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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Sina!« befahl Sabor, der Verständige.
    »Ich dachte, dass ich mich wenigstens anständig von meiner Gefährtin verabschieden könnte!« maulte Ferrol. »Aber wenn ich sie hier vor alten Augen küsse ...!«
    Im gleichen Moment senkte sich pechschwarze Nacht über die Szenerie.
    »Red nicht! Tut’s einfach!« quäkte die Stimme des Schrates durch die Dunkelheit. »Der Zauber, den Tag zur Nacht zu machen, kann von mir nicht lange gehalten werden! Los, nun beeil dich schon!«
    Im nächsten Moment wurde es wieder hell. Die Umstehenden wandten sich diskret ab, als sie nahen, dass Sina und Ferrol in einem Kuss vereinigt waren, der kein Ende nehmen wollte ...
     
    Der Flug des Pegasus
    »Hier müssen wir warten! Er kommt gleich!« ließ sich Wulos Stimme aus der Tasche vernehmen, die Churasis beim Abschied an Sina übergeben hatte. »Ich spüre sein Kommen ganz genau. Sieh nach oben. Dort rauscht er heran!«
    Sina blickte nach oben und überschattete mit der Handfläche die Augen, um in das helle Licht der Sonne hineinsehen zu können. Und dann erkannte sie das Fabelwesen, das direkt aus Solmanis goldgelber Himmelsscheibe hervorzubrechen schien.
    Ein blendend weißes Ross, das im hellen Sonnenlicht goldfarbig schimmerte. Es hatte mächtige Flügel, die den Schwingen eines wilden Schwans glichen.
    »Es ist Pegasus!« sagte Wulo ehrfürchtig. »Das Götterpferd, das die Dichter des Universums in die ätherischen Höhen weltverzückender Ekstase trägt, in denen sie Träume zu Versen werden lassen.
    Hier im Wunderwald ist der Pegasus nun zu Hause, weil die Welten der Schönheit der Poesie den Rücken zu wandten. Schwerter klirren dort, wo die Melodie der Zither und Harfe verstummte. Und die hehre Deklamation der Sänger wich den Kampfrufen der Heere. Bevor sich Pegasus missbrauchen ließ, entfloh er in diese Welt. Nun aber folgt er dem Ruf Sabors, um uns zu helfen!«
    »Woher weißt du das?« fragte Sina, die immer noch ergriffen in den Himmel starrte.
    »Ich rede mit Pegasus in Gedanken!« gab Wulo zurück. »Er versteht deine Worte ganz genau - weil er sie in deinen Gedanken liest, bevor sie über deine Lippen fließen!«
    Majestätisch sank der Pegasus herab. Mit weit ausgebreiteten Schwingen landete er einen halben Steinwurf von Sina entfernt. Er warf den Kopf hoch und wieherte herausfordernd.
    »Er bittet, dass du dich auf seinen Rücken schwingst!« übersetzte Wulo das Wiehern. »Und dann sollst du dich in seiner Mähne festkrallen!«
    »Ach du meine Güte!« stöhnte Sina. »Ich bin nun wirklich keine geübte Reiterin. Und dann soll ich auch noch auf ein Flügelpferd, das hoch über den Wolken schwebt.«
    Erneut wieherte der Pegasus. Seine Vorderhufe zerstampften das Gras, als er nervös zu tänzeln begann.
    »Du sollst ohne Furcht aufsteigen, lässt er dir sagen!« piepste Wulo. »Er wird dafür sorgen, dass du nicht hinunterfällst. Wen Pegasus tragen will, den lässt er niemals fallen!«
    »Ich werde mein Bestes tun, dass ich ihm so wenig wie möglich zur Last falle!« Sinas Stimme klang nicht gerade besonders wagemutig. Als Diebin war sie am liebsten zu Fuß unterwegs. Weder auf dem Rücken von Pferden noch auf dem schwankenden Sitz eines Kamels oder im Nacken eines Elefanten fühlte sie sich besonders wohl.
    Allen Mut zusammennehmend trat sie an die linke Seite des Pegasus, spannte sich und sprang auf. Sie schaffte es, sich auf den Rücken zu ziehen und einen einigermaßen festen Sitz einzunehmen. Sattel und Zaumzeug fehlten dem edlen Ross.
    »Abflug!« quietschte Wulo vergnügt und bleckte seinen Nagezahn. Ein helles, trompetenhaftes Wiehern, dann stieg Pegasus kerzengerade auf die Hinterläufe.
    Sina spürte, wie er die Flügel ausbreitete und in gleichmäßigem Rhythmus zu schwingen begann. Im nächsten Augenblick wich der Boden unter ihren Füßen. Immer höher schraubte sich das edle Ross hinauf ins blaue Firmament. Die Beine des Pegasus wirbelten durch die Luft, und der wehende Schweif war wie eine Sturmfahne aufgerichtet. Erst als sie sich bereits jenseits der Wolken befanden und Sina in ihrer kurzen Ledertunika zu frösteln begann, stoppte der Pegasus den Höhenflug. Von nun an hielt er die Flügel ausgebreitet und bewegte sie nur, wenn sie durch ein Windloch an Höhe verloren.
    Dafür flogen seine Hufe jetzt durch die Luft, als ob er auf der Erde galoppierte. Und Sina erkannte, dass sie sich nun in der Luft nicht mehr aufwärts, sondern vorwärts bewegten. Unter ihnen lag der Wunderwald wie ein

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