erklärliche Vorgänge. Der Kundige, der die Kräfte der Geisterwelt zu seinen Gunsten zu nutzen versteht, findet in diesen Dingen eine Welt, die ihren eigenen Gesetzen gehorcht, jedoch genauso real ist wie jede andere auch. Man muss sich zwar ihren Gesetzen unterwerfen, es aber gleichzeitig auch verstehen, diese Gesetze zum eigenen Nutzen anzuwenden.
     
    Zufällig war Soduur auf das Buch aufmerksam geworden, dass schon lange in den oberen Regalen seiner umfangreichen Bibliothek okkulter Werke stand. Eine Ausgabe der »Geheimlehre« die Falcar, der Sehende, in den Tagen geschrieben hatte, bevor die ersten aus Mohairedsch verbannten Kaufleute in den Sümpfen vom Delta des Lall-Flusses ihre Kontore errichteten und damit den Grundstein für die Stadt Salassar legten.
    In diesem Buch hoffte Soduur, endlich ein Mittel zu finden, mit dem er seinen zerschlagenen Körper Heilung zuführen konnte.
     
    Ein Gedankenbefehl ließ die nächste Seite umschlagen.
    Interessiert betrachtete der Schwarzzauberer die unheiligen Symbole, die wie eine Flammenschrift vom schwarzen Pergament abstachen . . .
             *     *    *
    »Das ist er. Halt die Stricke bereit. Diesmal darf er uns nicht entwischen! « zischte Bojand so leise, dass es gerade noch für ein menschliches Ohr zu vernehmen war. Der in seiner Gewandung völlig unauffällig wirkende Mann mit den markanten Gesichtszügen drückte seinen schmalen, hochgewachsenen Körper in die schützende Dunkelheit der Türnische aus grob gemauerten, glasierten Lehmziegeln, deren mittlerer Schluss-Stein den Schädel eines Dämons darstellte, der wiederum andre Dämonen abschrecken sollte, in dieses Haus einzudringen.
     
    Seit zwei Tagen hatte der „Menschenjäger des Hohen Sarans“ das alte, halb verfallene Mietshaus in der Shimarstraße von Salassar beobachtet. Und heute sah er endlich den Mann, auf den er gewartet hatte.
    Ferrol, den Abenteurer.
     
    Aber nicht nur den Abenteurer. Denn außerdem war 

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