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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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von Ugraphur!« Die Stimme des Traumzauberers sank zu einem Wispern herab. »Und nun sieh in das Innere von Alessandras heiligem Tempel ...!«
    Sina schien ins Nichts zu stürzen. Doch im gleichen Augenblick fand sie sich in einem Tempel wieder, den ihre Augen nie zuvor gesehen hatten. Um sie herum standen reichgekleidete Männer in prunkvollen Gewändern und Frauen, die ihre Gesichtszüge hinter dünnen, roten Schleiern verbargen. Und dann erkannte Sina, dass sie vollständig in weiße Seide gekleidet war.
     
    »Im Namen Alessandras füge ich euch zusammen als Mann und Frau!« hörte Sina die feierliche Stimme einer Priesterin. Ein kleiner Schmerz, als ein Dolch ihr Handgelenk ritzte und einige Tropfen Blut hervortraten, dann wurde die unbedeutende Wunde auf die Lippen des Mannes neben ihr gelegt.
    Sinas Herz klopfte zum Zerspringen, als sie unter dem weißen Turban, den ein kostbares Diadem krönte, die vertrauten Züge Ferrols erkannte.
     
    »Ich nahm dein Blut - ich nehme dein Leben!« hörte sie Ferrols Worte.
    Dann wies der Prinz den Dolch, mit dem die Priesterin seinen Arm ritzen wollte, zurück. Sina erstarrte vor Schreck. Denn so war die Ehe nur einseitig gültig. Sie hatte die Pflichten einer Ehefrau, Ferrol aber weiter die Rechte eines freien Mannes.
     
    »Es war der Wunsch und Wille dieser Frau, dass ich mich mit ihr vermählte!« klangen Worte in einer Schärfe durch den Tempel, wie sie Sina von Ferrol niemals vernommen hatte. Nicht die Worte des Freundes und Liebhabers, es war die Stimme eines Herrschers.
    »Mein Prinz!« protestierte die Priesterin. »Die Heiligkeit von Alessandras Tempel ...!«
     
    »... interessiert mich nicht!« unterbrach Ferrol sie. »Soll ich ihr vor den Augen der Liebesgöttin Treue schwören? Soll ich mich etwa fest an sie binden? Ha, das würde bedeuten, dass ich all den Mädchen und Frauen des Harems entsagen müsste, um diesen Eid zu halten. Da wäre ich ein Narr!«
    Empört wollte Sina aufschreien ... Doch das Bild wechselte.
     
    Sie sah die Hochzeitsfeier, die mit aller Pracht gefeiert wurde. Sina saß neben Ferrol auf dem Diwan und schien die hässlichen Worte schon vergessen zu haben. Sie knabberte etwas Gebäck und naschte von den süßen Trauben.
    Ferrol trank Wein, erzählte zotige Witze und würfelte mit zwei Radschas um hohe Einsätze. Und dann war da plötzlich der Tanz der dunkelhäutigen Sklavinnen. Eine wilde, atemberaubende Vorführung voll prickelnder Erotik. Immer wilder wurden die Trommeln, immer schriller die Flöten, und die Harfen-Akkkorde rauschten wie die Brandung des Ozeans. Ein wilder Rausch der Sinne, der die Festgäste in ihren Bann zog.
     
    Als Sina ihren Blick abwenden konnte, sah sie, dass sich der Prinz taumelnd erhob. Mit schwankenden Schritten trat er in den Kreis der Tänzerinnen. Es schien zum Tanz zu gehören, dass Ferrol die Sklavin an sich riss und auf den Arm nahm.
    Empört sprang Sina auf. »Ferrol!« rief sie schrill.
    »Du hast deinen Willen. Ich habe dich geheiratet!« dröhnte Ferrols Stimme über das hässliche Lachen der Männer und die girrende Schadenfreude der Frauen. »Nun bist du die Frau des künftigen Hohen Sarans von Mohairedsch - oder besser gesagt - eine seiner Frauen.
     
    Denn ich kann alle Frauen haben - und ich nehme mir alle. Die Zeiten sind vorbei, wo ich nur eine hatte - eine wie dich, Sina!«
    »Du Schuft, du gemeiner ...!« schrie Sina.
     
    »Ein Traum - es war nur ein Traum!« vernahm Sina die beruhigende Stimme Scamittars. »Was du gesehen hast, war nicht die Wirklichkeit!«
    Sina spürte, wie salzige Tränen über ihre Wangen rollten, und ihr ganzer Körper von einem fürchterlichen Weinkrampf geschüttelt wurde.
     
    Der Sturm bricht los
    Die Alarm-Trompeten aus den Lagern von Mohairedsch und Decumania rissen Prinz Ferrol aus dem Schlummer.
     
    Als Feldherr hatte Ferrol seinen Soldaten die Ungemach erspart, ein befestigtes Lager zu errichten. Die Männer der Wüste waren es gewöhnt, Nächte unter freiem Himmel zu verbringen. Die Kamelreiter und Elefantentreiber schliefen in der Nähe ihrer Tiere. Manch einer der Männer, die jetzt auch erwacht waren, sprach ein Gebet . Andere packten gleichmütig ihre Sachen zusammen. Im Heer kursierte das Gerücht, dass der Waffengang kurz bevorstand. Die Hauptleute gaben ruhig ihre Befehle, Schlachtaufstellung zu nehmen und langsam vorzurücken.
    Inmitten des Heeres trugen acht ausgesuchte Doppelsöldner einen mächtigen Sarkophag, in dem sich die Leiche des Hohen

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