Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
mich verzehrt. Und dann kommt meine letzte Rache. Denn wie ich hörte mögen Trolle fettes Fleisch nicht besonders!« Dabei ließ er mit stolzem Blick seine Hände über den wohl gerundeten Körper gleiten.
»Andererseits können die Trolle von unserem Blut die Trolle einen Kameradschaftsabend machen!« lachte Barnaban, der Schwarze Eber. »Es ist immerhin mächtig mit Bier verdünnt worden!«
»Und was geschieht, wenn wir siegen?« fragte Ferrol.
»Dann wird unsere kleine Feier im Lager der Feinde fortgesetzt - von deren Vorräten!« grunzte Nhegronn. »Notfalls bekommt das Fleisch, das wir dort finden, eine neue Existenz und wird zum Fisch oder Hammel ...!«
Dagegen konnte Ferrol beim besten Willen nichts mehr sagen. Er bestieg wieder den Rücken des Zentauren, der ihn auf einen Punkt am Horizont aufmerksam machte, während sich hinter ihm die Schweine wohlig grunzend im feuchten Lehmboden des Waldes zu suhlen begannen.
»Schau hin, Ferrol!« Sabors Stimme klang ernst. »Siehst du dort das Segel? Sie kommen. In einer guten Stunde sind sie hier. Und dann wird es ernst!«
»Dann lasst uns austrinken, Brüder!« rief Barnaban. »Der Feind kommt und hat hoffentlich Bierfässer an Bord seines Schiffes, mit denen wir nach dem Kampf unseren Durst löschen können ...!«
* * *
Nach einiger Zeit fühlte sich Sina etwas sicherer auf dem Rücken des Pegasus und begann, den Ritt hoch über den Wolken zu genießen. Wie ein wundervoller grüner Teppich breitete sich unter ihr der Wunderwald aus, der langsam in das helle Grün der Steppe überging. In der Ferne entdeckte Sina die Silhouette von Coriella und den Spiegel des Eismeeres. Dann wurde die Steppe unter ihr gelb, braun und grau in mannigfaltigen Farben. Wie Silberfäden zogen sich Bäche und kleine Flüsse durch das Land. Die Seen und Weiher wirkten wie ausgestreute Silbermünzen auf einem braungrünen Samttuch.
Tief unter sich sah Sina die bizarren Ruinen der unheimlichen »Stadt der toten Seelen« aufragen. Niemals hatte man gehört, dass Menschen, die es wagten, in die Geisterstadt zu gehen, auch zurückgekommen waren. In Legenden und Liedern wurde von märchenhaften Schätzen gesungen, die dort in den verfallenen Palästen und Häusern zu finden waren. Doch die toten Seelen umschwebten die Kostbarkeiten und wachten über sie. Jedem Eindringling stellten sich unheimliche Skelette oder gestaltlose Schattenwesen entgegen, die nicht besiegt werden konnten, weil kein Leben in ihnen war.
Sina atmete auf, als die Ruinen der »Stadt der toten Seelen« hinter ihr lagen. Unermüdlich flog der Pegasus mit ausgebreiteten Schwingen dahin. Die Diebin spürte die gleichmäßige Bewegung der wirbelnden Hufe, die über das Nichts in der Luft dahinglitten, als galoppiere der Pegasus über feste Materie.
Wie eine lange Schnur aus blauen Kristallen durchschnitt der Fluss Longasta die Steppe und. bildete hier für Sina den Übergang von Mohairedsch ins Reich Cabachas. Ihr Flug ging über die Stadt Verado hinweg und Sina erblickte tief unter sich ein befestigtes Lager, mit dem Gamander, der Mardonios des Reiches, seine Grenze schützte.
Sina wurde mulmig, als sie erkannte, wie stark die Truppenverbände waren, die hier stationiert waren. Denn der Platz des Militärlagers lag weit ab von jedem Punkt, wo ein Angriff auf Cabachas sinnvoll war. Also mochte das Gerücht stimmen, dass der Mardonios von Cabachas einen Feldzug gegen Decumania plante?
Wenn das geschah, dann war der trügerische Frieden dieser Welt endgültig dahin und das fröhliche Abenteuerleben für sie und Prinz Ferrol vorbei. Denn welchen Weg die Truppen von Cabachas auch immer nahmen - sie mussten durch das Reich von Mohairedsch. Und der einzige legitime Kronprinz des Reiches würde seinen Vater und sein Volk in dieser Gefahr nicht alleine lassen, sondern sich sofort an die Spitze der Armee des Hohen Sarans stellen.
Noch wusste man im Palast des Mardonios von Cheliar nur zu gut, dass man zu Cabachas zwar die besseren Kämpfer hatte, dass aber die Waffen von Decumania aus härteren Materialien und die Kriegstechnik, über die der Kyrios verfügte samt der strategischen Künste seiner Feldherrn nicht nur durch die Tapferkeit und die Manneskraft von Kriegern zu besiegen waren.
Und bevor das Herr von Cabachas auch nur den ersten Streitwagen von Decumana erblickte, sah man sich dem gewaltigen Heer von Mohairedsch gegenüber.
Denn was auch immer die Gesandtschaften und Diplomaten des Mardonios am Hof von
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