Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Ihre Hose war am Sattel kleben geblieben. Die Magie des Jhardischtan vermochten die Elfen nicht auszulöschen.
Ghyana strich über ihr Hemd, und unter ihren Fingern wurde der Stoff so lang, dass er dem Mädchen bis an die Knie reichte. Eine Silberschnur, die das Elfenmädchen aus ihrer Tasche zog, wurde um Sharas Hüfte geschlungen, und das Mädchen freute sich über ihr hübsches, neues Kleid.
»Die Götter des Jhinnischtan haben uns gerufen, als wir in Richtung auf den Wunderwald flogen!« erzählte der Elf Ferrol, während sich der Sturmadler und der Falke über das tote Pferd hermachten. Wenn auch besonders gezüchtet, waren es doch Tiere, die ihr Futter benötigten. Was übrig blieb, würden sich die anderen Tiere der Steppe teilen. Wölfe, Schakale und Geier, die Jäger und Leichenbestatter der Natur. Ferrol wusste, dass dies der Lauf der Dinge war, obwohl er dem prachtvollen Rappen ehrlich nachtrauerte. Ein Pferd, das eines Prinzen von Mohairedsch wahrlich würdig gewesen war.
»Du musst wissen, dass wir Elfen leicht den Ruf der Jhinnischtan-Götter vernehmen«, fuhr die Gefährtin des Elfen fort. »Die Zwerge übrigens auch. Riesen und Trolle dagegen sind empfindlicher für die Stimmen aus dem Jhardischtan. Obwohl sie natürlich auch die Rufe der Kristallwelt vernehmen, genauso wie die Jhardischtan-Götter uns erkennen und ausfindig machen können!«
»Ich habe euch jedenfalls zu danken!« sagte Ferrol schlicht. »Prinz Ferrol von Mohairedsch, zu euren Diensten!« Dabei verneigte er sich leicht in Richtung der beiden Elfen.
»Selenor und Ghyana vom Volk der Elfen!« stellte sich der zartgliedrige, menschenähnliche Elf mit den sonderbar geformten, spitz zulaufenden Ohren vor. »Elfgaard ist unsere Heimat. Und in Segileya, dem Adamanten-Schloss, hat König Valderian uns Plätze am oberen Teil seiner Tafel bestimmt!« Das bedeutete, dass Selenor und Ghyana besonders geachtete Personen beim Elfenvolk waren. Doch die Fragen, die Ferrol hatte, schnitt der Elf ab.
»Wir müssen fort!« sagte er. »Wie uns die Götter des Jhinnischtan erreichen, so wissen auch die Herren des Jhardischtan, wo wir jetzt sind. Wenn ich die Lage recht begreife, dann verfolgen euch die Götter der Labyrinth-Welt mit ihrem Zorn. Seid also auf der Hut vor ihren Tücken und Fallen.
Ich weiß nicht, wohin ihr geht und was euer Weg ist. Und ich frage euch auch nicht danach. Doch an eurem Inneren erkenne ich, dass ihr dem Pfad des Schicksals folgt!«
»Vielen, vielen Dank für die Rettung!« sagte Shara, die aufgestanden war und an Ghyanas Hand näher trat. Ihre blauen Augen strahlten den Elf an. Unwillkürlich neigte Selenor sein Haupt.
»Ich grüße dich, Hohe!« sagte er schlicht. Dann nickte er Ghyana unmerklich zu. Die Elfin trat an seine Seite. Ein kurzer Pfiff. Wolkentänzer und Luftgaukler stiegen auf, um in sanftem Gleitflug vor ihnen zu landen.
»Darf ich sie einmal streicheln?« fragte Shara neugierig.
»Aber sicher. Wenn du möchtest!« lächelte Ghyana. »Du darfst nur keine Furcht empfinden und nichts Böses im Herzen tragen, wenn du einen Sturmadler oder einen Falken von Elfgaard berührst!«
»Ich bin doch ein ganz liebes Mädchen!« sagte Shara im Brustton der Überzeugung und ging auf die Vögel zu.
»Die fühlen sich so richtig weich und kuschelig an!« freute sich das Mädchen, als sie über das Gefieder der mächtigen Greifvögel strich. Wolkentänzer und Luftgaukler hatten die Größe von kleinen Pferden, und die Elfen waren ungefähr nur einen Kopf größer als Shara. Ein besonderer Clan von Elfgaard züchtete diese Reitvögel und richtete sie ab. Doch das war nur sehr wenigen Menschen bekannt.
Wolkentänzer begann in höchsten Tönen zu pfeifen, als ihn Shara streichelte. Luftgaukler, der Falke, drehte sich und sträubte das Gefieder. Die Liebkosungen des Mädchens schienen ihnen zu gefallen.
Währenddessen waren Sina und Churasis herangekommen, und Ferrol stellte die Gefährten den beiden Elfen vor.
»...zu euren Diensten!« sagte man jedes mal die übliche Floskel, wenn man vorgestellt wurde.
»Wenn ihr jemals wirklich Hilfe benötigt, dann sucht uns in Salassar!« setzte Sina ehrlich hinzu. »Wir können mehr, als es den Anschein hat!«
»Oh, das wissen wir. Und wir vom Elfenvolk kennen dich und deine Freunde sehr gut, Katze von Salassar!« lachte Ghyana. »Von unserer hohen Warte entgeht uns nichts in der Adamanten-Welt. So gebt denn gut acht, und lebt wohl!«
Dann schwangen sich die beiden Elfen
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