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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Kreaturen bewacht wurde. Nur wenn sie die Aura eines Gottes verspürten, gaben sie den Weg frei. Und Sina war bei ihrem letzten Abenteuer im Jhardischtan nur deshalb entkommen, weil Mano in ihrer Nähe war und die Schattensklaven seine Göttlichkeit erkannten.
     
    Es gab nur die eine Möglichkeit, durch das Tor zu kommen. Im rasenden Lauf und mit schnellen Schwerthieben. Oder ...?
    Sina schüttelte den Kopf. Vielleicht gelang es ihr zwar, in die Unterwelt einzudringen - aber die Wächter schlugen Alarm.
     
    Sinnend betrachtete sie die Geschenke der Götter, die sie mit sich führte. Der Biberzahn Animas hatte seine Wirkung gezeigt, und auch die Münzen in Croesors Beutel waren nicht weniger geworden. Und Medons Kraut hatte ihr neue Kraft gegeben.
    Der Stein Frugas, der Erde und Felsen aufspalten sollte war das nicht eine Lösung? Wenn sie ihn hier aufschlug, musste sich dann nicht das Gestein öffnen und ihr den Weg freigeben?
    Sina dachte an die Worte Barans - dass sie dreimal in einer fragwürdigen Situation den richtigen, weisen Entschluß fassen würde. Und sie musste lächeln, dass ausgerechnet das Geschenk des obersten JhinnischtanGottes ihr am wenigsten Nutzen brachte.
     
    Eine weise Entscheidung - die nützte ihr hier nichts. Denn die weiseste Entscheidung wäre es wohl sofort von hier zu verschwinden und das Leben zu wahren. Die Geschicke von Göttern, Riesen und Zwergen, von Elfen, Trollen und gewaltigen Königreichen - was gingen die eine Diebin aus Salassar an?
    Sinas schlanker Körper straffte sich. Entschlossen umspannte ihre rechte Faust den Stein der Erdgöttin.
     
    »Egal, ob die Entscheidung weise ist oder nicht - ich wage es, den Weg ins Unbekannte zu gehen. Ich muss ihn gehen - weil ich den Weg durch die Tore nicht nehmen kann!«
    Sina beugte sich nieder und schlug mit dem Stein auf die mattschwarze Lavaschicht unter ihren Füßen. Sofort zog sich ein langer, feiner Haar-Riß durch das Gestein, der schnell breiter wurde.
     
    Frugas Zauber zeigte Wirkung. Der Weg in die Tiefe des Jahrdischtan wurde frei.
    Schließlich klaffte ein Erdspalt, der gerade so groß war, dass Sinas schlanker Körper sich hindurch winden konnte. Unter ihr gähnte nachtschwarze Dunkelheit. Auch wenn Sina bereits im Jhardischtan gewesen war, wusste sie doch, dass diese Welt unendlich viele Gesichter hatte.
     
    Sina widerstand der Verlockung, einen der kleinen Steine aufzuraffen und ihn in den grundlosen Schlund zu werfen. Wer konnte wissen, wen sie damit weckte. Es galt, so schnell wie möglich hinunter zu steigen. Die Wände wiesen genügend Vorsprünge auf, an denen Sina als geschickte Kletterin hinabsteigen konnte. Dennoch wollte sie sichergehen. Das Seil des Diebesgottes, das sie zusammen geschlungen auf ihrer Reise wie ein Gewand getragen hatte, musste nun zeigen, ob es für eine kühne Diebestat taugte.
    »Cortile!« flüsterte Sina das Wort, das ihr Mano genannt hatte. Sofort entwirrte sich das Kleid. Die dünne Schnur schien unendlich zu sein. Sina suchte einen mächtigen Felsblock nahe dem Erdloch. Dann legte sie das Seil so um ihn herum, dass sie beide Enden in der Hand hielt und sich so an beiden Seilen langsam in die Tiefe lassen konnte. Auf diese Weise musste es ihr gelingen, wenn sie unten war, das Seil an einem Stück zu sich herab zu ziehen.
     
    Sie erinnerte sich gut an Manos Worte. Wenn sie nur den kleinsten Teil davon verlor und das Kleid damit unvollständig wurde - dann war der Zauber erloschen. Sina zog das Seil einige Male über den Felsen, um die Festigkeit zu überprüfen. Und schon erkannte sie, dass durch die Reibung kleine Fasern abgeschabt wurden. Eine böse Ahnung klomm in Sina auf.
    Die Geschenke der Götter - besonders Geschenke des Diebesgottes, hatten einen Haken.
     
    Aber jetzt war keine Zeit, darüber nachzudenken. Als sie zum Felsspalt kam, erkannte sie, dass sich die schmale Öffnung im Gestein allmählich wieder schloss. Jetzt gab es kein Zögern mehr. Sina musste den Weg in die Tiefe wagen.
    So schnell es ging, streifte sie sich zwei Handschuhe aus dünnem Ziegenleder über, von denen die Handflächen geschont wurden und die dennoch wie eine zweite Haut wirkten. Entschlossen ergriff die Diebin die beiden Seilenden und begann, rückwärts in die Tiefe zu steigen.
     
    Langsam und vorsichtig, jeden Schritt mit den Fußspitzen ertastend, stieg die Diebin in die steile Kluft hinab. Das Dunkel, das sie umgab, wich bald einem unwirklichen Dämmerschein. Der Boden war nur noch drei

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