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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Ashavar merkt, dass ihr hier seid, wird er nicht zögern, mit seinem Feueratem das Meer in Brand zu setzen. Und dann ist es aus mit euch! «
     
    »Ja, das stimmt allerdings! « nickte der Kapitän. »Aber auch mit dir ist es dann aus. Denn mit dem Schiff sinkst auch du. Die Metallfäden im Netz kannst du nicht zerreißen. Mach das dem Wächter-Drachen klar, wenn du ihn rufst! «
    „Was verlangt ihr?« fragte Samy ängstlich. Er spürte, dass diese Menschen es tatsächlich böse mit ihm meinten. Widerstand würde ihn nur in eine noch üblere Lage bringen.
     
    »Wir wollen so viele von den Knochen im Schiff einbunkern, dass die Laderäume voll sind! « erklärte Kapitän Fangus mit klirrender Stimme. Seine Mannschaft johlte ihm Beifall. »Dann sind wir reiche Leute, wenn wir in die Zivilisation zurückkommen. Die Knochen sind Diamanten! «
    »Steine! Es sind doch nur Steine. Und deswegen wollt ihr töten?« klagte Samy. »Man kann doch nicht wegen einiger Steine so einen tückischen Plan ersinnen!«
    »Wie soll ein Drache erkennen, welchen Wert ein Diamant hat! « brummte Emachos, der Rudermeister. »Los, Drachenvieh! Ruf den anderen Drachen da oben!«
     
    »Ein Drache ist kein Vieh! « protestierte Samy.
    »Willst du wohl gehorchen!« fauchte Fangus bösartig.
     
    »Ja. . .ja . . . ich rufe den Wächter!« stammelte Samy entsetzt. Dann schien er wie in Trance zu versinken.
    Für die Männer an Bord der »Seefalke« sah es aus, als ob der kleine Drache in tiefen Schlaf gesunken wäre. In Wirklichkeit jedoch hielt er Zwiesprache mit Ashavar, dem weißen Drachen . . .
              * * *
    Etwas schlich sich ins Gehirn Ashavars und ließ ihn aus seinem traumlosen Schlummer erwachen. Eine Stimme, die ihn rief.
     
    Sie kam wie aus der Tiefe der Unendlichkeit. Erst waren es nur Laute, die keinen Sinn ergaben. Doch Ashavar spürte, dass diese Rufe in großer Dringlichkeit wiederholt wurden.
    Der weiße Drache öffnete die Augen. Ein Zeichen, dass er nun voll erwacht war. Doch die Augen blickten ins Nichts. Der blinde Wächter versuchte, den Punkt zu orten, von dem die Rufe kamen.
     
    Es war die Stimme eines Drachen. Er benutzte jene Laute, in denen sich das Volk der Drachen verständigt, wenn es sich über weite Entfernungen Nachrichten mitteilen will. Sie waren nicht in der gemeinsamen Sprache, in der die Drachen auch mit den Menschen und den anderen Völkern reden können, sondern in den Lauten, in denen sich die Drachen untereinander verständigen.
    Ashavar drehte sich auf seinem Felsen, der das Zentrum der Insel bildete. Er stieß einen Flammenstoß aus. Orangerotes Drachenfeuer verzischte in der Luft.
     
    »Ashavar! Hoher Wächter von Saronai! « vernahm er bruchstückhaft den Schrei aus dem Nichts. »Gib Antwort, wenn du meinen Ruf vernimmst! «
    »Ich höre! Ich höre! « gab der weiße Drache auf dem gleichen Wege zur Antwort. »Wer immer du bist, fremder Rufer, nenne deinen Namen und deine Art! «
     
    »Ich bin ein Drache. Und ich bin von Menschen gefangen worden. Ich bin hier im Meer! « kam die Stimme aus dem Nichts.
    »Menschen! « heulte Ashavar. »Immer sind es Menschen, die uns Drachen bekämpfen. Ich werde sie vernichten. Hinunter zum Meer werde ich fliegen und die See in eine Flammenhölle verwandeln!«
     
    »Nein! Nicht! « klang es entsetzt von irgendwoher. »Dann lassen sie mich ertrinken. Die machen das wirklich ... die reden nicht nur so. Bleib bitte weg und lass das Meer nicht brennen! «
    »Das Geheimnis der Insel muss gewahrt bleiben!« grollte der weiße Drache. »Nie darf ein Mensch zu seinem Volk zurück, der die Schönheit und die Schätze von Saronai erblickt hat. Sie müssen alle sterben!«
    »Aber dann bringen sie mich um!« jammerte die Stimme. »Ich bin doch ein Drache. Und das höchste Gebot für einen Drachen ist es das Leben zu schützen. Ich entbinde dich für dieses Mal von deinem Auftrag! «
     
    Die letzten Worte klangen anders. Nicht mehr ängstlich und bittend.
    Es war der befehlende Tonfall, den einer gebraucht, der Macht hat.
     
    »Wer bist du, dass du es wagen kannst, Ashavar von seinen Pflichten zu entbinden!« brüllte der weiße Drache. »Wer ist der Verwegene, der sich anmaßt, Dinge zu ändern, die seit den alten Zeiten eherne Gesetze sind. Nur Dhaytor, der alte Drachenvater, wäre mächtig genug gewesen, mich von dieser Pflicht zu lösen!«
    »Ich bin Samyacundas! « vernahm er die Stimme wieder, jetzt etwas weicher, aber immer noch mit bestimmendem Klang.

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