drei !!! Tanz der Hexen
Arm und schon hatte sie sich aus dem Griff des Wirts befreit. Franzi kniff die Augen zusammen. Wie hatte sie das gemacht?
»Fass mich nicht an!«, zischte die Hexe und hob drohend die Arme. Ihre Augen funkelten wild. In diesem Moment sah sie richtig gefährlich aus, und Franzi war froh, dass sie sich hinter den Mülltonnen in Sicherheit befanden.
Der Wirt wich einen Schritt zurück. Auf seinem Gesicht spiegelten sich gleichzeitig Angst und Wut. »Das wirst du mir noch büßen!«, stieß er hervor. »Du … du alte Hexe!«
Doch die Hexe lachte nur und setzte ihren Weg fort. Franzi kam es vor, als würde ihr höhnisches Lachen noch zwischen den Häusern widerhallen, als die Hexe schon längst im Wald verschwunden war. Und plötzlich erschien ihr das kleine Dorf nicht mehr ganz so idyllisch wie bisher.
Gerade noch mal gut gegangen
Kaum hatten die drei !!! ihr Versteck hinter den Mülltonnen verlassen, da ertönte der Klingelton von Franzis Handy. Es war die Titelmelodie von der Vorstadtwache , Franzis absoluter Lieblingsserie, in der Maries Vater den Kommissar Brockmeier spielte.
Franzi zuckte zusammen und kramte hektisch in ihrer Tasche.
»Gut, dass das nicht vor fünf Minuten passiert ist.« Kim runzelte die Stirn. »Wie kannst du nur dein Handy anlassen, wenn wir gerade eine verdächtige Person observieren?«
»Sorry«, murmelte Franzi schuldbewusst. »Hab glatt vergessen, es auszuschalten.« Sie drückte auf eine Taste und hielt sich das Handy ans Ohr. »Hallo?« Franzis Gesicht hellte sich auf. »Oma! Wie geht’s dir?«
Während Franzi telefonierte, winkten Kim und Marie Pia zu, die gerade mit einer prall gefüllten Einkaufstasche vom Dorfladen zurückkam. Offenbar hatte sie dort noch etwas eingekauft, während die drei !!! der Hexe gefolgt waren. Pia winkte zurück und verschwand im Dorfkrug.
»Schöne Grüße«, sagte Franzi, als sie das Gespräch beendet hatte.
»Wie geht’s Oma Lotti?«, fragte Kim. »Wurde sie schon geröntgt?«
Franzi nickte. »Der Knöchel ist tatsächlich verstaucht. Oma hat Glück gehabt, dass er nicht gebrochen ist. Und sie hat eine leichte Gehirnerschütterung. Darum soll sie auch über Nacht im Krankenhaus bleiben. Zur Beobachtung.«
»Ach, du je.« Marie machte ein betroffenes Gesicht. »So was Blödes.«
»Allerdings.« Franzi seufzte. »Oma war ganz aufgelöst, weil wir jetzt bis morgen alleine klarkommen müssen. Aber ich hab sie beruhigt. Wir sind schließlich keine Babys mehr.«
»Genau«, sagte Kim. »Wir schaffen das schon. Und einen Vorteil hat die Sache: Wir können uns jetzt ganz auf unsere Ermittlungen konzentrieren.«
»Stimmt.« Franzi lächelte. Kim schaffte es immer, jeder Situation etwas Positives abzugewinnen. »Aber wie machen wir weiter? Ehrlich gesagt sehe ich gerade überhaupt keinen roten Faden. Die Angelegenheit wird immer rätselhafter.«
Kims Magen knurrte laut und vernehmlich. »Am besten essen wir erst mal was«, schlug sie vor. »Ich hab einen Bärenhunger. Schließlich ist das Frühstück heute wegen der Suche nach Minka ausgefallen und jetzt ist beinahe Mittag. Außerdem kann ich mit leerem Bauch nicht nachdenken.«
Franzi grinste. »Schon klar. Was haltet ihr von einem Schnitzel mit Pommes? Die Schnitzel im Dorfkrug sind riesengroß und superlecker. Oma möchte uns gerne einladen. Sie hat offenbar Angst, dass wir verhungern, wenn wir mal einen Tag lang keine warme Mahlzeit bekommen.«
»Recht hat sie.« Kim strich sich über den Bauch. »Ich fühl mich schon ganz schwach.«
»Na dann, nichts wie los«, sagte Marie. »Wir können schließlich nicht zulassen, dass unser Superhirn einen Schwächeanfall bekommt.«
Eine halbe Stunde später legte Franzi seufzend Messer und Gabel zur Seite. »Ich gebe auf! Die Portionen sind einfach viel zu groß.«
»Heißt das, du isst das nicht mehr?« Kim warf einen sehnsüchtigen Blick auf Franzis halb vollen Teller.
»Bedien dich ruhig«, sagte Franzi. »Wenn ich noch einen Bissen esse, platze ich.«
»Bloß nicht!« Marie grinste. »Das gäbe eine ganz schöne Schweinerei.«
Kim zog Franzis Teller zu sich heran, spießte ein paar Pommes auf ihre Gabel und schob sie sich in den Mund. »Das Essen ist wirklich spitze«, nuschelte sie.
Marie schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viel du verdrücken kannst. Wo lässt du das alles nur?«
Kim machte ein schuldbewusstes Gesicht und deutete auf ihren Hosenbund, bevor sie sich über Franzis Schnitzel hermachte.
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