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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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schnellen Lauf heran eilten. Der Obrist hatte das Schwert gezückt und die Gardisten hinter ihm fällten die Speere. Das Schlagen des Beckens bedeutete für sie die höchste Alarmstufe. Selbst bei einem Attentat würde der Oberherr noch die Gelegenheit finden, das Becken zu schlagen.
     
    Erstaunt sahen die Männer der Garde, dass sich der Oberherr von Salassar nicht in Lebensgefahr befand.
    »Verzeiht, Herr!« stammelte ein hartgesichtiger Mann, den der schwarze Helmbusch als Anführer einer Hundertschaft auswies. »Wir vernahmen Euren eiligen Ruf. Wie sind Eure Befehle, mein Oberherr?«
    »In Salassar befindet sich ein kleines Mädchen mit hellen Haaren und einem dunkelblauen Kleid. Viele haben sie auf dem Sklavenmarkt gesehen!« sagte Pholymates mit befehlsgewohnter Stimme. »Lasst die Garde ausschwärmen. Findet die Kleine und bringt sie zu mir!«
    »Tot oder lebendig!« setzte der Wesir hinzu. »Sie ist eine Zauberin. «
    »Lebendig will ich sie, ihr Narren!« fauchte Pholymates. »Was immer in ihren Augen liegt - ich will es sehen!«
    »... und danach so närrische Befehle geben wie unser Gilden-Bruder Bökhma?« höhnte der Wesir. »Sie scheint dich schon auf die Entfernung behext zu haben!«
    »Bringt sie zu mir!« sagte der Oberherr entschlossen.
    »Tot oder lebendig?« fragte der Obrist.
    »Bringt ihr sie tot, dann habt ihr eure Pflicht getan!« sagte Pholymates mit verschlagener Miene. »Wenn ihr sie jedoch lebendig vor mir abliefert, dann werde ich euren Sold für drei Monate aus eigener Tasche verdoppeln!«
    »Wir bringen sie!« sagte der Obrist und schlug sich mit der rechten Faust an die gepanzerte Brust. »Wir bringen das Mädchen - lebendig!«
              ***
    Sina, die Katze, folgte dem blonden Mädchen über die Dächer von Salassar.
    Ihr geschmeidiger Körper war so kräftig und gewandt wie der des Tieres, von dem sie ihren Beinamen hatte. Kleine Gassen übersprang sie gewandt; größere Straßen und Plätze überwand sie mit Hilfe des Wurfseils mit dem ausklappbaren Anker, der sich irgendwo verhakte..
    Kaum einer der Menschen in Salassar nahm von Sinas akrobatischen Übungen über ihren Köpfen Notiz. Es war Markttag, und da ging es um Geschäfte. Man kaufte oder verkaufte und achtete höchstens darauf, dass der Geldbeutel noch am Gürtel hing. Wer Sina erkannte, der dankte Croesor, dem Gott des Geldes, dass die Katze offensichtlich nicht gerade auf ihn Jagd machte.
    Der Vorfall auf dem Sklavenmarkt war schnell vergessen, und niemand beachtete das kleine Mädchen, das mit zielstrebiger Sicherheit seine Schritte zum Hafen lenkte.
    Niemand fragte sie nach dem >Woher< oder >Wohin<. Keiner der Bürger von Salassar hielt sie auf. Die Marktwachen machten zwar einige Schritte auf sie zu, weil sie als Kind ohne Begleitung war - doch kurz vor ihr drehten sie sich wieder um und gingen ihres Weges.
    Je länger Sina den Weg Sharas beobachtete, desto rätselhafter wurde die Kleine. Mehrfach musste sie sich beherrschen, nicht an ihrem Seil auf die Straße zu klettern, das Mädchen einzuholen und anzusprechen. Doch sie zwang sich, weiterhin im Hintergrund zu bleiben.
    Schließlich hatte die Diebin das letzte Haus vor der Hafenmole erreicht. Sie sah Shara am Fallreep einer Ruderkogge stehen und mit dem diensthabenden Bootsmann der Wache verhandeln.
    Was gesprochen wurde, konnte die Diebin auf diese Entfernung nicht hören. Aber plötzlich drehte sich Shara abrupt um und ging zum nächsten Schiff. Mit heller Stimme rief sie den Mann, der an der Reling der mächtigen Galeere vor sich hindöste und aufschrak.
    Sina benutzte diesen Augenblick, auf die Straße hinabzuklettern. Eine oft geübte Handbewegung, und der Wurfanker, mit dem sie das Seil am Dach befestigt hatte, fiel zu ihr hinab. Das Seil einrollend, lief die Diebin mit geschmeidigen Schritten auf die Ruderkogge zu. Der Mann am anderen Ende des Fallreeps starrte noch hinter Shara her, die jetzt bereits mit dem Wachmann der Galeere verhandelte.
    »Das kleine Mädchen mit dem hellen Haar. Was wollte es?« rief Sina zur Ruderkogge hinauf.
    »Mitgenommen werden!« lautete die einsilbige Antwort.
    »Wohin wollte sie denn?« erkundigte sich Sina.
    »Nach Norden!« sagte der Bootsmann. »Sie wollte nach Norden. Aber wir fahren nicht nach Bareas, was genau im Norden liegt, sondern nach Khoriano in Decumania. Nachdem ich ihr das erklärt hatte, ist sie gegangen.
    Diesen Blick aus ihren blauen Augen - den werde ich nie vergessen, solange ich lebe. Ich habe

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