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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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die Konturen dessen erkennen konnte, was im Raum hinter der Tür auf sie wartete.
    Ein Schreckenslaut floss über ihre Lippen, als ihre Augen den grauenhaften Anblick aufnahmen.
    Die Tür schien die Pforte zu der Hölle zu sein, von der die Priester in Dhasors Tempeln redeten. Ein Inferno an Glut, Rauch, Feuer und geschmolzenem Metall. Und dazwischen die armen Seelen der Missetäter, die hier in Ewigkeit festgeschmiedet sind und Qualen für Vergehen leiden, deren Sündenschuld nur den Göttern bekannt ist.
    Sina sah gelbrote Flammen aus mehr als zwanzig Schmiedeeisen lodern. Von ungeheuren Blasebälgen wurde Luft in die Glut geblasen, die wie flüssige Lava glänzte.
    Flammen loderten empor und verschwanden fast in der Schwärze des Kamins. Sina erkannte glühendes Metall in den Flammen. Einiges war dunkelrot wie eine reife Kirsche und anderes weißglühend wie frischgefallener Schnee.
    Im Halbdunkel des nur von den Schmiedefeuern erleuchteten Raumes entdeckte Sina die kleinen, gedrungenen Gestalten von Zwergen und die mächtigen Schatten von Riesen. Entsetzt betrachtete die Diebin das schreckliche Gefängnis der Zwerge und Riesen, die hier mit ihren Königen in den Tiefen des Jhardischtan fronen mussten, damit die Kristallrose erhalten blieb.
    Sina sah, wie der Schweiß in Bächen von der Stirn der Zwerge herablief und im dichten Bart versickerte. Sie hörte das rasselnde Stöhnen der Riesen, die mit aller Macht mächtige Schmiedehämmer schwangen und dem Eisen und Stahl mit kunstfertigen und doch kräftigen Schlägen die Form von Schwertern, Streitäxten und Lanzenspitzen gaben.
    Die Zwerge mit ihren feinen Hämmern sah Sina Griffe für Dolche und Schwerter und Schäfte für Äxte und Speere hämmern. Sonderbare Zeichen und Symbole verwoben sie in ihrer kunstvollen Arbeit, wie sie Sina nicht deuten konnte. Eine Art Runenschrift, die von den Zwergen geheimgehalten wird. Auch auf dem Griff von Sinas Kurzschwert und auf Ferrols Rapier befand sich ein solches Zeichen. Vielleicht war es ein Zauber, mit dem ein Zwerg die Waffe zurückhalten konnte, wenn er von ihr bedroht wurde.
    Auch die Riesen brachten diese Art von geheimen Zeichen an. Doch es gelang ihnen, ihre heiligen Runen mit gezielten Schlägen wieder aus dem Metall zu treiben, so dass der Zauber zwar im Stahl der Waffe vorhanden, jedoch nicht mehr sichtbar war.
    Grobschlächtige, dickbäuchige Zyklopen-Wesen schleppten die fertigen Waffen fort und brachten neues Metall herbei. Sie stießen Stahl und Eisen in die Glut und warfen Holz und Kohle auf die Feuer. Mit langen Greifzangen drehten sie das Metall immer wieder, bis es fast schmolz. Ihre behaarten Körper waren verrußt.
    Das Auge, das die Zyklopen-Wesen mitten auf der Stirn trugen, ließ in der sengenden Hitze immer wieder Tränen hervortreten.
    Die Knechte in dieser Schreckenskammer waren keine echten Zyklopen, wie sie im Wunderwald hausen, sondern Wesen, die von den Göttern des Jhardischtan ersonnen und geschaffen wurden, damit sie Sklaven für die schwere und schwerste Arbeit hatten.
    Sina sah die Gesichter von Riesen und Zwergen über und über mit Schweiß bedeckt, der ihnen in langen Sturzbächen über Stirn und Wangen rann.
    Pausenlos schwangen sie ihre Werkzeuge. In der dämmerigen Beleuchtung des Feuers konnte Sina aber nicht erkennen, wer von den Zwergen König Augerich und wer Ghoroc, der Herr der Riesen war. Sie trugen keine Insignien ihrer Würde.
    Für einen kurzen Augenblick hatte Sina das heftige Verlangen, das grässliche Streicheln, das wieder ihren Körper marterte, zu ignorieren und zu versuchen, mit dem Kurzschwert so lange Späne aus der Tür zu schneiden, bis sie an den inneren Riegel herankam.
    War der geöffnet, dann vermochten Riesen und Zwerge zu fliehen. Kaum anzunehmen, dass sich die Zyklopenwesen ihnen in den Weg stellen würden. Eher mochten die Einäugigen sich anschließen, um aus dieser Hölle des Jhardischtan zu entkommen.
    Zusammen mit den Riesen und Zwergen musste es möglich sein, sich bis zum Refugium durchzuschlagen und die Kristallrose zu erobern. Und dann durfte sich niemand, der weiterleben wollte, ihrem Ausbruch aus dem Jhardischtan entgegenstellen.
    Aber dann sah Sina ihre Pläne wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.
    Die Riesen und Zwerge konnten nicht fliehen. Nur die Götter des Jhardischtan vermochten sie von dieser grausamen Fronarbeit zu erlösen.
    Die Diebin unterdrückte einen Aufschrei, als sie erkannte, dass die Unterleiber der Riesen und Zwerge in

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