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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Bergspitzen immer steiler gen Himmel ragen, die mit ihren zackigen Gipfeln fast an den Wolken kratzten. Die Szenerie unter der Diebin auf dem Pegasus glich einem aufgewühlten Ozean, der seine steingewordenen Wellen bis in den Himmel schleudern will.
    Immer wieder erkannte Sina rotglühende Punkte unter sich in den Felsen. Das waren die Schlünde von Sulphors Vulkanen, die Feuer und glutflüssiges Gestein speien, wenn sich Wesen dem Jhardischtan nähern, die von den Göttern weder gerufen noch erwünscht sind.
    Je näher Sina auf ihrem Wolkenritt zum Zentrum des Jhardischtan kam, um so wilder wurden die Fels- und Vulkanformationen unter ihnen. Zischend stiegen gigantische Fontänen mit heißem, schwefelgelbem Wasser aus kleinen Felsöffnungen in den schmutziggrauen Himmel.
    Sina spürte, wie der Pegasus immer unruhiger galoppierte. Das Flügelpferd scheute vor unsichtbaren Hindernissen und keuchte, wenn der gelbschwarze Rauch aus den Vulkanen aufstieg. Das Wesen der Märchenphantasien schien nur mit großer Mühe vorwärts zu kommen.
    »Wir müssen hinab!« rief Wulo, der durch die Unruhe des Pegasus aus seinem Nickerchen erwachte und die Situation über den Rand der Tasche besorgt betrachtete. »Den Rest des Weges zu einem der Tore müssen wir zu Fuß zurücklegen. Pegasus darf von den Dämonensklaven des Jhardischtan nicht gesehen werden.
    Die Herren der Höhlenwelt wissen ganz genau, dass sich das geflügelte Ross niemals freiwillig dieser unheimlichen Gegend nähert. Unser Vorhaben kann aber nur gelingen, wenn wir uns mit List Einlass in den Jhardischtan verschaffen. Und wir müssen wieder draußen sein, bevor Fulcor und seine Götterbande festgestellt hat, dass wir da waren!«
    Der Pegasus schien ihre Worte zu verstehen und ging in raschem Sturzflug nieder. Die Flügel fest angelegt, wirbelten seine Vorderhufe so durch die Luft, als ob ein Pferd einen Steilhang hinab galoppiert. Sina legte sich zurück und versuchte, mit ihren Händen an der Kruppe Halt zu finden. Krampfhaft hielt sie die Augen geschlossen.
    So mutig sie war, hier diesen Sturz in die Tiefe mitzuerleben, hielten ihre Nerven nicht durch. Ihr Magen revoltierte, und ihr ganzes Inneres schien über den Wolken bleiben zu wollen, während der Körper abwärts stürzte.
    Und dann kam der Aufprall. Sina zuckte zusammen, als die Hufe des Pegasus auf Stein klirrten, und wurde fast vom Rücken des Flügelpferdes geschleudert. Die ausgebreiteten Flügel verhinderten ihren Absturz. Im nächsten Moment glich der Pegasus den Aufprall durch einige rasche Galoppsprünge aus. Dann stand das edle Märchenwesen mit keuchendem Atem still.
    Sina schwang sich vom Rücken des Pegasus. Bevor sie dem Flügelpferd danken konnte, warf sich das Wunderwesen der Phantasie mit heiserem Wiehern wieder in die Luft.
    Der Rückweg war versperrt. Für Sina gab es jetzt nur noch ein Vorwärts – hinein in die Höhlen des Jhardischtan ...
       * * *
    Sand knirschte unter dem Kiel des mächtigen Drachenschiffes, als es die kräftigen Ruderschläge der Trolle auf den Strand hinauf jagten. Wokat, der Gott des Verrats, stand am Bug hinter dem Drachenkopf. Der Wind zauste seinen Mantel und ließ ihn wie eine düstere Sturmfahne wehen.
    Die Kapuze hatte Wokat in den Nacken geschoben. Die Zeit der Heimlichkeit war vorbei. Mochte nun jeder sehen, dass einer der schrecklichen Herren des Jhardischtan die wilden Gesellen von Trollheim anführte.
    Lange hatte Wokat gesucht und ausgewählt, bis er eine schlagkräftige Truppe zusammen hatte. Denn es waren keine Trolle, wie sie sich sonst im Namen König Cynors der Quelle näherten und dort hart und kompromisslos, aber dennoch ehrenhaft um das Wasser kämpften.
    Wokat suchte und fand die Renegaten der Trolle, die unzufrieden mit Cynors Herrschaft waren oder die der Herr der Trolle von seinem Hof verbannt hatte. Sie hofften, die Quelle unter Wokats Führung zu erobern und durch ihren Besitz König Cynor vom Thron zu stoßen. Den Tod zu fürchten brauchten sie nicht, weil sie das gefürchtete Diamantschwert in den Händen ihres neuen Anführers gesehen hatten.
    Wokat dagegen wusste genau, dass die Trolle hinter ihm einer Meute von Wölfen glichen. Gelang es ihm, sie zu Sieg und Beute zu führen, dann war er ihr Anführer. Blieb er glück- und sieglos, würde ihn nur das Schwert davor bewahren, dass die Trolle über ihn herfielen.
    Vorläufig trauten sie seiner Macht und Stärke und folgten ihm als Anführer bedingungslos. Wokat hatte ihre

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