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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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nur.
    »Ja!« gab das kleine Mädchen zurück.
    »Es ist gut, dass wir uns treffen!« setzte Wulo hinzu.
    Doch Shara sagte nichts mehr weiter. Sie sah den Schrat nur einen Augenblick nachdenklich an. In diesem Moment hatte sie nicht mehr die Augen eines Kindes. Heiliges Feuer einer unbekannten Erleuchtung sprühte daraus.
    Doch im nächsten Moment war es verloschen.
    »Zeige deinem Freund, dass du ihn nicht im Stich gelassen hättest!« verlangte Shara, während sie den Zauberer vorwärts zog.
    Erstaunt bemerkte Churasis, dass der sonst so widerspenstige Schrat sofort gehorchte. Mit einem Satz war er aus der Tasche gesprungen und lief in einer Mischung zwischen Rennen und Hoppeln dorthin, wo die Krieger mit den Bogen standen, die immer noch ihre Pfeile unschlüssig in den Händen hielten. Erstaunt sah einer der Gardisten an sich herunter, als ihn der Schrat ansprang und sich an ihm empor hangelte. Dann war Wulo so nah an den Pfeil herangekommen, dass er die Spitze erreichen konnte.
    Unter seinen kleinen Händen begann sich die Substanz des Pfeils zu verbiegen, als sei sie aus einem halbfesten Brei geformt. Weder der Schaft noch die Spitze eines solchen Pfeilers hätten Churasis durchbohren oder überhaupt nur verletzen können.
    Churasis schnappte nach Luft, als er erkannte, dass Wulo ihn nur wahre Todesfurcht ausstehen lassen wollte, während er genau wusste, dass durch seinen Zauber Churasis nichts geschehen konnte.
    »Das war niederträchtig, hinterhältig und gemein von dir, Wulo!« stieß er hervor.
    »Es sollte dir nur mal wieder zeigen, dass du mich stets bei guter Laune halten musst, wenn dir nichts Schlimmes widerfahren soll!« brummte Wulo gemütlich und sprang von der Schulter des Gardisten geschickt hinüber zu Churasis, um sich hinunter in die Tasche zu hangeln. »Und mein Stimmungs-Barometer wird mit Milch und Mohrrüben außerordentlich beeinflusst!«
    »Kommt jetzt!« kommandierte Shara. »Wir gehen. Hier spielen die Leute so böse Spiele, dass es mir keinen Spaß mehr macht.
    Außerdem ist es wirklich Zeit, dass ich meine Reise antrete...!«
                  *     *     *
    Als sich die Maschen des Netzes über Sina herabsenkten, wusste sie, dass alles vorbei war. Sie hörte das johlende Gelächter zweier Gardisten hinter sich und spürte, wie sich die Maschen um ihren Körper zusammen zogen.
    Verzweifelt versuchte Sina, das feine Gewirk mit der scharfen Schneide ihres Schwertes zu durchtrennen. Doch mit jeder kleinen Bewegung verwickelte sie sich mehr in den Maschen.
    Die Männer an den Leinen des Netzes hatten ihre Erfahrung. Sie gaben dort nach, wo Sina die Klinge einsetzte, und die lockeren Schnüre boten keinen Widerstand für die Schneide des Schwertes. Dafür zogen sie an der anderen Stelle das Netz zusammen. Ein dritter Soldat warf der Diebin geschickt ein Seil um die Füße. Ein kurzer Ruck, und mit einem wilden Fauchen ging Sina zu Boden.
    »Hilf mir, Ferrol!« stieß sie verzweifelt hervor, als sich mindestens fünf Männer auf sie stürzten und versuchten, die in ihren Banden tobende Diebin zu bändigen.
    Doch Prinz Ferrol und Nadoris hatten derzeit andere Probleme.
    Zwar war es ihnen gelungen, das Tor zu öffnen. Doch wie immer sich der Gott des Unglücks und des Pechs hierzulande nannte, er schien ihnen heute ganz besonders gnädig zu sein.
    Was Ferrol und Nadoris entgegen schimmerte, war nicht die goldene Freiheit der verwinkelten Straßen und Gassen von Salassar - es war das bläuliche Metall von Rüstungen.
    Eine Abteilung der Marktwachen, die ihren Dienst beendet hatte, abgelöst worden war und nun zurück in ihre Quartiere wollte hatte gerade das Tor erreicht. Dem kommandierenden Hauptmann genügte ein einziger Blick in den Hof, um ihm die Situation klar zu machen.
    »Festnehmen!« übertönte das Gebrüll des Wachhabenden von innen den Kampflärm. »Lasst sie nicht entkommen. Beim Zorn des Pholymates!« Mit gezogenem Schwert rannte er Ferrol direkt in den Weg, während die Freiwachen vor dem Tor sofort begriffen und die Waffen zogen.
    »Speere gefällt. Keiner verlässt die Zitadelle!« fauchte der Hauptmann der Freiwache, der eigentlich gehofft hatte, mit seinen Männern in den Unterkünften für einige Stunden Ruhe zu haben..
    »Ich muss aber mal austreten!« grinste ihn Ferrol an. „Oder soll ich hier dem Oberherrn in den Vorgarten pinkeln?“ Bevor der Hauptmann begriff, was geschah, war der Prinz von Mohairedsch mitten zwischen den durch die Toröffnung

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