Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
ich dein Schiff und deine Mannschaft für eine Fahrt!“
„Eine Fahrt ans Ende der Welt?“ Fangus drehte sich um, um den Sprecher besser mustern zu können.
„Nein, keine Sorge. Die Reise geht nur in die unbekannten Gewässer jenseits der Teufelsinsel... ! « wehte es ihm mit Grabeskälte aus dem Mund des Churasis entgegen. Fangus zuckte zusammen. Diese seltsame Gestalt mit dem weißgelben Burnus, die ihn angesprochen hatte, strahlte Kälte aus wie einer der Frostberge, die im Eismeer hoch im Norden auf den Wellen tanzten.
Langsam drehte sich Fangus um. Diesen seltsamen Mann mit dem grauen, verfilzten Bart und dem ungepflegten Burnus stufte er unter die Kategorie Landstreicher ein. Und seine beiden Begleiter waren sicher nichts Besseres.
»Zehn Goldstücke?! « stieß er dann hervor und ignorierte die Kälte, die der Mann ausstrahlte. »Die habt ihr sicher gestohlen!«
»Wir zahlen zehn Aurei für eine Fahrt und nicht für Fragen! « sagte Churasis.
»Die will ich sehen! « befahl Fangus.
»Achtung, Wulo. Laß die Kraft fließen! Wenn wir unseren Auftrag erfolgreich erledigen, wird dir Soduur Gebirgsketten von Mohrrüben und Ozeane voll Milch zaubern! «
»Was soll das Gebrabbel?« fragte Fangus unwirsch.
»Ein Gebet an Croesor, dass er mein Geschäft gnädig unterstützt!« beeilte sich Churasis zu sagen. Dann griff er mit beiden Händen in seine Umhängetasche.
Niemand ahnte, dass sich dort ein Khoralia-Kristall vierten Grades befand. Einer jener geheimnisvollen Kristalle, durch die wahre Magie in der Adamanten-Welt erst möglich wurde. Alles andere waren Taschenspielereien oder das Befolgen von Naturgesetzen, die der breiten Masse unbekannt waren. Doch mit einem Khoralia-Kristall waren alle Arten von Zaubereien möglich - wenn der Träger des Kristalls ihn auch beherrschte.
Einen Kristall ersten Grades konnte Fast jeder willensstarke Zauberer regieren. Doch schon ein Dhyarra zweiter Ordnung war nur von den Priestern zu bewältigen, die in Dhasors Tempel besondere Weihen und Dispens dafür erhalten hatten. Der dritte Grad war bereits den Adepten der magischen Künste vorbehalten.
Je stärker ein Zauberer war, um so höheren Grades waren die Sternsteine, die er beherrschen konnte. Die höchsten bekannten Khoralias aber waren die Kristalle zwölfter Ordnung, die niemand allein, sondern nur die Gemeinschaft der Götter unter den Willen zwingen konnte.
Flüsternde Kunde kam von überall, dass es auch Khoralia-Kristalle dreizehnten Grades gäbe. Aber selbst die Weisen in Dhasors Tempeln konnten sich nicht vorstellen, wer in Chrysalitas die innere Kraft haben mochte, die Macht dieser Sternsteine zu beherrschen und zu nutzen.
Es war äußerst gefährlich, die Stärke eines Kristalls auszuloten. Wenn man die Macht des Steins herausforderte und nicht die Kraft besaß, ihn zu beherrschen, dann zehrte die Macht des Khoralias am Innersten der Verwegenen, der es gewagt hatte, den Stein zu prüfen. Von den unheimlichen Kräften des Stern-Steines wurde ihm das Gehirn ausgebrannt, und er verdämmerte die restlichen Tage seines Lebens als lallender Idiot.
Niemand vermochte zu sagen, wieso ausgerechnet Churasis die Kraft hatte, einen Stein vierten Grades zu beherrschen, der selbst für die Hochpriesterschaft des Weltenvaters zu stark war. Doch Sina und Ferrol hatten schon oft miterlebt, dass ihm der Kristall gute Dienste leistete. Wie auch jetzt...
Ungesehen von Fangus und Meshdra zog Churasis ein Goldstück nach dem anderen aus der Tasche. Doch niemand ahnte, dass es stets das gleiche Goldstück war, das er beim Handel für die Kamele bekommen hatte.
Die Macht des Dhyarras ließ immer ein neues Goldstück entstehen. Das dauerte so lange, bis zehn Aurei auf dem Tisch lagen.
»Bist du mit dem Handel einverstanden?« fragte der Zauberer. Fangus nickte.
»Dann leiste den Eid! « verlangte Churasis. »Sprich mir nach...! «
» . . . und wenn ich den Eid breche, dann mögen mich und mein Schiff die Wogen des Meeres verschlingen und die Kreaturen Oceanas meine Gebeine benagen! « beendete Fangus die Schwurformel, die Churasis vor gesprochen hatte. Der Zauberer war zufrieden.
»Wir haben unser Schiff! « sagte Churasis selbstzufrieden, als er sich am Tisch der Freunde niederließ. »Joshüge wird nämlich siegen! «
»Und woher weißt du das so genau?« fragte Ferrol.
»Weil ich seine Gedanken gelesen habe! « erklärte Churasis. »Manchmal, wenn Wulo mithilft, ist
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