Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
prügeln zu wollen! « Dabei wies er auf Fangus und Meshdra, die sich anbrüllten und gewaltige Ohrfeigen versetzten.
»Wir laufen mit der Morgenflut aus! « rief Fangus Churasis zu, als sie die Taverne verließen. »Der >Seefalke< liegt an der mittleren Mole. Seid also pünktlich! «
Dann war noch ein Klatschen zu hören. Mit einem wilden Hieb hatte Meshdra ihn von den Füßen gefegt.
»Bis zur Morgenflut also . . .!« murmelte Churasis.
Die Fahrt des "Seefalke"
» Es spinnt sich etwas zusammen! sagte Churasis so leise, dass es nur Sina und Ferrol hören konnten. »Ich glaube, es war ein Fehler, mit dem >Seefalken< zu fahren. Doch ich habe geglaubt, weil der Kapitän den Eid bei Oceana schwor, sei er ein ehrlicher Mann! «
»Und was ist er?« wollte Sina wissen. »Das Schiff sieht doch tatsächlich aus wie ein Kauffahrer! «
»Sagen wir, es ist ein Kauffahrer, der nebenbei mit Piraterie etwas Geld verdient. Seeräuberei, von dem die Steuereintreiber des Rates von Mhanjohara und die Logothegen des Sarans natürlich nichts wissen! «
»Was also bedeutet, dass diese Männer auf den Schwur bei Oceana pfeifen! «zog Sina den Schluss. »Sie werden Wokat, dem Gott des Verrats, ein Opfer bringen. Und dann geht es uns an den Kragen. Ich habe mit den Ruderern zusammen mehr als fünfzig Mann Besatzung gezählt. Und die meisten von ihnen haben mich ganz unverschämt angesehen.«
»Kann ich gut verstehen!« sagte Ferrol. Sina trug wieder ihre hauteng anliegende Tunika aus schwarzem Leder, die genau dort aufhörte, wo sich ihre Oberschenkel trafen. Auch an den anderen Stellen ihres Körpers wurden Ihre weiblichen Formen mehr betont als verdeckt. Die hohen Stiefel aus weichem Leder gingen bis über die Waden. An ihrem Gürtel waren der Dolch, das Wurfseil mit den Haken und das kurze Schwert befestigt.
Nur das dunkle Haar, das Sina jetzt offen trug und durch das eine frische Brise fuhr zeigte an, dass die Katze nicht auf der Jagd war.
»Sie werden uns überwältigen und über Bord werfen! « erkannte Ferrol die Situation mit grimmiger Miene. Er wies auf den Kapitän, der eben aus seiner Kajüte kam und selbstzufrieden grinste. Er nickte seinen Männern kurz zu. Sofort scharten sich die Matrosen um ihn.
Ein schriller Pfiff ließ die Männer an den Seilen der Takelagen herab gleiten. Gleichzeitig öffnete sich die Tür zu den Ruderräumen. Hartgesichtige Männer mit ungepflegtem Äußeren und verfilzten Bärten krochen heraus.
Es waren zwar freie Männer, welche den Seefalken ruderten, doch heruntergekommene Subjekte unterster Ordnung. Sie bedienten die Ruder, wenn nicht genügend Wind die Ruderkogge vorantrieb. Dadurch war der Seefalke unabhängig vom Wetter wie eine Galeere. Nur dass sie durch den kleineren und schnittiger gebauten Rumpf wesentlich schneller und wendiger war.
Auf einige Worte des Kapitäns wurde ein Schanzteil der Reeling abgenommen und eine Planke durch die Öffnung hindurch geschoben. Das Ende der Planke führte ins Nichts.
» Hey, was soll das?« fragte Ferrol in aller Schärfe, während die Schiffsbesatzung langsam näherkam. In ihren Händen glänzten Entersäbel oder scharfgeschliffene Messer. Die Hände der Ruderer hielten Speichen oder Enterhaken.
» Ihr wisst nicht, was es bedeutet, wenn eine Planke außenbords geschoben wird?« fragte Fangus. »Es ist die Vorbereitung für das Opfer, das wir Oceana bringen.
Und diesmal haben wir ein dreifaches Opfer. Ihr werdet es nämlich sein, an denen sich die Ungeheuer der Meeresgöttin ihren Hunger stillen...! «
»Zurück zum Achterdeck!« zischte Churasis. »Ich muss versuchen, ihren Willen zu übernehmen. Ein Kampf ist aussichtslos! «
»Von mir aus verwandele sie in Kamele! « stieß Sina hervor und presste sich an Ferrol. Das Flackern in den Augen der Männer, die sie gierig ansahen, sagte ihr genug. Wenn die sie packen würden, hatte sie noch einges zu ertragen, bevor man sie über die Planke trieb.
»Wenn ihr freiwillig den Weg über die Planke nehmt, dann sterbt ihr schnell! « dröhnte die Stimme des Kapitäns. » Wenn nicht - nun, wir Seeleute verstehen es, Menschen gefügig zu machen. Danach werdet ihr willig über die Planke gehen, weil ihr den Tod herbeisehnt.«
»Was geschieht mit mir?« fragte Sina, um Zeit zu gewinnen. Sie erkannte, dass Churasis auf dem erhöhten Achterdeck angelangt war und etwas im Schilde führte.
»Das fragst du noch, du schwarzhaarige Wildkatze?« dröhnte
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