Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
»Mich setzte Dhaytor als neuer Drachenvater ein, bevor er die letzte Reise nach Saronai antrat! «
»Er hat sie hier beendet. Und den Namen Samyacundas nannte er mir!« rief Ashavar. »Wie immer du in diese Lage gekommen bist - das Leben des Drachenvaters darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Wie kann ich dir helfen, Samy?«
»Sie wollen ihr Schiff mit den Knochen der toten Drachen beladen. Das musst du zulassen, wenn sie mir nichts tun sollen! « kam Samys Stimme.
Einen kurzen Augenblick brauchte Ashavar, um die ganze Tragweite dieser Forderung zu überdenken und zu erkennen.
Dann stieg er eine Pfeilschußweite mit rauschenden Flügelschlägen kerzengerade in den Himmel.
Wie rollender Donner hallte sein Brüllen über die Insel. Flammenlohen rasten, aus seinem gewaltigen Rachen...
* * *
Sina, Ferrol und Churasis, die heimlich auf der Insel gelandet waren und den beschwerlichen Fußmarsch zum Fuß des Berges machten, zuckten zusammen, als sie das Wutgebrüll hörten und den weißen Drachen in seinem Zorn erlebten.
Schnell gingen sie hinter mächtigen Geröllstücken, welche die äußeren Ausläufer des Berges zum Strand hin bildeten. In Deckung.
»Es ist blanker Selbstmord, sich diesem tobenden Ungeheuer zu stellen! « sagte Ferrol resignierend. „Der bringt uns um, wenn er irgendwie spürt, dass wir das sind.
»Aber unsere Körper sind doch schon tot. Da kommt es auf ein bisschen mehr oder weniger Tot-Sein doch gar nicht an!«, setzte Sina spitz hinzu.
Unten auf der »Seefalke« zogen die Männer die Köpfe ein, als der weiße Gigant wie von Sinnen auf sie zuraste. Einige schickten sich an, ins Meer zu springen.
»Untertauchen. Taucht das Biest unter!« überbrüllte Fangus den entstehenden Lärm. »Unser Gefangener muss Todesangst verspüren.«
Mit einer geschwungenen Peitsche, die er auf die nackten Rücken der Männer klatschen ließ, verschaffte der Kapitän seinen Worten Nachdruck.
Ein gellender Schrei Samys wurde von einem Wasserschwall erstickt. An der Stelle, wo Samy eine Handbreit tief untergetaucht war, schien die See zu kochen. Der kleine Drache zappelte verzweifelt im Netz.
»Hochziehen, bevor er tatsächlich absäuft! « befahl Fangus. In den Augen der Männer, die den rasenden weißen Drachen heranbrausen sahen, glimmerte die Angst. Doch sie zerrten den im Netz zappelnden Samy wieder nach oben.
Die Männer erkannten genau, daß dies ihre einzige Chance war, zu überleben.
»Treib das weiße Ungeheuer zurück! « befahl Fangus dem kleinen Drachen barsch und wies auf Ashavar, der in der Höhe eines Speerwurfes über dem Schiff schwebte. Seine Krallen waren gespreizt, um sofort zustoßen zu können. Dolchspitz schimmerten die Zähne aus dem weit geöffneten Rachen und die gespaltene Zunge ringelte sich heraus.
Zaghaft versuchte einer der Bogenschützen, einen Pfeil auf die Sehne zu legen, um kurz vor dem Ende den mächtigen Gegner noch zu treffen.
»Er speit Feuer! Er speit Feuer! « heulten die Männer der »Seefalke« in Todesangst. »Dhasor bewahre uns. Wir sind des Todes! «
»Du bist des Todes, wenn nur ein einziges Flämmchen an unser Schiff kommt!« brüllte Fangus Samy an. »Treib ihn zurück - oder du gehst vor uns durch das schwarze Tor des Totenreiches! «
»Nicht, Ashavar. Die bringen mich um! « heulte Samy lauf auf. »Tu was sie wollen. Bitte, bitte, flieg zurück! Die machen Ernst! Und ich will doch nicht sterben! Ich habe solche Angst vor dem nassen, kalten Grab! «
»Was verlangt ihr, ihr ... Menschen! « grollte es aus Ashavars Kehle. Das Wort »Menschen« gebrauchte der weiße Drache so, dass es wie ein beleidigendes Schimpfwort klang.
Fangus wusste, dass er nun das gewagteste Spiel seines Lebens spielte. Der mächtige Drache, der immer noch mit ausgebreiteten Flügeln über ihnen schwebte, war mit ihren Waffen nicht zu besiegen. Er durfte nicht zu nachgiebig sein und musste gleichzeitig seine Worte so wählen, dass er nicht den hellen Zorn des Drachen herausforderte.
»Die Gebeine der toten Drachen sind bei den Menschen sehr viel wert! « rief er zu Ashavar hinauf. »Wir wollen davon nur so viel, wie in unser Schiff passt. Dann segeln wir davon und lassen unseren Gefangenen frei! «
»Ihr wollt die Toteninsel der Drachen schänden! « brüllte Ashavar. »Ihr wollt die Überreste der Drachenwesen, die hier ihren letzten Flug angetreten haben, mitnehmen, um sie anderswo wegzugeben?«
„Bei der
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