Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
verweigern?"
"Ich meine nur so . . .!" sagte Samy mit verlegener Stimme.
"Du kannst so viel Wasser von der Quelle haben, wie du möchtest und du benötigst!" erklärte einer der Elfen. "Gib uns das Gefäß, in das wir das Wasser füllen sollen!"
"Das... das Gefäß?" stieß Samy hervor. "Ja, wozu denn das?"
"Um das Wasser zu transportieren, du Dummerchen!" sagte ein Elf. "Wie willst du das Wasser denn sonst bis zur Blume transportieren, um sie damit zu laben?"
"Daran habe ich nicht gedacht!" sagte Samy bekümmert. "Ich habe leider kein Gefäß. Wo soll ich es denn hernehmen?"
"Das wissen wir nicht!" erklärten die Elfen. "Doch ohne ein Gefäß kannst du kein Wasser bekommen. Dann musst du eben wieder gehen!"
"Rasako wird fürchterlich schimpfen, wenn ich ohne das Wasser zurückkomme!" jammerte der kleine Drache. Doch da spürte er Churasis Hand auf einem der traurig herabhängenden Flügel.
"Vielleicht kann ich dir helfen, kleiner Freund!" vernahm der kleine Drache und die Elfen die Stimme des Zauberers. "Aber dazu muss ich erst jemanden um Erlaubnis bitten, dass er seine Wohnung räumt! "
"Das könnte dir so passen!" quiekte es aus der Tasche. "Ich ahne, was du vorhast. Kommt gar nicht in Frage. Mich willst du ausquartieren. Niemals. Ich weigere mich!" "Ich hatte geahnt, dass er Schwierigkeiten macht!" stöhnte Churasis.
"Was hast du denn vor?" fragte Samy neugierig.
"Ich wollte mit Hilfe meines Sternsteins die Tasche so fest machen, dass man darin das Wasser transportieren kann!" sagte Churasis bekümmert. "Doch Wulo besteht auf seinem Recht. Und auch Wulo ist mein Freund. Oder besser gesagt, mein Geschäftspartner!"
"Wulo?! Wer ist denn das?!" Samy machte große, fragende Augen. Sofort lugte der Kopf des Schrates über die Tasche.
"Wulo, das bin ich, du zu groß geratene Eidechse!" fauchte er. "Und ich bin der größte, schönste und klügste aller Schrate, die je die Adamanten-Welt bevölkert haben. So lange ich hier drin bin, wird hier niemand Wasser einfüllen!"
"Und wenn du nicht mehr drin bist?" fragte Samy. "Dann darf man doch darin Wasser transportieren, oder?"
"Mich bekommt hier niemand raus!" erklärte der Schrat mit Würde in der Stimme. "Churasis wagt es nicht, mein Recht anzutasten. Und er weiß auch, warum. Denn wenn ich ihm bei seinen Zaubereien nicht helfe, ist er erledigt!"
"Aber ich wage es, dich anzutasten!" stieß Samy hervor. Bevor Churasis etwas sagen konnte, hatte der kleine Drachen mit beiden Vorderpfoten zugegriffen. Kreischend zappelte Wulo in den Krallen des kleinen Drachen, der vor Aufregung wild mit den Flügeln wedelte.
"Schnell, Churasis!" stieß er hervor. "Er ist draußen. Jetzt darf man Wasser in der Tasche transportieren. Das hat er eben gesagt!"
Churasis mußte sich alle Mühe geben, ernst zu bleiben, als er sah, dass Wulo sich wie ein Rasender gebärdete und vergeblich versuchte, mit den langen Hamsterzähnen in die Finger des kleinen Drachen zu beißen. Doch Samy besaß wie alle Drachen die Hornhaut, die sie schützte.
Der Schrat schäumte vor Wut und kreischte Worte, die Samy vorher nie gehört hatte. Während Churasis auf den Basaren von Salassar seinen Geschäften nachging, war der Schrat ein emsiger Schüler und hatte einen reichen Schatz an Schimpfwörtern und Flüchen aller Art, wie man sie bei den Fuhrknechten oder den Seeleuten im Hafen eben so aufschnappt.
Mühsam konzentrierte sich Churasis auf den Khoralia-Kristall. Es glühte kurz auf, als der blaue Zauberstein aktiviert wurde. Für einen Augenblick schien die Tasche, in der Wulo sonst hauste, von bläulichen Flammen umzuckt. Dann war es vorbei. Churasis wußte, dass die Tasche nun genau so zum Transport von Flüssigkeiten geeignet war wie ein Gefäß aus glasiertem Ton.
"Bitte... bitte... füllt das Wasser ein!" rief Samy schrill. "Ich kann das kleine Biest nicht mehr lange halten. Es tut mir weh...so weh...!" Churasis sah, dass Wulo in seinem Zorn von seinen unerforschlichen Kräften Gebrauch machte, die auch er nur zu einem kleinen Teil bisher erkannt hatte. Immer wieder gelang es dem Schrat, ihn mit neuen Eigenschaften zu überraschen.
Jetzt sah es so aus, als ob sich Wulo in ein Stück glühendes Metall verwandelt hätte. In Samys große Drachenaugen traten dicke Tränen des Schmerzes. Doch er ließ den tobenden Schrat nicht los.
Churasis spürte, wie ihm jemand aus dem Nichts die Tasche aus der
Weitere Kostenlose Bücher