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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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und ihnen sagen, dass du sie nicht verkaufen wirst, dicker Mann!« sagte das Mädchen mit silberheller Stimme. »Und dass du ihnen genügend Geld geben wirst, dass sie nicht mehr zu hungern brauchen!«
    »Das ... das kannst du nicht von mir verlangen!« keuchte Bökhma der Gierige.
    »Warum denn nicht?« fragte das Mädchen. »Wenn ich dich doch ganz lieb darum bitte ...!«
    »Wer bist du?« krächzte der Juwelenhändler. «Sage mir deinen Namen!«
    »Ich bin Shara!« erklärte das Mädchen mit heller Glockenstimme. »Und nun sag schon, dass du sie nicht verkaufst!«
    »Ich ... ich verkaufe diese Menschen nicht!« kam die Stimme Bökhmas stockend. »Ich werde sie behalten und rufe euch, ihr guten Leute, zu Zeugen meiner Worte auf. Sie werden zu meinen Klienten, die mit dem Überschuss ihres erwirtschafteten Geldes mir die drei Aurei, die ich für die gefordert habe, und das Geld, das ich ihnen für ein menschenwürdiges Leben vorschieße, zurückzahlen. So soll man es in die Bücher meines Kontors schreiben - und so wird es geschehen.«
    Einen kurzen Augenblick dauerte das Schweigen. Niemand in Salassar hatte bisher erlebt, dass Bökhma der Gierige einmal Menschlichkeit gezeigt hätte. Immer war er nur auf Vorteil und Verdienst bedacht gewesen.
    Dann brachen die ersten Jubelrufe der Menschen aus, die das Schicksal der Tuchwirker-Familie nicht gleichgültig gelassen hatte.
    »Heil, Bökhma dem Gütigen!« klangen vereinzelte Stimmen auf. Worte, die in das Herz des Juwelenhändlers träufelten wie Honig.
    »Bist du zufrieden, kleine Shara?« fragte er, als sein Diener die Kinder von den Pfählen Ios schnitt und Nasello samt seinem Weib zu seinem Füßen lag, um ihm zu danken.
    Doch Shara, das kleine, blonde Mädchen, war unauffällig in der Menge verschwunden.
    Nur Sina, die Katze, hatte sie noch im Blick. Geschmeidig folgte sie dem Weg des Kindes über die Dächer von Salassar.
    Das kleine Mädchen mit dem langen goldigen Blondhaar begann sie zu interessieren
     
                                                    *        *         *
    Von den Zinnen seiner Zitadelle hatte Pholymates, der Oberherr, alles verfolgt, was sich auf dem Sklavenmarkt tat. Gebannt hatte er das kleine, goldblonde Mädchen beobachtet, das mit aller Selbstverständlichkeit Bökhma den Gierigen dazu brachte, den Verkauf der Tuchwirker-Familie rückgängig zu machen.
    Die helle Stimme der Kleinen drang bis zu ihr empor. Den Rest erzählte ihm einer seiner Sklaven, der unten alles miterlebt hatte.
    »...eine Zauberin ist sie ganz gewiss, o mein Gebieter!« dienerte der Sklave. »Nur Zauberei bringt Bökhma so weit, auf ein gutes Geschäft zu verzichten!«
    »Dummes Zeug!« fuhr Pholymates auf. »Ein Kind dieser Größe ist nicht fähig, sich der Magie zu bedienen. Auch der geringste Khoralia-Kristall bedarf des starken Willens eines erwachsenen Mannes Ich kann nicht glauben, dass ein Kind einen Sternstein beherrschen kann. Aber ich habe von hier oben auch keine Armbewegungen des Mädchens gesehen, die auf Ritual-Magie hindeuten!«
    »Das kleine Mädchen hat etwas in den Augen, o Gebieter!« sagte der Sklave. »Es sah mich nur kurz an, und ich glaubte, dass in diesem Moment mein Innerstes vor ihm offen lag. Was immer sie mir in diesem Moment befohlen hätte - ich hätte nicht gezögert, es zu tun.“
    „Unmöglich!“ stieß Pholymates impulsiv hervor.
    „Doch, Herr, es ist so!“ dienerte der Sklave. „Auf Zcezcimalo, der Teufelsinsel, wo meine Heimat ist, gibt es Schamanen, die durch den Blick ihrer Augen anderen Menschen ihren Willen aufzwingen können. Der Blick dieses Mädchens ist zwar anders - doch niemand kann sich ihm und ihrem Willen entziehen. Und darum ist das Mädchen für mich eine Zauberin!«
    »Wenn die Kleine eine Zauberin ist, verfällt sie damit dem Gesetz des Sarans, mein Oberherr!« dienerte einer von Pholymates Ratgebern und schob sich heran.
    »Wenn sie der Rat der Zehn für schuldig befindet, bedeutet das den Tod in den Flammen!« setzte ein anderer Wesir aus des Pholymates' Gefolge hinzu. »Die Angelegenheit muss genau untersucht werden!«
    »Sie wird untersucht!« sagte Pholymates fest, und seine dicke Gestalt straffte sich plötzlich. Mit dem Stab, auf den er sich beim Gehen stützte, schlug er gegen ein Messingbecken, das einer der Sklaven ständig hinter ihm hertrug.
    Der grelle Ton war kaum verzischt, als ein Obrist seiner Leibgarde mit zwei Wächtern im

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