Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Menge von dem durchsichtigen Knochenzeug, was du da auf deiner Insel behütest, fällt es doch gar nicht auf, wenn etwas fehlt!“ gab Fangus in rauem Ton zurück. „Wir dagegen können mit dem Zeug bis ans Ende unserer Tage glückselig leben!“
»Wisst ihr überhaupt, was ihr da fordert!“ fauchte Ashavar. „Jeden Drachen, der hier gestorben ist, habe ich persönlich gekannt. Ich habe seine letzten Worte vernommen und ihm Trost zugesprochen, wenn aus seinen letzten Atemzügen die Seele für die letzte Reise in Dhasors Ewigkeit entfloh! «
»Was kümmert das uns!« grölte Fangus. »Für Geld würde ich sogar die Knochen meines verblichenen Eheweibes verkaufen. Die war auch so was wie ein Drache!
Wem nützen die Skelette denn noch. Ob du die Drachen, deren Knochen da nutzlos modern, gekannt hast oder nicht, das ist unerheblich. Wir wollen reich werden. Hier haben wir die einmalige Chance, soviel zu erbeuten, dass wir für den Rest unserer Tage herrlich und in Freuden leben können. Du musst uns töten, wenn du uns aufhalten willst! «
»Töten! Ja, töten! Das möchte ich euch auch am liebsten. Menschen wie ihr sind es nicht wert, die gleiche Luft zu atmen, die auch einem Drachen Leben spendet! « heulte Ashavar in rasender Wut.
»Er stirbt, wenn du dich weigerst! « sagte Fangus bestimmt und wies auf Samy. »Willst du dieses hoffnungsvolle Leben eines jungen Drachen aufs Spiel setzen wegen einiger alter Knochen?«
»Bitte, Ashavar! « flehte Samy. »Versprich ihnen, dass du ihnen nichts tust! Ich habe doch solche Angst!
»Nicht versprechen - schwören soll er! « rief Fangus dazwischen. »Er soll schwören, bei Shemelia, der Drachenblume! «
»Woher weißt du diesen Eid?! « heulte Ashavar. »Woher kennst du den Schwur, der uns Drachen bindet?! «
»Mit Freuden stelle ich fest, dass die Lieder von Cronnach, dem Sänger, viele Wahrheiten enthalten. Ich habe die Ballade der Drachenblume Shemelia sehr wohl vernommen! Nun, weißer Drache! Wirst du den Eid leisten?« Der Kapitän lachte bösartig.
»Es sei. Nimm den Eid. Das Leben eines Drachen ist mehr wert als das Angedenken der Toten.“ knirschte es zwischen Ashavars Zähnen hervor.
„Na also!“ Fangus lächelte selbstgefällig. „Dann sprich den bindenden Schwur!“
"Ich gehorche dem Zwang – unter Zwang! « fauchte der Wächterdrache. »Ich schwöre bei Shemelia, der Drachenblume, dass ich niemanden von euch angreifen oder töten werde! «
»Wir werden dir helfen, den Eid zu halten, indem wir deinen kleinen Freund noch etwas bei uns behalten! « sagte Fangus und wischte sich erleichtert den Angstschweiß von der Stirn. In den vergangenen Zeiteinheiten hatte er mehrfach damit gerechnet, dass der weiße Drache in seinem rasenden Zorn alle Rücksicht vergaß und angriff.
»Ich habe geschworen. Also lasst ihn jetzt frei! « verlangte der Wächter-Drache.
»Er kommt frei - wenn wir genügend Drachenknochen an Bord des Schiffes gebracht haben und eine halbe Tagesreise von der Insel entfernt sind. Er kann ja fliegen und wird schnell zu dir zurückfinden! «
»Ich muss es akzeptieren! « grollte Ashavars Stimme. »Tut also, was ihr wollt und nehmt euch mit frevelnder Hand, wonach eure düsteren Seelen gelüsten. So lange mich die Worte des Eides binden, seid ihr sicher! «
Mit gewaltigen Flügelschlägen stieg der weiße Drache aufwärts. Für einige Herzschläge war es, als rausche ein mächtiger Sturm über das Deck, so stark war der Wind, der durch die Schläge der ledrigen Flügel geschaffen wurde.
Befriedigt sah Fangus, daß der weiße Drache zur Insel zurückflog und Kurs auf den Berg hielt.
»Vorwärts, Männer! « überbrüllte er das siegestrunkene Gejohle der Mannschaft. »Fiert die Boote aus. Nur eine kleine Notwache bleibt an Bord. Wir müssen die Knochen heranholen. Holt den Anker auf und gebt etwas Segel.
Currem, du gehst mit dem Lot in den Bug, dass wir so nah wie möglich an die Insel heran segeln. Molpos, achte auf seinen Ruf. Als Steuermann weißt du am besten, wie wir die Distanz zur Insel so klein wie möglich machen. Wer nichts zu tun hat, der wirft alles, was an Bord entbehrlich ist, ins Wasser.«
»Auch die Möbel in den Kajüten? Und die Werkzeuge?« fragten mehrere Stimmen.
»Alles habe ich gesagt!« rief Fangus. »Die Strömung treibt es zur Insel. Mag der Drache damit spielen, wenn wir fort sind. Wir brauchen Platz für die Diamanten-Knochen. Jeden kleinen Winkel
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