Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
vertrauen!« sagte Sina. »Obgleich... der Lauf dieses kleinen Baches ist mir auch in Erinnerung. Und da hinten. Der kleine Tümpel mit den drei Seerosen... den haben wir doch schon mindestens zweimal gesehen.«
»Stimmt!« nickte Ferrol. »Einmal hast du mich sogar auf die drei Seerosen aufmerksam gemacht. Das kann doch kein Zufall sein!«
»Ob er uns in eine Falle führt?« fragte Sina zaghaft. »Eigentlich ist er zu lieb und zu nett, um ein Verräter zu sein.«
»Die Götter des Jhardischtan schaffen andere Kreaturen, wenn sie ihre Gegner überrumpeln wollen!« sagte Churasis, der sich ihnen angeschlossen hatte. Nur Shara saß auf dem Grauen, den Sina am Zügel führte. Sie ritt dicht hinter dem emsig voran gleitenden Wabber-Flutscher und sang ihm mit ihrer glockenhellen Stimme Kinderlieder vor.
»Hallo, Gilga!« klang es plötzlich aus dem Gebüsch. »Willst du uns deine Freunde, die du jetzt schon dreimal an unserem Baum vorbeigeführt hast, nicht endlich einmal vorstellen!«
Sina sah drei wunderschöne Mädchen aus dem dichten Laub eines Baumes auftauchen. Ihre schlanken, zartgliedrigen Leiber glichen den Schlingpflanzen, von denen der Baum überwuchert war. Sie hatten eine goldhelle Haut und fast weiße Haare. In ihren Augen war mädchenhafte Neugier und tiefes Wissen zu lesen.
Die Diebin von Salassar hatte schon viel von diesen Geistern der Bäume gehört, die sich hier im Wald von Delyssiolina manchmal in menschlicher Gestalt sehen lassen. Dryaden nennt man sie, und sie bewohnen allein oder in einer Gemeinschaft besonders groß und schön gewachsene Bäume.
»Das ist nicht wahr!« rief Shara. »Gilga bringt uns doch auf dem kürzesten Weg durch den Wald. Er hat gesagt, dass er hier jeden Weg und jeden Steg ganz genau kennt!«
»Sicher kennt er die!« lachten die Dryaden. »Sogar ganz genau. Weil er sie schon sehr oft mehrfach gelaufen ist. Er hat doch kein Orientierungsvermögen, der brave Gilga!«
»Aber er hat gesagt, dass er uns auf dem schnellsten Weg nach Coriella bringt!« rief Shara trotzig.
....»Dort sind sie!« rief Cromos im Inneren der Männer. »Brecht ein in den Wunderwald. Was sich euch entgegenstellt - nieder damit! Alle müssen sterben. Zuerst das Mädchen, das sie Shara nennen. Die gilt es unbedingt zu töten!«...
Kaum hatte Shara den Namen der Drachenburg genannt, als die Dryaden entsetzt aufschrien. Sie prallten zurück, als wären ihre fast nackten Körper mit Eiswasser übergossen worden.
»Was habt ihr, ihr Schönen?« fragte Churasis, der sich die feingliedrigen Mädchenkörper mit sichtlichem Wohlbehagen betrachtet hatte.
»Etwas Böses... es ist zu spüren... der Feind, der euch verfolgt, hat eure Spur entdeckt... ihr müsst fliehen!« riefen die Dryaden durcheinander.
»Wir wissen, dass uns der Zorn des Jhardischtan verfolgt!« sagte Ferrol langsam. »Doch ich habe immer geglaubt, der Wunderwald von Delyssiolina sei eine heilige Freistatt!«
»Kein Tempel ist heilig in den Tagen des Kampfes!« sagte eine der Dryaden traurig. »Unser Wald wird zwar von der Menschen respektiert, und sie gehen nur hinein, um sich an seiner Schönheit zu erfreuen. Doch wer in Waffen kommt, gegen den haben wir keine Mittel. Und ich spüre, dass eure Verfolger bereits eure Spur aufgenommen haben wie Jagdhunde die Fährte eines Edelwildes. Flieht, solange ihr noch Zeit habt.«
»Ich werde euch führen!« rief der Wabber-Flutscher. »Auf dem schnellsten Weg. Ihr könnt mir vertrauen und . . .!«
Seine weiteren Worte wurden von wüsten Schreien übertönt. Waffengeklirr drang aus den umliegenden Büschen.
»Da sind sie! Ergreift sie! Tötet sie! Im Namen des Jhardischtan und des Gottes Cromos!« vernahm Ferrol Worte im harten Dialekt des Landes Cabachas.
Mit einem Sprung war Churasis auf dem Grauwallach und riss Shara zu sich in den Sattel. Er hieb dem Pferd so arg die Fersen in die Weiche, dass der Wallach erschreckt einen Sprung nach vorn machte.
Die Entsetzens-Schreie der Dryaden schrillten durch den Wald, als bärtige Männer in Rüstungen aus Leder und Metall durch die Büsche brachen. Sie waren mit Schwertern, Äxten und Lanzen bewaffnet.
»Reite, Churasis. Rette Shara! Sie muss ihren Weg nach Coriella zu Ende gehen...!« vernahm der Zauberer Sinas Stimme...
* * *
». . . Coriella!« stieß Baran auf dem Jhinnischtan aus. »Das waren sie wieder. Und sie werden attackiert. Aber diesmal gibt es kein Entkommen. Cromos hat zu viele Streiter aufgebracht!«
Erregt wies
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