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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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verbreitete sich. Übergangslos verschwand das schemenhafte Wesen des Schattensklaven.
    »Zauberei!« brachte Silas zischend hervor.
     
    »Was wären die Götter - wenn sie nicht die Künste heiliger und unheiliger Magie beherrschten!« gab Pyctus
    zurück. Gebannt beobachtete er, wie aus rohen Felswänden ein prachtvoller Kuppel-Dom entstand. Metall-Adern und Quarz-Vorkommen, die vorher den grauschwarzen Fels durchzogen hatten, veränderten ihre Form und Farben zu absonderlichen Gemälden.
    Der Boden verwandelte sich zu einem Teppich aus dunklem Samt. Vor so viel sonderbarer Schönheit stockte den beiden Zwergen der Atem. Was hier dargestellt wurde, überstieg das Begriffsvermögen der Sterblichen, wie es auch ihre Sinne zu reizen vermochte. Bilder so schön wie die Sünde, die man eigentlich meiden, von denen man aber unwillkürlich angezogen wurde. Diese Bilder dienten auch keineswegs zur Erbauung für die Völker der Welt - sondern den Göttern des Jhardischtan zur Lust.
     
    »Ihr suchtet uns auf, um uns eine Botschaft eures Volkes zu bringen!« erklang eine Stimme wie ein Trompetenstoß. »Nun, es sei euch gewährt, zu reden!«
    Während die Worte grollend verklangen, entstanden aus dem Nichts zehn thronartige Sitze, die kreisförmig um den Kuppelsaal angeordnet waren. Die beiden Zwerge erkannten im gleichen Moment, dass sie sich mitten im Herzen des Jhardischtan befanden.
     
    Die Götter hatten sie auf unsichtbaren Wegen in ihren Ratssaal führen lassen. Wer vermochte zu sagen, welche Zeitspanne die Götter der Höhlenwelt tief unter den Bergen von Cabachas bereits gehabt hatten, ihre Besucher zu mustern und ihre wahren Gedanken aus dem Inneren zu lesen.
    Je intensiver Pyctus und Silas auf die Thronsessel starrten, um so konkreter erkannten sie Konturen und Gestalten jener Überwesen, die man in den Tempeln und in Gebeten als Götter verehrte.
     
    Fulcor, der Herr des Feuers, erschien in einem hellodernden Brand, durch den die Gestalt eines hageren Menschen mit gekrümmter Nase, spitzem Kinn und kohlschwarzen Augen zu erkennen war.
    Zardoz, der Gott der Winde und Stürme, war ein einziger, durchscheinender Windwirbel.
     
    Oceana, die Beherrscherin des Meeres, hatte die Gestalt einer wunderschönen Frau. Doch ihre von Fischschuppen überdeckte Haut unterhalb des engelsgleichen Gesichts war blaugrün wie die Farbe ihres Elements, und unter ihrem glitzernden Gewand kroch und ringelte es sich wie die Arme des gräßlichen Meer-Polypen.
    Pyctus atmete auf, als er die mächtige Gestalt des Cromos erkannte. Ein muskelbepackter Mann mit wild flatternder Haarmähne, dessen einzige Kleidung aus einem schwarzledernen Lendentuch und zwei über die Brust gekreuzten Gurten bestand. In seinen kohlschwarzen Augen war Hochmut und Überheblichkeit zu erkennen.
     
    Sulphor, der Gott der Vulkane, wirkte wie ein unförmiges, roh gehauenes Steinbildnis. Nur dass die schwarzen Felsen, aus denen es geschaffen ward, dunkelrot aufglühten. Schwefelgelb verwehte der Atem des Gottes, wenn er den Mund öffnete, um zu reden.
    Einem alten, hässlichen Weibe ähnelte Vira, die Göttin der Krankheiten. Ihr eingefallenes Gesicht, von einem schwarzen Tuch fast gänzlich bedeckt, glich einem grinsenden Totenschädel. Ihre fleischlos wirkenden Hände ringelten sich wie giftige Nattern.
     
    Den Thron zu ihrer Rechten nahm ein grauschwarzes Wesen ein. Mit Schaudern wandten sich die Zwergen-Brüder ab. Vor Grauen geschüttelt erkannten sie, dass ihr sterbliches Auge den Schatten - den Tod dieser Welt, gesehen hatte.
    Zur Linken Viras saß eine makellose Frauengestalt, deren graziler Körper unter einem eng herab fließenden, nachtschwarzen Gewand zu erkennen war. Doch der Gürtel, der die Falten des Stoffes um die Hüften bändigte, war der ringelnde Leib einer grau-silbernen Schlange, deren gespaltene Zunge den beiden Zwergen entgegen zischelte. Die Füße der Thronenden steckten in Stiefeln, deren Spitzen in dolchartige, stählerne Dornen ausliefen. Die linke Hand hielt einen gekrümmten Dolch empor, die rechte schwang leicht eine Peitsche mit neun Schnüren, an deren Ende scharfkantige Widerhaken befestigt waren.
     
    In grässlicher Majestät stellte sich so Assassina, die Göttin der Mörder und Attentäter, dar. Auf den ersten Blick waren ihre Gesichtszüge von makelloser Schönheit, doch wenn man genauer hinsah, verzerrten eine dämonische Grausamkeit und ein unbarmherziger Spott ihr Antlitz.
    Die entsetzliche Assassina trug eine Krone

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