Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
um euch zu bitten, das Abenteuer zu wagen. Wir sprechen nicht nur für die Riesen und Zwerge, sondern auch für die Elfen und die Völker des Wunderwaldes. Alle werden sehr traurig sein, wenn die Kristallrose auch nur beschädigt wird ...!«
* * *
Wenige Tage später gingen die drei Freunde in Bareas an Land. Einige der für Zwerge wertlosen Steine hatten ihnen nicht nur zu einer Schiffspassage erster Klasse auf einer schnellen Ruderkogge verholfen, sondern ihnen auch genügend Reisegeld verschafft, um während der Fahrt über die Chrysalische See ein angenehmes Leben zu führen.
Pyctus und Silas waren mit ihren Krähen zum Wunderwald voraus geflogen, um ihre Ankunft zu verkünden und dafür zu sorgen, dass sie schnell genug den Wald erreichten.
Als Sina, Ferrol und Churasis das Nord-Tor von Bareas verließen, sahen sie in der Ferne drei pferdeartige Gestalten. Doch anstelle eines Pferdekopfes saß bei diesen Wesen der schlanke, aber kräftig gebaute Oberkörper eines Mannes auf dem Rumpf.
Drei Zentauren hatten den Wunderwald verlassen, um die drei Freunde abzuholen. Nur in die Nähe der Stadt wagten sich die Pferdemenschen nicht. Sina, Ferrol und Churasis mussten mehr als zwanzig Pfeilschüsse weit über die Steppe hinter Bareas gehen, bis sie die drei Zentauren erreicht hatten.
Diese Zentauren waren so etwas wie die heimlichen Herrscher des Wunderwaldes, obwohl sie niemals die Herrschaft über Delyssiolina beanspruchten. In ihnen war Kraft, Weisheit und Gewandtheit, die sie in den Dienst des Waldes stellten, ohne dafür einen Vorteil für sich ziehen zu wollen.
Sabor, der Verständige, der jetzt Sina auf seinen Rücken nahm, war der weise Ratgeber aller Völker des Waldes. Rhadat, der Starke, auf dessen Rücken sich Prinz Ferrol schwang, griff ein, wenn frevelnde Hände von Menschen die Ordnung des Waldes der Mysterien stören wollten. Und Cadunt, der Schnelle, der nun Churasis trug, brachte Botschaften der Zentauren zu allen Völkern des Waldes.
In gestrecktem Galopp überquerten die Pferdemenschen die unendliche Steppe, die sich nördlich hinter Bareas bis zur Südgrenze des Waldes von Delyssiolina ausdehnte.
Es wurde nur wenig geredet während des Rittes. Ohne Pause galoppierten die Pferdemenschen den ganzen Tag und die Nacht hindurch über das im Wind wogende Gras der Steppe. Beim Morgengrauen passierten sie die Grenzpfähle des Wunderwaldes. Und als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, hörten sie die Rufe der Elfenwächter am Born von Castalia.
Die Elfen verzichteten auf ihre übliche Tarnung. In ihren Gesichtern lag größte Besorgnis. Vilvalas empfing Sina, Ferrol und Churasis mit einem Trunk aus der Quelle des Seins, der ihre Müdigkeit verfliegen ließ. Auch die Zentauren, völlig erschöpft und ausgepumpt von dem kräftezehrenden Lauf, nahmen einen Trunk des belebenden Wassers.
Nach kurzer Rast wurde zum Rat gerufen. Vilvalas führte den Vorsitz unter einem der Gereon-Bäume. Nicht nur die drei Menschen und die Elfen, auch andere Vertreter der Wunderwaldvölker waren anwesend.
»Ich denke, wir müssen das Unternehmen sorgfältig planen!« sagte Ferrol, nachdem die wichtigsten Dinge besprochen waren. »Zwerge und Riesen sind jetzt Gefangene des Jhardischtan und müssen befreit werden. Aber ich denke, wir haben genügend Zeit, uns vorzubereiten. Was tut es, ob sie einige Tage mehr oder weniger in den Höhlen des Jhardischtan verbringen. Und die Götter dort unten werden nicht so dumm sein, die Kristallrose zu zerstören, mit der sie jetzt Macht über Riesen und Zwerge ausüben können!«
»Jeder Diebstahl muss genau geplant werden!« setzte Sina hinzu. »Vielleicht können die Luftikusse, die ihre Hilfe angeboten haben, heimlich in die Höhlen eindringen und ausspionieren, wo die Kristallrose aufbewahrt wird. Darüber hinaus denke ich ...!«
Sie wurde unterbrochen von wildem Flügelschlagen und dem hohlen Pfeifen eines Sturmadlers. Mit einem wilden Sturzflug prasselten Selenor und Ghyana durch das Geäst des Gereon-Baumes. Noch bevor Falke und Sturmadler mit ihren Krallen den Boden berührten, schwangen sich die Elfen aus den Sätteln.
»Ich sehe, ihr habt klug gehandelt und drei Meisterdiebe hierher geholt!« rief Selenor anstelle einer Begrüßung. »Denn nun müssen sie vollbringen, was dem Gott der Diebe vereitelt wurde. Es freut mich wirklich, euch zu sehen, Freunde!« Mit einer besonderen Betonung des Worte "Freunde" machte der Elf eine angedeutete Verbeugung, die Sina,
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