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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Tür.
     
    In der »Goldquelle« hielt man den Atem an, als der schmuddelige Zauberer eintrat. Neugierig wandten sich ihm alle Blicke zu, der in diese Räumlichkeiten so wenig passte wie ein Paradiesvogel in einen Schwarm Krähen.
    Loichan funkelte ihn an, blieb jedoch höflich und zwang ein Lächeln auf seine Lippen. Mit einer leichten Verbeugung baute er sich vor Churasis auf.
     
    »Wenn Ihr mein Gegner sein wollt, dann müsst Ihr meine Bedingungen akzeptieren! « sagte er mit fester Stimme. »Gewinnt ihr, dann seid Ihr einen ganzen Mond in meinem bescheidenen Haus so gern gesehen, wie einer dieser erlauchten Gäste, welche die dargebotenen Herrlichkeiten bezahlen. Ist jedoch einer der hochwohlgeborenen Herrschaften nicht angetan von Eurer Kochkunst und zieht mein Gericht vor, dann verliert Ihr Euren Kopf. Nun? Gilt die Wette?«
    Im Klang der Worte war zu erkennen, dass sie so gemeint waren, wie Loichan sie gesagt hatte.
    »Ich bin einverstanden. Die Wette gilt! « nickte Churasis. »Auf in die Küche. Lasst uns Taten sehen . . .!«
             * * *
    Sina, die Katze, war auf der Jagd.
    Die Meisterdiebin von Salassar achtete darauf, dass ihr graziler Körper immer im Schatten der Häuser blieb. Sie hatte das lange, rabenschwarze Haar, das bei ihren Beutezügen hinderlich war, mit einem Lederriemen hinten zusammen gebunden. Die knapp sitzende Kampftunika aus geschmeidigem, schwarzem Leder verfloss mit der Dunkelheit und nur die nackten Arme und Beine der Diebin schimmerten in der Nacht. Die schwarzen Stiefel mit den geschmeidigen Sohlen reichten ungefähr eine Hand breit über das Knie und die Schäfte schmiegten sich an Sinas Beine wie eine zweite Haut.
    Normalerweise bestrich Sina die Stellen ihres Körpers, die nicht von der Schwärze ihrer Kleidung verdeckt waren, mit schattenhafter Farbe, um vollständig mit der Nacht zu verschmelzen. Doch die Zeit drängte, und der Diebstahl musste in dieser Nacht geschehen. Sonst war das kostbare Juwel wieder fort. Es war keine Zeit geblieben, die kompliziert herzustellende Körperfarbe anzurühren.
     
    Von einem halb betrunkenen Sklaven hatte Sina von einem kostbaren Juwel gehört, dass dich derzeit in der Stadt befand. Und für eine weitere Kanne billigen Weins aus Austriavin hatte ihr der Sklave auch noch die näheren Örtlichkeiten verraten, wo die ersehnte Beute in dieser Nacht gelagert wurde.
    Es handelte sich um ein faustgroßes, grünes Juwel, dessen Schimmer dem Blut des Ozeans glich. Scorac, der Wagemutige, ein Kaufmann aus Maradak, hatte ihn bei den wilden Bergvölkern der Nördlichen Frostgletscher entdeckt. Die Barbaren hatten keine Ahnung vom Wert des Steins, der für sie nur eine Art Spielzeug war.
    Ein Schwert für den Häuptling sowie einige Speere und Pfeilspitzen brachten sie dazu, Scorac das Juwel zu überlassen.
     
    Scorac hatte mit einem Schiff die Chrysalische See überquert und war nun unterwegs zum Hofe von Ugraphur. Denn Haran Esh Chandor, der Hohe Saran, war immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Juwelen und edlen Steinen. Für besonders wertvolle Stücke zahlte er Preise, die den Ertrag ganzer Provinzen bedeuten konnten.
    Heute morgen war Scoracs Galeere im Hafen von Salassar vor Anker gegangen. Morgen würde sie den Fluss hinauf bis nach Yellado  fahren und der Kaufmann von da aus mit einer Karawane nach Ugraphur weiter reisen..
     
    Die Nacht in Salassar war es, die Scorac beunruhigte.
    Die Diebesgilden dieser Stadt waren für ihr Geschick und ihren Wagemut in der ganzen Welt berühmt. Doch Scorac wusste einen Platz in der Stadt, wo seiner Meinung nach das Juwel so sicher war, als würde es von zwanzig Höllenhunden bewacht.
     
    Das Haus, das Bökhma, der Gierige, bewohnte, glich einer Festung. In den Tagen, als Chrysalitas von in unzähligen, in sich zerstrittenen kleinen Reichen aufgeteilt war, musste dieses Haus einer der Paläste des Stadtkönigs von Salassar gewesen sein. Das Haus aus Marmor und edelsten Steinen, dessen Einrichtung Vergleiche mit den prunkenden Räumen des Oberherrn nicht zu scheuen brauchte, wurde von hohen Mauern umgeben.
    Ehemalige Diebe die Bökhma vom Diebesgalgen losgekauft hatte, versahen auf diesen Mauern das Wächter-Amt.  Der reiche Kaufmann wusste zwar, dass diese Männer in ihrer freien Zeit weiterhin stahlen, jedoch nicht bei ihm, weil er ihnen ein zweites Leben geschenkt hatte und Diebe einen besonderen Ehrenkodex haben.  Standen sie auf Wache, dann wussten diese Männer alle Tricks, mit

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