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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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sich in der Luft und tauchte, den Kopf voran, ins Wasser ein. Schon schossen mehr als fünf Krokodile auf sie zu ...
    Im letzten Moment entsann sich Sina des Biberzahns. Mit ihm konnte sie zu den Tieren sprechen - und sie im Namen der Göttin Anima unter Gehorsam zwingen. Mit fließenden Fingern holte Sina den Biberzahn heraus und schob ihn sich unter die Zunge.
     
    »Halt!« kam ihr Befehl in ihrer Sprache.
    Flammend aufgerissene Krokodils-Rachen schlossen sich mit metallischem Klicken. Die Bestien gehorchten dem Befehl.
    »Bleib weg vom Schiff!« rief Sina dem Riesenkrokodil zu. Und trotz der Schmerzen, die Speere und Streitaxt des Königs verursachten, wandte sich Nikuya, der Alte, ab.
     
    Jetzt setzte Sina alles auf eine Karte.
    »Taucht hinab - und holt den Mann nach oben!« befahl die Diebin.
     
    Gehorsam glitten mehrere Panzerechsen in die Tiefe. Einige Herzschläge, dann erkannte Sina, dass die Krokodile wieder auftauchten. Ihre grausigen Zahnreihen schlossen sich um die Rüstung des Königs.
    Gamander war ohnmächtig und mehr dem Tode nahe als dem Leben. Doch Sina erkannte, dass er zu retten war. Sie befahl den Krokodilen, den König zur Fähre zu bringen. »Los, ihr Feiglinge!« rief sie den Fährleuten zu. »Helft eurem König hinauf. Die Krokodile tun euch nichts wenn ich es nicht will!«
     
    »Du ... bist eine Zauberin!« keuchte einer der Fährleute, während seine Gefährten den König an Bord zogen.
    »Hexe!« zischte der Kapitän haßerfüllt. »In Cabachas haben wir keinen Platz für Hexen - außer auf dem Scheiterhaufen!«
     
    Bevor Sina ausweichen konnte, traf sie der Schlag mitten im Gesicht. Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei - und Animas Biberzahn fiel ins Wasser, wo er sofort versank.
    Im gleichen Augenblick verging der Zauber. Die gefügigen Panzerechsen wurden wieder zu reißenden Bestien. Die Männer, die den König an Bord zogen, hatte gerade noch Zeit, ihn mit einem letzten kräftigen Schwung vor den Krokodilen in Sicherheit zu bringen.
     
    »Ihr Narren!« stieß Sina hervor. Weiter kam sie nicht.
    Plötzlich bebte das Schiff, und Sina verlor das Gleichgewicht. Unter ihr krachten und splitterten Planten und Spanten. Und dann drang das abscheuliche Maul des ungeheuren Krokodils durch die Decks-Planken. Der Fährmann brüllte in Todesangst, als sich der mächtige Rachen öffnete. Vergeblich versuchte er, einen festen Halt zu erhaschen. Denn in diesem Moment erkannte Nikuya, dass er sich selbst im Kielholz des Schiffes eingeklemmt hatte. Panik erfasste das mächtige Krokodil. Es begann zu toben und sich rasend im Wasser hin und her zu werfen.
     
    Der Kapitän taumelte und versuchte, mit rudernden Armen das Gleichgewicht zu bewahren. Doch er glitt auf den wasserschlüpfrigen Decksplanken aus und schlidderte genau in den aufgerissenen Rachen hinein. Ein grausiger Schrei, dann war der Kapitän zwischen den mahlenden Kiefern verschwunden.
    »Haltet den König fest!« schrillte Sinas Stimme über Deck.
     
    Als sie das in zwei Decksplanken steckende Schwert ergriff und herauszog, erkannte sie, dass König Gamander die Augen aufschlug. Doch er war zu schwach und die Eisenrüstung zu schwer, als dass er sich erheben konnte.
    Das mächtige Langschwert mit beiden Fäusten umklammernd, kämpfte sich Sina wieder zum Heck.
     
    Breitbeinig stand Sina vor der Bestie, die versuchte, nach ihr zu schnappen. Sie wartete, bis der Rachen in voller Gier aufgerissen war.
    Und dann warf sie das Schwert mit aller Kraft.
     
    Die Waffe zischte in den Rachen der Bestie und verschwand im gierig schluckenden Schlund.
    Und dann brach die Hölle Ios.
     
    Den schneidenden Schmerz der Klinge in den Eingeweiden raste die Bestie im Todeskampf.
    Dann splitterte das Holz, und das Krokodil war wieder frei.
     
    Der Blutschwall, der aus dem Rachen schoss, ließ die anderen Krokodile herumfahren. Blut lockte die Kinder des Flusses an - und es war völlig egal, wessen Blut es war.
    Schon stürzten sich die ersten Krokodile auf den Alten. Blut und Eingeweide quollen heraus und verdunkelten das Wasser. Das war das Ende. Die Krokodile balgten sich um den krampfhaft zuckenden Kadaver des Nikuya. Der Gott des Flusses starb - und gab in seinem Tode neues Leben, indem er die Kinder des Flusses mit seinem Fleisch und Blut nährte.
     
    Sina sah, wie der mächtige Leib leblos an der Oberfläche des Kawadesho trieb. Doch sie waren noch nicht gerettet. Die Fähre musste jeden Augenblick auseinanderbrechen. Dann wurden sie doch

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