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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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und verbrennen hier!" erklärte Churasis plötzlich mit fester Stimme. „Da Wulo uns nicht helfen will, stirbt er eben mit uns. Wird nicht besonders angenehm, der Tod in den Flammen, mein Freund!" sagte er dann spöttisch zum Schrat.
     
    „ Na, hör mal, ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun!" protestierte das faustgroße Wesen, das eher einem pelzigen Nagetier als der Abart eines menschlichen Wesen glich. „Ich bin ein friedliebender Schrat, der nur seine Ruhe haben will. Warum seid ihr nicht rausgegangen und habt euch aufhängen lassen?"
     
    „ Weil es viel schöner ist, hier gemeinsam unter Freunden zu sterben!" erklärte Churasis. „Außerdem suchst du doch sonst auch immer das wärmste Plätzchen aus. Nun, gleich wird es hier angenehm heiß!"
     
    Zwischen den Ritzen der Bretter über ihnen hüpften bereits kleine Flammen. Es war zu erkennen, dass  die Plattform bereits lichterloh brannte und sich das Feuer auch am Galgen empor fraß.
     
    Ferrol hatte seinen linken Arm um Sinas Hüfte gelegt und streichelte ihre nackte, bebende Haut. In der Rechten hielt der Prinz das Rapier zum letzten, verzweifelten Ausfall. In der Klinge von Sinas breitem Kurzschwert spiegelte sich das Feuer.
     
    Nur Churasis hatte die Ruhe weg. Fassungslos starrten Sina und Ferrol den Zauberer an, der es sich in dem Sarg bequem gemacht hatte und anscheinend seelenruhig mit dem Schrat diskutierte.
     
    Je ruhiger der Zauber sprach, umso aufgeregter gebärdete sich das kleine Pelzwesen. Der Schrat hatte eine panische Angst vor dem Feuer.
     
    „ Los, Churasis!" drängte Wulo. „Wir machen den Zauber gemeinsam. Erst verwandeln wir die Hellebarden der Wachen in Lilien. Und für die andren Waffen werden uns auch noch ein paar Blümchen einfallen, in die wir sie verhexen können. Dann könnt ihr ausbrechen, euch mit euren Schwertern durchschlagen und euch in Sicherheit bringen!"
     
    „ Aber ich habe nicht das Geld für das Schälchen Milch und die Mohrrübe, das für einen solchen Zauber garantiert wieder mein Konto bei dir belastet!" bemerkte Churasis mit scheinheiliger Miene.
     
    „ Was interessiert mich jetzt die Milch und die Mohrrübe!" heulte der Schrat. „Da oben brennt’s. Mir ist schon ganz heiß. Ich will hier raus. Und das sofort!"
     
    „ Wenn du mir jetzt noch drei Gratis-Zauber versprichst, könnte ich vor Mitleid überfließen und tatsächlich von hier verschwinden!" grinste Churasis
     
    Die kreischende Stimme des Schrates brachte neben Schimpfwörtern und Kraftausdrücken der übelsten Sorte auch das Versprechen, Churasis bei drei anderen Zaubereien ohne Gegenleistung zu unterstützen.
     
    Sofort wurde der Zauberer ernst. Er wußte, dass jetzt keine Sekunde mehr zu verlieren war. Im Gebälk knisterte es bereits. Jeden Augenblick konnte das brennende Gerüst über ihnen zusammen stürzen. Dann war es zu spät – selbst für einen Zauber.
     
    „ Aushalten!" zischte Churasis Ferrol zu, der mit Sina schon auf den Sprung stand. „Ich muss mich konzentrieren... !„
     
    Zwei Atemzüge später hörten sie das wüste Geschrei der Wachen, die statt der Hellebarden lange Lilien-Stengel in der Hand hielten.
     
    „ Vorwärts! Raus hier und auf sie mit Gebrüll!" kommandierte Churasis, während er seinen mächtigen Säbel zog und verzweifelt hoffte, dabei auch etwas heldenhaft zu wirken. „Der Zauber hält nicht lange an. Gleich werden die Blumenkinder da draußen wieder zum Militarismus zurück kehren. Bis dahin müssen wir weg sein."
     
    „ Stolpere bloß nur nicht über deinen Säbel, tapferer Krieger." Gedankenschnell verschwand der Wulokopf des Wichtes in der Tasche des Zauberers. „Und nimm das Liebespaar da mit. Die haben hier nichts mehr verloren. Das Brautbett brennt nämlich schon." Herab fallendes Feuer hatte den geöffneten Sarg getroffen und die Sägespäne loderten bereits in hellen Flammen.
     
    „ Hach, was für eine feurige Liebe. Was für eine Glut der Leidenschaft." piepste die Stimme des Schrats aus der Tasche. „Aber jetzt raus hier, Churasis. Bring deinen Athletenkörper auf Trab, schwing hübsch deinen Säbel und mach ein heldenhaftes Gesicht wie Corax von Cholerica, damit die braven Leute da draußen was zu Lachen haben."
     
    Der Zauberer ließ sich nicht mehr lange bitten. Es war höchste Zeit. Über ihnen knackte das brennende Gebälk und die Flammen fraßen sich den Vorhang hinunter. Mit einem Schrei, der eine Mischung zwischen dem Balzruf einer liebeskranken Schleiereule und

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