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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Kamel auf die Straße nach Ugraphur zu treiben.
     
    Er hoffte inständig, dass er nicht zu spät kam.
    Denn die Jünger der Assassina waren schnell wie die Schatten der Nacht ...
     
    Wege durch den Stein
    Sina kam schneller auf ihrem Wege voran, als sie gedacht hatte. Kaum hatte sie sich von den Zwergen verabschiedet, als sie schon den leichten Hufschlag eines wilden Pferdes vernahm.
     
    Skeptisch versuchte sie das Geschenk Animas und konnte sich nicht genug wundern, dass das Tier ihrem Ruf sofort folgte. Es war ein wundervoller brauner Hengst, der jedes ihrer Worte aufmerksam aufnahm. Der Biberzahn unter ihrer Zunge schien seine Magie zu entfalten. Sina sass auf. Ihre Hände verkrallten sich in der Mähne des Tieres und ihre Beine schlossen sich um den Körper des Pferdes, um einen festen Sitz zu haben.
    Während die beiden Zwerge hoch in den Lüften mit ihren Krähen in Richtung Osten flogen, wo die Riesenburg Othenios zu finden war, galoppierte der Hengst nach Westen - nach Cabachas. Ins Reich des Mardonios, unter dessen schroffen Felsengebirgen der Jhardischtan liegt
    .
    Fast den ganzen Tag ritt die Diebin, ohne dass sie das Pferd antreiben musste. Dann aber schien der Hengst zu ermüden. In einem Gehölz am Rande eines Waldes wurde er langsamer. Doch sein trompetenhaftes Wiehern lockte ein anderes Geschöpf Animas heran.
     
    Aus dem Dickicht trat ein mächtiger Hirsch mit weit ausladendem Geweih. Das Pferd schnaubte. Sina erkannte darin die Aufforderung, abzusteigen. Sie strich dem Pferd dankend über die Nüstern und ging hinüber zu dem Hirsch, der sie neugierig beäugte. Wieder wurden ihre Worte durch Animas Biberzahn unter der Zunge von der Kreatur des Waldes verstanden. Sie schwang sich auf den Rücken, und mit weiten Sätzen setzte der Hirsch den Weg fort.
    Wieder und wieder musste Sina das Reittier wechseln. Mal waren es Pferde, mal ein wilder Stier, der ihr bereitwillig den Rücken bot, oder ein mächtiger Gazellenbock in der Steppe jenseits von Meschyas.
    Das Smaragd-Meer überflog sie auf dem Rücken eines gigantischen Albatros, der seinen Weg vom Eismeer hoch oben im Norden hierher gefunden hatte. Überall wirkte Animas Zauber bei den Tieren.
     
    Die Steppe von Süd-Kalary überquerte Sina auf dem Rücken einer Giraffe, und durch den Urwald, der erst am Gebirgsmassiv des Jhardischtan endete, wurde sie von mächtigen Affenwesen durch die Baumstraßen getragen.
    Im Gebirge kam sie dank eines der Laufvögel voran, die man in der Kavallerie des Mardonios von Cabachas für eine Elite-Einheit zu zähmen wusste.
    Die Gevogs erinnerten an mächtige Steppen-Strauße. Doch ihre Beine waren viel stämmiger und kürzer, der Hals gedrungen, und im Schnabel, der dem eines wilden Papageien glich, reihten sich kurze, nadelspitze Zähne.
     
    Alle Gevogs schienen Sinas Befehl zu folgen. Und weil die Tiere nicht nur sehr kräftig und ausdauernd, sondern zudem auch noch klug waren, schaffte es Sina, mit der Herde bis zum Jhardischtan zu gelangen. War der Gevog, der Sina trug, müde und nötigte sie zum Absteigen - dann bot sich das nächste Tier an.
    Am schwefelgelben Rauch von Sulphors Vulkanen erkannte Sina, dass sie am Ziel war. Hier lag das Höhlenlabyrinth, das man in der gemeinsamen Sprache den Jhardischtan nannte. Schon zwei Mal war die Diebin von Salassar in diesem unheimlichen Reich der dunklen Götter gewesen und nur mit knapper Not dem Tod entronnen.
     
    Sie schwang sich vom Rücken ihres Tieres. Ein heiserer Krächzlaut des Leitvogels, dann wandten sich die Gevogs um und liefen wie der Sturmwind zurück.
    Sina, die Katze, war alleine.
     
    Und sie überlegte, wie sie ungesehen in den Jhardischtan gelangen konnte. Denn die Tore waren von Schattensklaven scharf bewacht.
    Die Schattensklaven, das waren die stummen Diener des Jhardischtan, die nicht nur Wache standen, sondern für jede Art von Arbeit eingesetzt werden konnte. Sie hatten die Körper von Menschen, aber keine Seele, und reagierten wie Maschinen. Die Götter des Jhardischtan formten sie aus zerstoßenem Basalt, der einst das glutflüssige Element Sulphors war.
     
    Schattensklaven sind nicht dem Alterstod ausgesetzt - aber sie können wie ein Mensch im Kampf getötet werden. Innere Regungen haben sie nicht. Sie gehorchen ihren Befehlen, ohne die eigene Existenz zu schonen. Besiegt sind sie nur - wenn sie tot sind. Tot - in ihrem Sinne. Denn der Geist entschwindet dann endgültig ins absolute Nichts.
    Sina wusste, dass jedes Tor von diesen

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