Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
wenig.
»... womit wieder mal bewiesen wäre, wie sehr wir Götter schon zu Menschen wurden!« kicherte Mano, der Diebesgott, leise vor sich hin.
Auch unter den Göttern des Lichts wurde dann über die Quelle des Seins gestritten. Das Versprechen Sabellas, die Quelle für Decumania zu erobern, wurde nicht gerade bejubelt.
»... wenn wir Dhasors Khoralia-Kristall mitnehmen und einsetzen, dürfte sich uns niemand entgegenstellen!« sagte Watran nach einer Weile.
»Aber ... übersteigt es nicht unsere Kräfte, den Khoralia herauszufordern?« fragte Vitana vorsichtig.
»Bedenkt, dass Medon jetzt unserem Kreis fern steht!« warf Fruga mit ernster Miene ein. »Es ist bestimmt, dass die hohen Kristalle nur von der Gemeinschaft der Götter regiert werden können - und das möchte bedeuten, dass wir dazu unsere dunklen Brüder und Schwestern aus dem Jhardischtan benötigen!«
»Vielleicht noch die drei Spinner von der Insel im Smaragd-Meer!« keckerte Manos Lachen durch die Versammlung. »Wer sagt euch denn, dass es nicht jeder von uns alleine schafft, diesen Kristall zu regieren?«
»Möchtest du es versuchen, Mano?« fragte Watran grimmig. Der Diebesgott verstummte.
»Mit Streit kommen wir nicht weiter!« Baran erhob begütigend die Hand.
Er machte eine Pause und sah sich in der Runde um. Alle Blicke hingen an seinen Lippen.
»Die Machtverhältnisse dieser Welt sind gestört!« erklärte der Gott der Weisheit nach einer Weile. »Der Jhardischtan will uns seit dem Tage, da sich unsere Gemeinschaft entzweite und wir in der Kristallwelt unseren Sitz nahmen, Schaden zufügen. Fulcor und seine Getreuen werden die Situation nutzen, wenn sie erkannt wird!«
Wetten, dass die die von Jhardischtan diese Situation früher erkannt habt als dieser Ausbund aller Weisheiten! dachte Mano, aber traute sich nicht, es auszusprechen.
»Decumania wird erst Mohairedsch und dann Cabachas überrennen,« sagte Baran weiter. »Der Kyrios und seine Armee werden dabei für uns Götter die Schlachten schlagen. Doch den Kampf dieser Menschen für uns müssen wir unterstützen. Mit dem Wasser der Quelle des Seins wird Decumania unbesiegbar sein. Also werden wir hingehen und uns die Quelle nehmen!«
»Alle?« frage Mano mit unschuldigem Augenaufschlag. "Sollen wir alle gehen?"
»Ich denke, das ist nicht nötig!« Baran war etwas verunsichert. »Einer aus unserem Kreise genügt vollständig. Wir werden ihn mit einer Tausendschaft unserer Kristallwesen entsenden, die seinem Rang und seiner Forderung Nachdruck verleihen soll - wenn die Elfen sich weigern, die Quelle gutwillig zu räumen!«
»Der Vorschlag mag gut sein!« nickte Mano.
»Er ist gut - weil du ihn durchführen wirst!« lächelte Baran ...
* * *
»... ich denke, wenn wir alle dort erscheinen, ist das genau so, als wenn man versucht, Spatzen mit einer Steinschleuder zu jagen, die sonst als Mauerbrecher eingesetzt wird!« erklärte Fulcor im Jhardischtan. »Einer aus unserem Kreise wird mit tausend Schattensklaven in den Wunderwald zur Quelle ziehen und den Elfen dort klarmachen, dass wir, die Götter, nun selbst Hüter des heiligen Wassers sein werden. Wenn sie sich weigern - dann fort mit ihnen!«
»Und wer soll dieses Kommando-Unternehmen führen?« fragte Zardoz.
»Wie wäre es mit unserem tapferen und todeskühnen Wokat. Der hat doch schon einmal versucht, die Quelle zu erobern!« höhnte Sulphor.
»Ich habe genug von Kämpfen!« quäkte der Gott des Verrats. »Beehrt Cromos mit diesem Auftrag - dann kann er Zeigen, dass er mehr kann, als Gewichte stemmen und große Reden führen!«
»Ich werde gehen!« nickte Cromos und erhob sich. »Und tausend Schattensklaven werden mich begleiten!«
* * *
»Erhebe dich, Bote, und rede!« herrschte der Kyrios den von den Strapazen eines tagelangen Rittes gezeichneten Mann an, der vor ihm lag.
Ohne ein Wort reichte ihm der Mann die Hälfte eines Pfeils.
»Cabachas hat also die Kriegserklärung angenommen!« erkannte der Kyrios die Botschaft.
»Ja, Herr!« sagte der Bote mit müder Stimme. »Und diese Worte soll ich an Euch richten. So spricht Groß-König Gamander, der da herrscht als Mardonios zu Cheliar über das Reich Cabachas. Deine Worte, Herr von Decumania, sind weise. Zu lange schon schwelt die Feindschaft der Völker dieser Welt -- und irgendwann muss die Flamme hoch auflodern. Es ist gut, dass du voraussiehst, dass ein Krieg zwischen unseren
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