Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
glaube, ich bin im falschen Film!" brach die Persönlichkeit Kerstin Sanders hervor. Doch das nur kurze Zeit. Denn sofort war sie wieder Kerry vom Sturmland, die jetzt mit beiden Händen ihr Schwert erhob.
"Wer immer mich hierher geholt hat, er soll mich sofort wieder zurück bringen." fauchte Kerry. "Sofort - sagte ich!"
Irgendwo begann der Cherub des Ananke zu lächeln. Seine Waage, die sich eben während des Kampfes von Sina und Ferrol gegen die Übermacht zu neigen begann, war wieder im Gleichgewicht.
Kerry vom Sturmland, das wilde Krieger-Mädchen von Visionia, hatte ihre Aufgabe erfüllt. Nun konnte sie wieder dorthin zurück, wo sie hin gehörte.
"Das ist die Lösung. Dieses Mädchen ist ein Traumgespinst!" hörte Sina die leise Stimme des Churasis. "Die Macht Dharsors selbst hat sie sicher auf einem der Tücher, welche die Traumweberinnen hier im Wunderwald erschaffen, zu eurer Hilfe heran gerufen. Und sieh... ich habe Recht. Sieh nur, was geschieht!"
Aus dem Nichts heraus entstand noch mal ein brausender Wirbel.
"Ich werde Sarina von der Heldin ihres Buchen grüßen!" vernahm Sina aus dem kreisenden und wabernden Nebel Kerrys Stimme. Dann war das Krieger-Mädchen im Nichts verschwunden.
»Die Götter des Jhinnischtan riefen dieses schwert-gewaltige Mädchen vielleicht zu eurer Hilfe. Genau so wie uns auch!« schnitt Pyctus die Dankesworte Sinas und Ferrols ab. Pyctus trat beiläufig seinen Bruder auf den Fuß, als er feststellte, dass er Sinas wohlgeformten Körper mit verklärtem Gesicht anstarrte.
»Wer seid ihr also?« setze der Zwerg dann hinzu.
»Wir drei«, sagte Sina und wies auf die Gruppe, »sind eigentlich ganz gewöhnliche Leute, die mehr zufällig in dieses Abenteuer geschlittert sind. Die Frage ist vielmehr - wer ist die kleine Shara?«
Doch darauf wusste niemand eine Antwort.
Das Antlitz des Drachenlords
»Sie naht. Ich spüre es, dass sie naht!«» rief Rasako. »Sie ist in großer Gefahr - doch das Schicksal wird sie bewahren und ihr helfen, ihren Weg zu finden!«
Der Drachenlord stand auf der Zinne von Coriella und starrte, soweit es die Sehschlitze seines Helmes zuließen, nach Süden. Von hier verspürte er die Ausstrahlung, an der er das Kommen der Drachenpriesterin zu erkennen glaubte.
Im Hof waren die Drachen versammelt. Ihre Schädel reckten sich empor, ihre Augen glühten, und die Schwingen ihrer Flügel bebten.
Der Drachenlord hatte sie gerufen, und sie waren gekommen. Nun harrten sie auf seinen Befehl, um die Feinde ihres Geschlechts anzugreifen. Ihre Stimmen waren wie das Grollen verhaltenen Donners und das Zischen von kochendem Wasser.
Nur einen vermisste Rasako unter ihnen.
Samyacundas, der kleine Drache, jetzt als Drachenvater der Herr der Drachen in den Tagen des Friedens, der war noch nicht zurück. Rasako jedoch befahl das Volk der Drachen in den Tagen der Bedrängnis und des Krieges. Aber seit dem Tage, wo der alte Drachenvater den Tod gefunden hatte, versuchte der Drachenlord stets, Samy in seine Pläne einzubeziehen.
So kriegerisch, wie Rasako in seiner Härte sein konnte, so friedlich war der kleine Drache, der immer bemüht war, einen Ausweg ohne direkte Konfrontation zu finden.
Schwer vermisste Rasako jetzt den Rat Samys.
Alles in ihm drängte, den Befehl zum Aufsteigen zu geben, sich auf Burai, seinen Kampfdrachen zu schwingen und die Armada der Drachen dorthin zu führen, wo seine Gefühle die Drachenpriesterin vermuteten.
Doch der Drachenlord spürte nicht nur die Ausstrahlung der Schicksalsbringerin, sondern er fühlte auch, dass vom Jhardischtan eine gewaltige Macht zusammengeballt wurde.
Fünf Götter verschmolzen zu einer Einheit, um die letzten Wege hinter dem Wunderwald nach Coriella zu sperren.
Unter den Steinen der öden Felslandschaft, die von den grünen Auen des Wunderwaldes nach Coriella führte, begann Sulphors Element zu brodeln. Der Herr der Vulkane hielt das hervor dringende, glutflüssige Gestein zurück wie ein Jäger die Hundemeute an den Riemen, wenn es das Wild gewittert hat.
Fulcor, der Feuergott, half ihm mit der Gewalt seiner Flamme.
Vom Süden her raste Zardoz in orkanartigem Sturm herauf.
Cromos beseelte Geisterwesen, die sich um die Stadt der toten Seelen herumtrieben, mit Leben. Schrille Schreie ausstoßend, rasten sie auf ihren gespenstischen Leichenpferden zur felsübersäten Ebene vor der Drachenburg.
Assassina, die Herrin der Meuchelmörder, jedoch ließ giftiges Gewürm zwischen den Felsen hervortreten.
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