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drei !!! Tanz der Hexen

drei !!! Tanz der Hexen

Titel: drei !!! Tanz der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vogel
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war, und wollte offenbar keine Sekunde verpassen.
    Auch Pia war aus dem Dorfkrug herübergekommen, um ihre Hilfe anzubieten. »Und die Katzen waren tatsächlich bei der Hexe im Schuppen eingesperrt?«, fragte sie.
    Franzi nickte. Sie hatte kurz von der Befreiung der Dorfkatzen erzählt, während sie vor dem Laden auf den Krankenwagen gewartet hatten.
    »Wer hätte das gedacht.« Pia schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich wusste ja gleich, dass die Hexe dahintersteckt.« Frau Seifert reckte triumphierend den Hals. »Es wird Zeit, dass sie endlich von hier verschwindet. Wir sollten sie einfach wegjagen!«
    »Das ist doch keine Lösung.« Holger blieb ganz ruhig. »Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter. Heutzutage gilt immer noch der Grundsatz ›Im Zweifel für den Angeklagten‹.«
    »Das sehe ich genauso.« Marie lächelte Holger zu.
    »Tut ein verstauchter Knöchel eigentlich sehr weh?«, fragte Paul plötzlich. Es war das erste Mal, dass er sich zu Wort meldete, seit die drei !!! mit Oma Lotti in den Laden gekommen waren. Er und Maike hatten sich bisher stumm im Hintergrund gehalten und mit großen Augen beobachtet, wie Franzis Großmutter von der Notärztin untersucht worden war. Franzi vermutete, dass sie so etwas nur aus dem Fernsehen kannten und deshalb ein bisschen eingeschüchtert waren.
    Sie lächelte den Zwillingen zu. »Es geht so. Ich hab mir auch schon mal den Knöchel verstaucht, das ist halb so wild.«
    »Bei alten Leuten dauert es allerdings ewig, bis so etwas verheilt«, unkte Frau Seifert. »Hoffentlich kann deine Oma überhaupt jemals wieder laufen. Meine Tante war nach ihrem Sturz von der Treppe bis an ihr Lebensende an den Rollstuhl gefesselt …«
    »Ehrlich?« Paul war kreidebleich geworden und griff nach der Hand seiner Schwester. Franzi wurde auch ganz anders, als sie sich ihre Oma im Rollstuhl vorstellte.
    »Nun malen Sie mal nicht gleich den Teufel an die Wand«, sagte Frau Kurz ärgerlich. »Sie machen den Kindern ja Angst.«
    Frau Seifert verzog beleidigt das Gesicht. Sie wollte gerade etwas erwidern, als eine dunkle Gestalt am Ende der Dorfstraße auftauchte.
    »Da ist sie ja!« Frau Seifert riss die Augen auf. »Die Hexe!«
    Alle starrten zur Dorfstraße, auf der die Hexe zügig näher kam. Mit ihrem schwarzen Wollkleid, den langen, wirren Haaren und dem bleichen Gesicht sah sie aus wie eine Gestalt aus einem anderen Jahrhundert. Sie hielt einen leeren Einkaufskorb in der Hand und bewegte sich für eine alte Frau erstaunlich flink. Vor dem Dorfladen blieb sie stehen und musterte die kleine Versammlung. Eisiges Schweigen schlug ihr entgegen.
    »Tierquälerin!«, zischte Frau Seifert, fast ohne die Lippen zu bewegen.
    Die Hexe zuckte zusammen, als hätte sie einen elektrischen Schlag bekommen. Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, aber sie sagte nichts. Sie starrte Frau Seifert nur an, bis diese die Augen niederschlug. Die Hexe verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln. Sie ging über den Hof und wollte gerade den Laden betreten, da rief Frau Kurz: »Tut mir leid, wir haben geschlossen.«
    »Wie bitte?« Die Hexe drehte sich langsam um. »Geschlossen?«
    Frau Kurz nickte und wich dem Blick der Hexe aus. Ihre Augen zuckten nervös.
    »Aber Mama …«, fing Holger an, doch Frau Seifert fiel ihm ins Wort.
    »Bravo!«, rief sie. »Wir wollen hier keine Tierquäler!«
    Die Hexe brachte sie mit einem einzigen Blick zum Schweigen.
    »Bitte gehen Sie«, sagte Frau Kurz steif zur Hexe. »Sie sind hier nicht erwünscht.« Sie legte ihre Arme um Paul und Maike, die sich schutzsuchend an ihre Mutter drückten. Der Anblick der Hexe machte ihnen offensichtlich Angst.
    Franzi ließ die alte Frau nicht aus den Augen. Was würde sie jetzt tun? Würde sie einfach klein beigeben?
    »Na los, verschwinden Sie endlich!«, rief Frau Seifert. Ihre Stimme hatte einen schrillen Unterton bekommen. Offensichtlich genoss sie die ganze Aufregung. Franzi verzog angewidert das Gesicht. Sie fand Frau Seifert ausgesprochen unsympathisch. Andererseits konnte sie gut verstehen, dass die Dorfbewohner die Hexe loswerden wollten. Sie hätte ihr auch gerne einen Denkzettel verpasst.
    Die Hexe machte einen Schritt auf Frau Seifert zu und murmelte irgendetwas.
    »Hauen Sie ab!«, kreischte Frau Seifert. »Ich habe keine Angst vor Ihnen und Ihrem albernen Hexengetue!« Allmählich wurde sie richtig hysterisch.
    Holger hob beschwichtigend die Hände. »Vielleicht sollten wir uns erst mal wieder

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