Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Bett des Kyrioss von Decumania spuckte und ...!«
Weiter kam er nicht. Der ganze Saal dröhnte vor Gelächter. Natürlich wusste jeder in Mohairedsch von den wildverwegenen Abenteuern des Kronprinzen.
»Wer sich als junger Mann die Hörner abstößt, der lernt das Leben kennen und wird ruhig und weise im Alter!« lachte Maruc, und der alte Sultan von Nurati nickte beifällig dazu.
»Ein Herrscher muss das Regieren genau so gelernt haben wie ein Kaufmann lernen muss, sein Handelshaus aufzubauen!« erklärte Brividis.
»Und wer könnte das besser, als der beste Kaufmann von Salassar!« rief ein Radscha dazwischen. »Denn das muss Pholymates ja wohl sein. Denn sonst wäre er nicht Oberherr geworden!«
»Ja, das ist er!« griff Brividis den Faden auf. »Und der beste Kaufmann ...!«
»... ist gleichzeitig der größte Schurke!« unterbrach ihn der Sultan von Nurati. »Denn nur, wer sich rücksichtslos über alles hinweg setzt und seine Gegner anlächelt, um sie hinter ihrem Rücken gegeneinander auszuspielen, der ist als Kaufmann erfolgreich!«
»Nun denn, Gesandter von Salassar. Sage und sprich, was dir dein Herr, der Radscha von eigenen Gnaden, aufgetragen hat!« unterbrach Maruc, der alte Großwesir, die Diskussion.
»Mein gnädiger Herr Pholymates fordert, dass man dem Beispiel von Cabachas folgen soll und die höchste Herrscherwürde dem Tüchtigsten und Erfolgreichsten gibt, der in Mohairedsch zu finden ist!«
»Also ihm, dem erfolgreichsten Kaufmann von Salassar!« echote der Sultan von Nurati ironisch.
»Das sagst du, hoher Herr, nicht ich!« gab Brividis diplomatisch zurück. »Aber wenn hier Männer mit Verstand, Weisheit und Einsicht versammelt sind, dann werden sie erkennen, dass der Vorschlag vernünftig ist. Gebt Pholymates hier und jetzt die Krone des Hohen Sarans - und mit der Kraft seines Verstandes und seines Geldes wird er des Reiches Hüter sein!«
»In diesen Tagen, wo Cabachas und Decumania mit Krieg drohen, bedarf es keines Geldes - sondern eines Schwertes!« rief ein Emir. »Und wer vermag es, das Heer besser zu führen, als Prinz Ferrol!«
»Zum Kriegführen benötigt man vor allem Geld!« rief Brividis beschwörend. »Und wer hätte davon mehr zu bieten, als Pholymates, der Reiche!«
Ein dumpfes Gemurmel unter den Fürsten von Mohairedsch. Brividis glaubte, nun überzeugend genug gewirkt zu haben.
»Wer ist dafür, die Krone des Reiches Mohairedsch und die Würde des Sarans dem Radscha von Salassar anzutragen?« fragte er mit schneidender Stimme. Eisiges Schweigen im Saal. Niemand hob die Hand.
»Ich fordere die Krone im Namen meines Herrn!« rief Brividis.
»Und ich«, grollte Maruc, »forderte den Kopf des Pholymates für die Frechheit, die sein Gesandter hier an der Totenbahre des Haran Esh Chandor zu sagen wagt. Schweige jetzt! Dich schützt allein das Gebot der Gastfreundschaft und die Eigenschaft eines Gesandten der Stadt Salassar.«
»Dann kündige ich euch im Namen meines Herrn an, dass Salassar seine Ketten abwirft!« rief Brividis. »Aus Narretei hat der Hohe Saran seine Truppen aus unserer Stadt abgezogen. Und alle Mohairedscher wurden von den braven Bürgern der Stadt aus Salassar vertrieben oder sind geflohen.
Nun denn - icj verkündige eucj hier und jetzt - Salassar ist frei!«
»Der alte Traum der Kaufmannsrepublik!« stieß der Großwesir hervor.
»Salassar ist in diesem Augenblick keine Republik!" erklärte Brividis. »Und Pholymates hat auch das Geld und die Machr, mehr als ein Radscha zu sein. Am dritten Tage nach dem nächsten Neumond wird sich Pholymates zum Kaiser von Salassar ausrufen!«
»Das ist Hochverrat!« stieß Maruc hervor. Der ganze Saal schrie auf vor Empörung. Brividis erkannte, dass er alles auf eine Karte setzen musste.
Er sprang zum Thron und griff mit der Linken die Krone. Mit der Rechten riss er das Reichsschwert aus der Scheide. Wie ein blausilberner Blitz schimmerte die wundervolle Klinge auf.
»Im Namen meines Herrn Pholymates beanspruche ich Krone und Herrschaft von Mohairedsch!« schrie er mit überschnappender Stimme."Heil Pholymates, dem Hohen Saran!"
»Hochverräter! An den Galgen mit ihm!« brüllte die Versammlung. »Heil Saran Haran Esh Chandor! Regiere uns im Sinne des Toten, Maruc! Regiere uns - bis Ferrol, der wahre Herrscher von Mohairedsch, eintrifft!«
»Der kommt niemals!« heulte Brividis. »Der Stahl der Attentäter ...!«
»... traf nicht!« klirrte eine
Weitere Kostenlose Bücher