Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
dein Plan ist, Wokat!« schnitt ihm Cromos, der Gott der Stärke, das Wort ab. »Nun weise uns einmal deine meisterliche Tücke!«
Wokat grinste hämisch und strich mit der Handfläche über seinen Khoralia-Kristall. Für einen kurzen Augenblick leuchtete der Stein intensiv auf.
Im selben Moment geschah in der Weite der Chrysalischen See ein grauenvolles Wunder .
* * *
»Was gibt es denn heute zu speisen, Churasis?« erkundigte sich Ferrol angelegentlich. »Mohrrüben mit Milch oder Milch mit Mohrrüben?«
»Eure eigene Schuld, dass ihr nicht daran gedacht habt, Proviant mitzunehmen!« knurrte der Zauberer. »So muss ich Wulos Leckereien mit dem Khoralia-Kristall immer wieder verdoppeln. Seid froh, dass es überhaupt was zu Essen gibt!«
»Mohrrüben machen rote Bäckchen und Milch ist sehr gesund für die Zähne!« gab Shara ihren Kommentar dazu. »Und außerdem... ihhhhh! - Wasser!«
»Natürlich Wasser!« brummte Ferrol geistesabwesend. »Seit Tagen sehen wir nichts anderes als Wasser!«
»Aber da auf dem Boden. Da scheint es von unten durch zuregnen!« rief Shara und wies auf die Planken. Im nächsten Moment hatten alle begriffen, in welcher Gefahr sie sich befanden.
Die Spanten und Planken begannen sich voneinander zu lösen. Sie drifteten ganz allmählich auseinander. Der ganze Kielraum musste schon voll Wasser sein. Die Feluke schwamm nicht mehr - sie trieb höchstens noch im Wasser.
Als Churasis nach außenbords blickte, erkannte er, dass die geschlossene Reling schon unterhalb der Wasseroberfläche stand. Im gleichen Moment begann sich der Mast kreischend nach vorn zu neigen.
Es war, als ob alle Holzteile des Schiffes weder versplintet oder vernagelt, sondern nur verleimt seien. Und als ob dieser Leim sich jetzt plötzlich auflöste. Holz, das nicht natürlich zusammengewachsen war, begann sich voneinander zu lösen. Schon stand das Wasser knöcheltief auf den Planken.
»Dieser Halunke von einem Fischer!« stieß Ferrol hervor. »Der Kerl hat uns reingelegt.«
»Das geht hier nicht mit rechten Dingen zu!« krächzte Churasis. »Da ist Zauberei im Spiel. Doch wer, in Wokats Namen, kann einen so tückischen Plan ersinnen?«
»Wenn Zauberei im Spiel ist, dann bewirke einen Gegenzauber!« sagte Sina mit kreidebleichem Gesicht. »Und beeil dich damit. Los, Wulo, hilf ihm und fang jetzt nicht an, über diverse Mohrrüben-Rationen zu diskutieren!«
»Würde ich ja sehr gern. Zumal auch mein Fell jetzt nass wird!« quäkte der Schrat und hangelte sich auf die Schulter des Churasis. »Doch gegen die Macht, die das hier bewirkt hat, können wir nichts ausrichten. Ein Gott, wer immer es sein mag, hat uns das hier eingebrockt. Und dagegen sind Churasis und ich zu schwach.«
»Und es ist kaum anzunehmen, dass wir noch Gelegenheit haben werden, stärker zu werden!« murmelte Churasis düster...
* * *
»Sie sind verloren!« erkannte Baran, der Herr der Weisheit, durch seinen Kristall die Angelegenheit ganz richtig. »Das Schiff zerbricht unter ihren Füßen. Nur Wokat ist imstande, sich diese Heimtücke auszudenken!«
»Wir müssen sie retten. Egal, ob tatsächlich die Schicksalsbringerin dabei ist oder nicht!« verlangte Sabella kategorisch.
»Sie befinden sich im Element der Oceana. Und die gehört zum Jhardischtan!« sagte Baran schwer. »Gleich haben die Wogen das Schiff verschlungen. Die Rettung ist unmöglich geworden!«
»Aber wir sind doch Götter!« stieß Sabella hervor.
»Auch als Götter, wie wir sie für die Menschen darstellen, sind wir doch nicht allmächtig!« erklärte Baran. »Dem Zauber des Wokat ist nur mit einem Gegenzauber beizukommen!«
„Dann lasst euch mal rasch so einen Zauber einfallen.“ drängte Mano. „Sina von Salassar ist eine meiner getreusten Anhängerinnen...“.
»Wenn Vitana mir hilft, habe ich vielleicht einen Plan!« erhob Fiona, die Göttin der Bäume und Pflanzen ihre Stimme. »Wenn die Herrin des Lebens in das Holz des Bootes, dessen Lebensstrukturen fast erstorben ist, neues Leben einhaucht und im Holz wieder Säfte fließen, dann werde ich mit meiner Kraft dafür sorgen, dass die Planken des Bootes so zusammenwachsen, als sei alles aus dem Stamm eines einzigen Baumes geschaffen. Das vermag ich!«
»Es ist schon so bewirkt, wie du es wolltest, Schwester!« klang die Stimme der Vitana auf. Die Herrin des Lebens handelte sofort.
Im selben Moment besprach Fiona den Kristall in ihrer Hand. Es
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