Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Shara und baute sich vor den beiden Kämpfern auf, aus deren Fleischwunden Blut sickerte. »Warum habt ihr die Soldaten nicht einfach gefragt, ob sie euch vorbeilassen? Dass ihr Jungen euch immer prügeln müsst!«
»?????!« machten Ferrol und Nadoris und sahen sich an.
»Na los. Nun kommt schon mit!« verlangte Shara und zog sie an den Händen hinter sich her. »Ihr da!« rief sie drei Gardisten zu, die gerade heran eilten und nicht mitgekämpft hatten. »Macht das Tor zu, wenn wir draußen sind!«
Kopfschüttelnd sah Ferrol, wie sich die mächtigen Torflügel der Zitadelle hinter ihnen schlossen, nachdem sie den Ausgang ohne Schwierigkeiten passiert hatten.
Wenig später waren sie in den winkligen Gassen von Salassar verschwunden...
Sharas Geheimnis
Gewaltige Bergmassive türmen sich im Osten von Villavortas auf. Eine Gebirgskette von gigantischer Größe bildet das ovale Zentrum des Reiches Decumania.
Dort, wo die Berge am höchsten sind, verschwinden ihre Gipfel im nebligen Schleier der Wolken. Schroffe Steilhänge und schwindelerregende Massive aus rissigem Felsgestein machen dieses Land zu einer Region, die von den Menschen kaum bevölkert wird. Nur einige armselige Hirten treiben hier ihr Vieh hinauf, damit sie die spärlichen Gräser und Flechten abweiden.
Diese Hirten führen auch fremde Wanderer über das Gebirge. Doch niemandem, der zu einer ganz bestimmten Stelle in den Bergen will, weisen sie den Pfad. Werden sie gezwungen, dann sorgen sie dafür, dass die Frevler ihn niemals erreichen. In tiefen Schluchten und Spalten im Fels, in deren Tiefe niemals ein Lichtstrahl scheint, bleichen die Gebeine der Verwegenen, die einst den Weg zum Kristallberg suchten.
Der Kristallberg.
Dort hinauf in jene Region zwischen Himmel und Erde, wo auf lichten Höhen der strahlende Palast von Jhinnischtan steht. Niemand darf den Weg zu dem Gebirgsmassiv finden, auf dem die Götter dieser Welt ihren hehren Sitz errichtet haben. Die Bergvölker wissen, dass dieser Frevel von den Herren des Kristallberges nicht nur an dem Frevler, der ihre Ruhe stören will, sondern auch an ihnen selbst schrecklich gerächt würde. Die Götter haben es nicht gern, wenn sich Sterbliche in ihre Kreise drängen.
Nur aus der Entfernung von einem Tagesritt zeigen die Hirten dem Fremden in verschwommener Entfernung einen hoch aufragenden Gipfel, der in den Wolken verschwindet.
Ist es ewiger Schnee auf dem Gipfel oder tatsächlich reiner Kristall, wie die Hirten eifrig versichern, wenn sie auf die hellstrahlende Kuppe des Berges hinweisen. Niemand, der lebt, hat es jemals ergründet.
Kein Sterblicher kennt den geheimen Zugang am Fuße des Berges. Hier hinein gehen die Wesen, die von den Menschen als Götter verehrt werden, wenn sie von ihren Wanderungen zu ihrem Heim und Hort zurückkehren.
Und Götter sind sie - wenn auch nicht in dem Maße wie Dhasor und Thuolla, die als Welten-Geister existieren, ohne dass sie jemals ein Wesen dieser Welt gesehen hat. Auch Alessandra, die Göttin der Liebe, und Mamertus, der Herr des Krieges, die aus ihrer Verbindung hervorgingen, bewohnen nicht den Jhinnischtan, sondern sind nur als gestaltlose Geisteswesen irgendwo existent.
Die Götter des Jhinnischtan jedoch gleichen weitgehend den Menschen. Nicht nur in der Form ihres Körpers, sondern auch mit den Vorstellungen ihres Geistes. Sie haben eine Vielzahl von Empfindungen, Sehnsüchten und Wünschen. Sie können lieben und hassen, weinen und lachen, kämpfen und Frieden halten. Sie können gerecht sein - oder Ungerechtigkeit dulden oder selbst verüben.
Und das – können richtige Götter eben nicht.
Hier auf dem Jhinnischtan, zu dem Bewohner der Kristallpaläste durch unbegreifliche Kräfte durch einen Schacht im Inneren des Berges zur Höhe empor schweben, residieren die hellen Lichtgötter von Chrysalitas, der Adamanten-Welt.
Fiona und Anima herrschen über die Pflanzen und die Welt der Tiere. Watrans Quellen spenden Leben, und seine Flüsse tragen es mit sich fort. Fruga, die Herrin der Erde und der Feldfrucht, gibt den Menschen Nahrung. Sind die Sterblichen krank, dann rufen sie Medon, den Gott der Heilkunst an. Die Kaufherren und Handwerker flehen zu Croesor, dem Gott des Geldes und der guten Geschäfte während die Spitzbuben zu Mano, dem Gott der Diebe, rufen. Sabella, die Reine, ist die Göttin der Schönheit, Baran verleiht den Menschen tiefste Weisheit, und Vitana ist die Herrin über das Leben überhaupt.
Im anderen Teil der
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