Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
oder Cromos endgültig das Feld überlassen. Er, Wokat, war nur deshalb immer als eine Art Ratgeber der Jhardischtan-Götter angesehen worden, weil ihm sein wacher Verstand und seine Heimtücke Möglichkeiten lieferten, Probleme ohne großangelegte Aktionen oder riesige Feldschlachten zu lösen. Der Verrat und die Hinterlist waren oft wirksamer als der Einsatz ganzer Legionen und Heerscharen.
Doch schon zwei Niederlagen hatte Wokat diesmal hinnehmen müssen. Wenn sein jetziger Plan auch versagte, dann war er vor den anderen Göttern blamiert. Sie würden dann kaum noch auf ihn hören oder ihm bedingungslos folgen.
Jetzt musste er eingreifenl
Jetzt sofort, bevor Stulta noch mehr Unsinn anstellte.
Die Männer, die um die Drachenburg strichen und Wokats Geist beseelt waren, würden jeden Menschen in die Irre führten. Sie würden auf Geheiß des Gottes auch die Waffen zücken und kämpfen. Und es waren genug von ihnen da, um mit Ferrol, Sina und Churasis fertig zu werden.
In den geschliffenen Facetten seines Kristalls erkannte der Gott des Verrats ungefähr dreißig bewaffnete Männer, die er sammeln konnte, um den Reisenden den Weg zu versperren.
Jeder dieser Männer verspürte in diesem Augenblick den Ruf Wokats in sich. Der Herr des Verrats befahl ihnen den Kampf...
Die Gesellschaft, die Stulta führte, durfte den Wunderwald nicht durchqueren...
* * *
Der Angriff erfolgte wie aus heiterem Himmel.
Die Männer hatten sich in dem dichten Gras versteckt, welches den Pfad säumte, auf dem Stulta Ferrol und seine Freunde entlang führte. Mit Shara hatte die Göttin sich bereits angefreundet. Zumal Shara die letzte Zuckerstange aus Bareas, die Churasis in seinem Gepäck aufbewahrt hatte, mit ihr teilte.
Stulta war genauso erschrocken wie die Menschen, als die Angreifer auftauchten. Shara schrie gellend auf, als sich drei Mann in die Zügel des grauen Wallachs warfen, auf dem sie mit Churasis ritt.
Das kleine Mädchen sah krumme Dolche und scharf geschliffene Messer in ihren Händen blitzen. Eine geworfene Keule traf Churasis am Kopf und ließ ihn ohnmächtig vom Pferd sinken.
Ferrol und Sina reagierten sofort. Von der Schulter der braunen Stute gleiten und Kurzschwert und Rapier herausreißen war eine fließende Bewegung. Mit schmetterndem Wiehern stieg die erschrockene Stute auf die Hinterbeine und begann dann, in rasender Eile los zurennen. Ferrol nahm nicht mehr wahr, dass sich ihre Gestalt im weiten Grasmeer verlor.
Hände griffen nach Shara und zerrten sie aus dem Sattel. Einer der Männer heulte gellend, als sich Wulo in seine Hand verbiss. Doch im selben Moment reagierte Wokat im Jhardischtan. Bevor der Schrat dazu kam, seine Zauberkräfte einzusetzen, ließ der Gott des Verrats seine unheimlichen Kräfte durch den Körper des Mannes fließen, den der Schrat gerade schmerzhaft attackierte.
Die Götterkraft aus den Höhlen des Jhardischtan traf Wulo mit gewaltiger Wucht. Mit schrillem Fiepen stürzte er zu Boden. Obwohl er alles genau miterlebte, war er unfähig, auch nur ein Glied zu rühren oder mit der Magie seines Geistes einzugreifen.
Zwanzig Angreifer bildeten einen lebendigen Verteidigungswall und ließen Ferrol und Sina keine Möglichkeit zum Durchbruch. Sie hörten Sharas schrilles Angst-Quietschen, ohne ihr helfen zu können.
Kräftige Fäuste hatten das Mädchen gepackt und hielten es fest. Shara strampelte mit den Beinen und versuchte zu beißen. Doch es half nichts. Die Männer, die sie festhielten, waren vom Geist Wokats beseelt. Und der Gott kannte kein Mitleid, wenn es darum ging, seine Pläne zu verwirklichen. Auch das Leben eines unschuldigen Kindes bedeutete dem Gott des Verrats nichts, wenn es um die Durchführung seiner Pläne ging.
In den Augen der Männer, die sie gepackt und zu Boden gezerrt hatten, erkannte Shara, dass sie keine Gnade zu erwarten hatte.
Eine Hand verkrallte sich in ihrem Blondhaar, zog ihren Kopf nach hinten und legte den schlanken Hals frei. Shara sah, dass sich die scharfe Klinge eines Messers näherte.
Shara kreischte in Todesangst.
Doch in diesem Moment hatte Stulta, die Göttin des Unverstandes, begriffen, was geschah. Das dauerte zwar immer etwas länger. Aber wenn sie eine Situation erst einmal begriffen hatte, dann verstand sie auch zu handeln. Und immerhin besaß auch Stulta die Götterkräfte des Jhardischtan. Kräfte, die sie, wenn es drauf ankam, auch zu nutzen verstand.
»Aufhören!« schrie die Göttin mit schriller
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