Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Feldherrn erkannt, in welchen heimtückischen Hinterhalt der Kronprinz geraten war. Ohne besondere Befehle abzuwarten, befahlen die Emire und Hauptleute des Heeres den sofortigen Angriff.
Mit wilden, kreischenden Schreien trieben die Kamelreiter ihre Tiere gegen den Feind. Wie die Mauern einer gewaltigen Festung stampften die Kriegselefanten heran. Auf den Türmen, die auf ihren Rücken befestigt waren, tobten und johlten schwarze Krieger und schwenkten Bogen und leichte Lanzen. Es war wie ein Strudel, in dessen Zentrum sich Ferrol befand. Um ihn herum wirbelten die Heere, Waffen wurden geschwenkt und Schmähungen geschrien.
Noch war kein Pfeil geflogen, kein Speer geworfen und kein Schwert aneinander geklirrt.
Die Zeit schien den Atem anzuhalten.
Wer würde den Kriegstanz des Mamertus beginnen ...?
* * *
»Friede! Friede!« überschrie eine Stimme den aufschwellenden Lärm der Kampfschreie und das Klirren der Waffen. Eine Stimme, die wie aus weiter Ferne klang und auch die Ohren der Menschen nicht erreichten.
Und doch spürte sie jeder Soldat diesen Ruf "Friede!" in seinem Inneren. Zögernd senkten sich die Waffen. Der Sturmlauf stockte. Die Blicke der Krieger wandten sich ins Zentrum der Schlacht, wo sich Cabacher und Krieger von Decumania gemeinsam auf Ferrol und seine Eskorte stürzen wollten.
Das kleine grüne Wesen, das sich genau im Zentrum der Heere jetzt auf die Hinterbeine erhob, wurde von kaum jemandem beachtet. Ein seltsames Tier, nicht größer als ein fünfjähriges Kind, mit einem langen Schweif, zwei erregt schlagenden Lederflügeln und einem Kopf, der an ein Seepferdchen erinnerte. Aus dem weit aufgerissenen Mund lohte ein kleiner Feuerstrahl.
»Samy!« rief Prinz Ferrol. »Was machst du denn hier?«
»Ich habe endlich die Vernunft gefunden, die ich auf allen meinen Reisen suchte!« rief der kleine Drache. »Und nun bringe ich die Vernunft den Menschen. Und diese Vernunft heißt ... Frieden!«
»Aber es ist Krieg!« Ferrol lenkte sein widerstrebendes Pferd zu dem kleinen Drachen hinüber. »Eine Schlacht zwischen drei Staaten steht bevor, die seit Generationen untereinander streiten!«
»Dann muss damit ein Ende sein!« rief Samy."Man kann sich mal streiten! Aber es muss auch mal wieder aufhören! Und genau deshalb bin ich hier. Jetzt ist euer Menschen-Streit vorbei!"
»Und wie stellst du dir das vor, Grünling?« fragte ein Ritter in einer schmucklosen schwarzen Rüstung, der einen mächtigen Rappen zügelte. Das Visier des Helmes wurde hochgeschlagen und gab die harten Gesichtszüge Groß-Königs Gamander frei.
»Man kann Streitereien auch gütig regeln, indem man miteinander redet, Straßenräuber!" revanchierte sich Samy für die Bezeichnung Grünling.
»Was erdreistet sich diese Mischung zwischen Krokodil und Eidechse?« dröhnte eine laute Stimme vom Streitwagen herab, dessen vier Schimmel nervös tänzelten und an den Gebiss-Stangen kauten. Im Glanz seiner reich verzierten, goldenen Prunk-Rüstung und seines Purpurmantels sah Mycanos Gordios auf den kleine Drachen herab.
»Was wagt es diese dürre Mischung zwischen einer Hungerharke und einem Leuchtkäfer, dem Drachenvater ins Wort zu reden!« gab Samy beleidigt zurück.
»Wie altklug er daherredet!« Um die Mundwinkel Gamanders zuckte es verdächtig.
»Wer ist das überhaupt?« fragte der Kyrios.
»Ich bin Samycundas! Aber ihr dürft ruhig Samy zu mir sagen. Das spricht sich einfacher für Menschen« erklärte der kleine Drache mit einer besonderen Würde. »Und das hier ist mein Freund Ferrol von Mohairedsch ...!«
»Was! Dieser ehemalige Gladiator ... dieser abgefeimte Halunke ... dieser Verführer meines Harems ...!« heulte der Kyrios.
»Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen!« schmunzelte Ferrol. »Hier aber stehe ich vor euch als der Kronprinz von Mohairedsch und Führer des Heeres. Und ich frage euch, was ihr auf dem Grund und Boden unseres Reiches zu suchen habt und ...!«
»Alles zu seiner Zeit, Ferrol!« unterbrach Samy. »Jetzt sollen die beiden anderen Häuptlinge noch ihren Namen sagen. Denn Häuptlinge müssen sie sein - sonst würden sie nicht so eine große Lippe riskieren!«
»Ich bin Mycanos Gordios!« grollte es vom Streitwagen. »Der Kyrios von Decumania und spreche für auch mit für den Hierophanten. Vor dir steht also der Baliseus, den ihr auch den Gott-Kaiser von Decumania nennt!«
»Sieh in mir Gamander, den Mardonios von
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