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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Metallplättchen belegt war, die ebenfalls Drachenschuppen symbolisierten.
    Obwohl auch die Hände von der Panzerung geschützt waren, strichen sie doch mit unglaublicher Leichtigkeit über die Saiten einer schön geschnitzten Harfe, der unzählige in das Holz eingearbeitete Edelsteine den Schimmer eines Regenbogens gaben.
    Das Schwert, das neben Rasako lehnte, war fast so groß wie er selbst. Der Griff war so gearbeitet, dass man es mit einer Hand führen oder mit beiden Händen schwingen vermochte. Unterhalb des Griffes wies die Klinge zackige Verzierungen auf, die mit der Rüstung des Drachenlords eine fremdartige Einheit bildeten.
    Kylonis, der Wetterschlag, wurde dieses geheimnisvolle Schwert genannt. Nur der Drachenlord selbst war imstande, dieses gigantische Machtschwert im Kampfe zu schwingen.
    Lange sang Rasako das Hochlied der Drachen.
    Von Dhasor, dem Weltenvater und Thuolla, der Herrin der Tiefe, erklang sein Lied. Denn sie gaben nicht nur den Göttern auf der kristallenen Höhe des Jhinnischtan oder in der tiefen Höhlenwelt des Jhardischtan das Leben und ihre Bestimmung, sondern sie schufen auch jene Welt, die sie regieren sollten - Chrysalitas, die Adamanten-Welt.
    Und die Götter schufen Dhaytor, den ersten Drachen.
    Dhaytor, den Drachenvater.
    Doch an dem Tag, an dem sie gemeinsam den ersten Drachen schufen, endete die Einheit der Götter. Zwischen dem Schloss auf dem Kristallberg und dem unterirdischen Reich herrschte fortan Feindschaft...
    Die Stimme des Sängers ließ bleiernen Schlaf über die Gemüter der Menschen fallen. Nur die Drachen, die jetzt auf Coriella anwesend waren, wiegten ihre Schädel und gaben sich ganz dem Zauber der Melodie hin.
    Erst als die Ballade trauriger wurde und vom Tode Dhaytors, des Drachenvaters, in den Höhlen des Jhardischtan erzählte, begannen die Schädel der Drachen nach unten zu sinken. Das grünlich schillernde Sekret, das aus den lidlosen Augen der Drachen perlte, glich den Tränen eines Menschen. Und mit dem Gedanken an den mächtigen Ahnherrn ihres Geschlechts, der seine letzte Reise zur Toteninsel Saronai angetreten hatte, senkte sich der Schlaf über sie. Ihre Augen verdrehten sich nach innen, und ihr Bewusstsein erlosch.
    Langsam verhallte nach Rasakos letzten Worten die Stimme seiner Harfe.
    »Sie schlafen!« sagte der Drachenlord mit leiser Stimme. "Ihr Bewusstsein ruht, bis Solmani, Herr über Licht und Dunkelheit, die Schatten der Nacht dem neuen Tage weichen lässt. Nur ich finde keinen Schlaf.
    Denn die Drachen wissen nichts von den Dingen, die mir offenbar sind.
    Mögen sie ruhen. Denn mein Geist und meine Augen wachen über Dhaytors Kinder und ihre Heimstatt. Ich wache, solange es mir noch vergönnt ist. Denn die Zeit naht heran, wo sich die >Schicksalshafte< zeigen muss. Ich weiß es - und sie weiß es auch. Sie kennt den Tag und die Stunde, wann sie hier auf Coriella eintreffen muss, sehr genau.
    Versäumt sie diese Zeit, dann wird die Prophezeiung erfüllt. Dann wird der Drachenlord dahingehen und niemals wieder entstehen. Und die Drachen werden dann führerlos sein. Besinnen werden sie sich auf ihre Kraft und ihre Stärke. Und auf den Zauber, den sie wirken können.
    Gegen die Menschen werden sie ziehen und sie jagen, die Lande der Trolle und der Riesen verheeren, ihre Feuerstrahlen in die Höhlen der Zwerge fauchen und gegen die Elfen zu Felde ziehen - wenn es ihnen die Macht des Drachenlords nicht mehr verwehren kann. Daher darf es nicht geschehen, dass die Schicksalshafte an dem Tage fernbleibt, an dem sich meine Gestalt wandelt ...!«
    »....seine Gestalt wandelt!« flüsterte eine leise Stimme.
    Hinter einem Mauervorsprung verborgen, kauerte die zierliche Gestalt eines jungen Mädchens. Trotz der langen, in dunklem Blau gehaltenen Kleidung war ihr zierlicher Körperbau zu erkennen. Dunkles Haar floss wie ein nachtfarbener Wasserfall bis hinab auf ihre Schultern. Ihr Gesicht glich im Mondlicht den Zügen einer Statue, die von einem Künstler in weißem Marmor geschaffen ist. In ihren dunklen Augen spiegelten sich die Sterne wie Diamanten.
    Desidera, eine der zahlreichen Dienerinnen auf Coriella, hatte dem Lied des Drachenlords gelauscht und war so fasziniert davon, dass sich kein Schlaf über ihre Augen legte.
    »Seine Gestalt!« sagte Desidera zu sich selbst. »Keiner der Menschen, die hier auf Coriella hausen, hat jemals sein Gesicht gesehen. Stets zeigt sich Rasako im Schutz seiner Rüstung.
    Wie man sich erzählt, vermögen nur die

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