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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Schattensklaven.
     
    Pyctus schüttelte den Kopf, ohne zu wissen, warum. Vielleicht weil er sich diesen unheimlichen Wesen, entsprungen aus den Gedanken der Götter des Jhardischtan, nicht anvertrauen sollte. So perfekt die Körper der Schattensklaven waren - sie besaßen keine Seele und kannten nur ihre Befehle.
    Viele schreckliche Dinge hatte Pyctus von diesem Labyrinth des Grauens vernommen. Obwohl Zwerge Felsspalten und Höhlen über alles lieben und sich dort heimisch fühlen, fürchtete sich Pyctus davor, die Schwelle zum Jhardischtan zu überschreiten.
     
    Silas, sein jüngerer Bruder, war in seiner Unbekümmertheit schon eingetreten in die Welt der dunklen Götter. Bedenkenlos gab er den Säbel- Spieß ab, während sich Pyctus nur zögernd von seiner mächtigen Doppelaxt trennte. Auch die unterarmlangen Dolche mussten die Zwerge ablegen.
    Mit einer leisen Verwünschung folgte Pyctus dem ungeduldigen Winken des Schattensklaven und betrat den
    engen, dunklen Gang, der in den Jhardischtan hineinführte. Mit Donnergrollen schloss sich hinter ihm die Tür.
    Der Fluchtweg war abgeschnitten.
     
    »Kommst du, Bruder?« hörte Pyctus die Stimme seines Bruders Silas, die bewusst unbekümmert klingen sollte. Doch Pyctus wusste, dass auch Silas den Ernst der Lage erkannt hatte.
    Wenn die Götter des Jhardischtan ihr Versprechen für das freie Geleit eines Parlamentärs brachen, dann wollten sie gemeinsam kämpfen - oder sterben.
    Der Weg durch die düsteren Gänge schien kein Ende zu nehmen. So sehr Pyctus versuchte, jede Abzweigung und Richtungsänderung im Gedächtnis zu behalten, schon bald erkannte er, dass es unmöglich war, ohne kundige Führung dieses Labyrinth wieder zu verlassen. Die Gänge waren so niedrig, dass Pyctus fürchtete, sich den Kopf anzustoßen. Doch als er einmal den Arm ausstreckte, erkannte er, dass alles Täuschung war.
     
    Der Gang war weit höher und breiter, als es den Anschein hatte. Die Schritte der beiden Zwerge dröhnten von den Wänden in vielfachem Echo wieder. Nur der Schattensklave, der sie führte, glitt stumm voran. Die Füße des Schattenwesens schwebten über den felsigen Boden. Durch unsichtbare Lichtquellen wurde der Gang stets dort erhellt, wo die Zwerge sich befanden. Unmittelbar hinter ihnen verglomm das Licht wieder.
    »Sie sind Götter und jedes Zaubers mächtig!« schien ihm Silas' Blick zu sagen, als sich der Bruder um wandte. Doch die Lippen des Zwerges blieben stumm. Nur seine Fäuste ballten sich so intensiv, dass die Knöchel weiß wurden.
     
    Die beiden Zwerge trugen die derbe Kleidung ihres Volkes in grünem Loden und braunem Leder. Während Pyctus, der Ältere, das nachtschwarze Haar unter einer schmucklosen Lederkappe bändigte und ihm ein kurz gestutzter Vollbart einen männlich markanten Ausdruck gab, hatte sein Bruder Silas mehr das Gesicht eines Jünglings.
    Die beiden Brüder gehörten zu den wenigen Kriegern des Zwergen-Volkes und waren überall im Gebirge als König Augerichs Vasallen bekannt. Während die meisten Zwerge geschickte und kunstvolle Schmiede sind, zog es Pyctus und Silas schon früh zu den Waffenkünsten. Offen und geheim führten sie die Befehle und Aufträge des Königs unter dem Berge aus.
     
    Und deshalb fühlten sich die beiden Zwerge schuldig, dass ihr König in die Gefangenschaft des Jhardischtan geriet, als sie damals im Wunderwald die Kristallrose, das größte Heiligtum ihres Volkes, sorglos im Gras stehenließen. Auch den beiden Riesen Entamos und Thumolas war es nicht gelungen, mit den Zwergen gemeinsam die Kristallrose zurückzuerobern.
    Die Götter des Jhardischtan stellten als Bedingung, dass Augerich mit zehn Zwergen und Ghoroc, der König der Riesen, mit zehn kräftigen Gesellen in den Jhardischtan gingen, um dort Frondienste zu verrichten. Sonst sollte die Kristallrose vernichtet werden. Weder Zwerge noch Riesen zögerten damals, sich dem harten Zwang der Götter des Jhardischtan zu unterwerfen. Zwar war es Sina, der Katze, der Meisterdiebin von Salassar, gelungen, die Kristallrose aus dem Jhardischtan zu stehlen, aber der aber die Götter der unteren Welt hielt die Riesen und Zwerge noch immer gefangen.
     
    »Wie weit ist es noch, Sklave?« unterbrach die Stimme des Silas die beklemmende Stille.
    »Die Götter sind ewig!« kam es leidenschaftslos zurück. »Wenn du nicht ewig bist; was versuchst du dann, deinen Weg zu ihnen zu finden!«
     
    Bevor Silas etwas erwidern konnte, veränderte sich die Szenerie. Der Gang

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