Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
das Ende des Wunderwaldes wiederzufinden. Das Erlebnis mit den Menschen hatte er zu dem Zeitpunkt bereits wieder vergessen.
»Diesmal geht es zu Ende, Katze von Salassar!« rief Ferrol zwischen zwei Schwertschlägen. »Es sind zu viele, als dass wir alle besiegen könnten!«
»Wir brauchen Hilfe!« stieß Sina hervor und parierte ein Schwert so scharf, dass es dem Gegner aus der Hand gefegt wurde. Bevor die Katze nachsetzen konnte, brachte sich der Mann in Sicherheit.
»Niemand wird uns hier zu Hilfe eilen!« stieß Ferrol hervor. »Außerdem habe ich noch niemals in meinem Leben um Hilfe gerufen. Obwohl ich immer bereit bin, Hilfe zu gewähren. Welchen Zweck sollte es haben . . .!«
»Dann werde ich mich herablassen, für Euch, hoher Prinz, die Unzumutbarkeit eines Hilferufes durchzuführen!« sagte Sina spitz. Und ohne auf Ferrols Antwort zu warten, durchgellte der Hilferuf der Katze von Salassar dreimal die weihevolle Stille de Wunderwaldes...
***
»Speere her, Männer!« röhrte eine Stimme hinter Churasis, der das Pferd mit allen Mitteln antrieb. »Werft, wenn ihr das Pferd treffen könnt Das Mädchen muß sterben. Gott Cromos will es!«
»Gott Cromos will es!« brüllte es aus anderen Richtungen Churasis verhielt das graue Pferd, das unruhig mit den Füßen stampfte.
»Wir haben nur eine Möglichkeit, dich zu retten, Shara!< sagte er dann. »Spring vom Pferd und versteck dich irgendwo. Versucht zu einem der Bäume zu kommen. Die Dryaden können dir vielleicht helfen. Nun mach schon!« Damit schob er Shara aus den Sattel.
Das kleine Mädchen begriff sofort. Auf dieser Reise hatte sie gelernt, dass Gefahren nur dadurch zu meistern waren, wenn man sie sofort akzeptiert und danach handelte. Jeder Herzschlag für ein Abschiedswort hätte das Opfer, das Churasis jetzt vorhatte, unnütz gemacht.
Shara verschwand im tiefen Gras und hielt den Atem an.
Die Männer von Cabachas hatten nicht bemerkt, dass Churasis nur noch allein auf dem Pferd saß. Johlend stürmten sie hinter den entsetzt auskeilenden Grauen her. Speere schwangen sie in ihren Händen.
»Tu was, Wulo. Wenn du einen Zauber hast, dann hilf mir!< keuchte Churasis.
»Ich... kann... nicht... gegen die Kraft des Cromos an!« stöhnte ihm der Schrat ins Ohr. Am Hervorpressen des Worte erkannte Churasis, dass sein kleiner bepelzter Freund schon versucht hatte, den magischen Schutz der Cabacher zu zerbrechen.
»Lauf, mein braves Pferd!« keuchte Churasis und rief sich alle Reiterkünste in Erinnerung, die ihn Ferrol gelehrt hatte. »Feinen Hafer und duftendes Heu werde ich dir geben, wenn du es schaffst!«
»Und ich stifte eine dicke Mohrrübe dazu!« versprach der Schrat.
Doch in diesem Moment schien ein Schlag durch den Pferdekörper zu gehen.
»Runter!« kreischte Wulo, der die Situation am schnellsten begriff. »Abspringen!« Seiner selbst nicht mächtig, warf sich Churasis mit niemals vorher gekannter Gewandtheit seitwärts. Er segelte durch die Luft, während sich der Pferdekörper, von einem Speer getroffen, unter ihm überschlug und dann zu Boden ging. Das Tier war sofort tot.
»Auf ihn. Tötet ihn!« vernahm Churasis sein Urteil. »Tötet ihn und das Mädchen!«
»Das Mädchen ist nicht bei ihm!« rief der rothaarige Hüne mit dem Lederkoller, der Churasis mit roher Kraft empor riss. Der Zauberer war vom Sturz viel zu benommen, als dass an echten Widerstand zu denken war.
»Sucht sie und sendet sie diesem grauhaarigen Narren nach ins Totenreich!« grölte der Rothaarige. »Ich werde...«
Er konnte nicht mehr sagen, was er vorhatte. Denn im selben Moment fühlte er einen starken Schlag im Rücken. Er stürzte vornüber und blieb einen Moment verdutzt liegen.
Als er sich erheben wollte, sah er über sich zwei große, gebleckte Nagezähne, schwarze Augen, lange Ohren und einen pechschwarzen Kaninchenkopf. Fest spürte er die weiße Pfote auf seiner Brust, die ihn zu Boden drückte. Ein anderes, graues Kaninchen machte gerade einen mächtigen Satz ins Gebüsch, während zwei Männer, der Größe und der Kleidung nach Zwerge, aus den Sätteln der Kaninchen sprangen und mit ihren Waffen sofort die Krieger angriffen, die sich auf Churasis stürzen wollten.
Die beiden Zwerge kämpften hart und kompromisslos. Sie ließen den Cabachern keine Chance. Streitaxt und Säbel-Spieß erwachten in ihren Händen zu sirrendem und klirrendem Leben.
Pyctus sah aus den Augenwinkeln, wie der Rothaarige unter seinem Kaninchen einen kurzen
Weitere Kostenlose Bücher