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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Aurei - tausend Goldstücke zu geben! «
     
    Der Wert eines Aureus war der Preis für zwei vorzügliche Rennpferde und die Summe ein recht ansprechendes Vermögen. Scorac erkannte, dass dieser Preis durchaus angemessen war.
    »Eine Wette gegen das Schicksal, mein Freund! « setzte Bökhma hinzu.
     
    Doch das Schicksal schlich sich bereits an.
    Und es hatte die Gestalt von Sina, der Katze von Salassar..
            * * *
    »Bei Dhasors Strahlenkranz! Das ist es! « entfuhr es Soduur, als er das Symbol im Zentrum des Blattes richtig deutete.
     
    Das Zeichen des Phönix.
     
    Leben, das aus dem Tod entsteht.
     
    Wiedergeburt aus der Zerstörung.
    Gebannt begann Soduur, aus den unheimlich anzusehenden Zeichen um den Phönix herum und den seltsam verschnörkelten Buchstaben zwischen diesen Bildern einen Sinn zu entschlüsseln.
     
    Langsam entzifferte Soduur den Inhalt dieser Seite.
    » ...doch nur eine Flamme vermag es, aus dem toten Körper neues Leben entsprießen zu lassen! « las er mit bebenden Lippen und seine Stimme klang wie die eines Sterbenden.
     
    „Drachenfeuer!“
    „Das ist es!“ flüsterte der Schwarzzauberer zu sich selbst. „Durch den Zauberer, den die Drachen bewirken können, vermag die aus ihrem Rachen hervor lohende Flamme Leben zu nehmen – aber auch zu geben.
     
    Wie das trockene Gras, das in den letzten Wintertagen abgebrannt wird, damit das frische Grün ungehindert spießen kann, so muss auch das Alte, Zerstörte in der Flamme vergehen, um neu entstehen zu können. Das ist das Geheimnis des Phönix!“
     
    Aber der Text ging noch weiter.
    „Doch auch nicht die Flamme jedes Drachen vermag das Wunder, neues Leben zu verleihen.“ las der Schwarzzauberer mit steigender Erregung. „Nur das Feuer jenes weißen Drachenwesens, das auf der Legenden-Insel Saronai haust und den Schlaf der toten Drachen bewacht, vermag Leben aus der Asche zu schaffen.
     
    Hierher fliegt der Vogel Phönix und badet im Feuer Ashavars, des weißen Drachen von Saronai, wenn er sein Ende spürt, um verjüngt aus den Flammen zu steigen. Daher ist der Phönix unsterblich! «
    Weiter las Soduur nicht. Stöhnend legte er sich zurück und schloss die Augen.
     
    »Alles was ich bin - alles was ich erreicht habe - alle Macht, über die ich gebiete - ich würde davon lassen, wenn es mir noch einmal vergönnt wäre, aus eigener Kraft über eine blühende Sommerwiese zu wandeln. Oder wenn noch einmal ich einen Berg erklimmen oder einen Fluss durchschwimmen könnte.« Er seufzte tief.
    »Dieser zerbrochene Körper ist grässlicher als alles Schrecken von Thuollas finsterem Reich. Steh mir bei, Baran, Herr der Weisheit. Hilf mir, Medon, Gott der Heilkunst. Noch einmal erkenne ich, dass es möglich ist, mein grausames Schicksal zu wenden! «
    Soduur öffnete wieder die Augen und vertiefte sich in die Zeichen und Buchstaben. Er musste alles ganz genau wissen und begreifen, um keinen Fehler zu machen.
     
    »Mein alter, zerbrochener Körper muss zerstört werden! hörte der Zauberer seine eigene Stimme krächzen. »Verbrannt im Drachenfeuer, das der weiße Drache von Saronai speit. Aus der Asche entsteht eine neue, gesunde Gestalt, in der Soduurs Geist weiterlebt. Das Alte muss vergehen - und im Vergehen reift die neue Schöpfung heran.
    Wohlan! Ich werde den Weg des Phönix beschreiten und im Feuer des Drachen baden!«
     
    Soduur machte eine leichte Handbewegung und das mächtige Buch schwebte davon. Eine Weile sinnierte der Zauberer vor sich hin. Er hatte einiges über die Toteninsel der Drachen und den grimmigen Wächter in seinen Büchern gelesen und in früheren Jahren noch mehr gehört.
    Ashavar, der weiße Drache, war der Hüter der Toteninsel. Er wurde sie nicht verlassen und nach Salassar fliegen, um dort einen Menschen von der Qual eines zerstörten Körpers zu erlösen und ihm damit wieder Lebensfreude zu schenken.
     
    Und es gibt nichts in der Welt, weder Drohungen noch das Locken mit einer Belohnung, das einen Drachen zwingen kann, gegen seinen eigenen Willen zu handeln. Jedenfalls nichts, was ein sterbliches Wesen vermag.
     
    Gutwillig würde Ashavar das Feuer nicht geben. Man musste ihn überlisten. Außerdem hatte Soduur keine Möglichkeit, mit seinem zerbrochenen Körper selbst die beschwerliche und gefahrvolle Reise zu unternehmen. Er brauchte das Drachenfeuer hier in seinem Turm, um in der Stille seines Refugiums die Zeremonie vorzunehmen, die ihm den Weg des Phönix ebnete.
    Jemand musste für ihn

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