drei !!! Tanz der Hexen
dass man seine ursprüngliche Farbe nicht mehr erkennen konnte.
Franzi schlich vorsichtig näher. Ihr Jagdinstinkt war geweckt. Was war in dem Schuppen? Sie spitzte die Ohren und lauschte angestrengt. Da war es wieder! Ein Maunzen, ganz eindeutig. Es klang ziemlich kläglich und Franzis Herz zog sich vor lauter Mitleid zusammen. Sie liebte Tiere über alles. Bei der Vorstellung, dass in dem Schuppen vielleicht Katzen eingesperrt und gequält wurden, wurde ihr ganz übel.
Franzi verließ die Deckung der Bäume und lief auf den Schuppen zu. Sie hatte nur noch einen Gedanken im Kopf: Sie musste die Katzen befreien – und zwar so schnell wie möglich. Alles andere war ihr in diesem Moment egal.
Franzi hatte den Schuppen fast erreicht, als ihr plötzlich jemand in den Weg trat. Sie blieb so abrupt stehen, dass Kim und Marie, die ihr gefolgt waren, Franzi beinahe in die Hacken liefen. Die drei !!! starrten die Gestalt an.
»Die Hexe«, flüsterte Kim und wurde kreidebleich.
Franzi klopfte das Herz ebenfalls bis zum Hals. Vor ihnen stand eine alte Frau mit einer Hakennase und langen, leuchtend weißen Haaren, die wirr von ihrem Kopf abstanden.
Haare wie Schlangen , dachte Franzi. Die Zwillinge hatten mit ihrer Beschreibung genau ins Schwarze getroffen.
Die Hexe trug ein dunkles Wollkleid und eine graue Strickjacke und hielt sich für eine Frau ihres Alters erstaunlich gerade. Um ihre Beine strich eine schwarz-weiß gescheckte Katze.
»Was wollt ihr hier?«, krächzte sie und funkelte die drei !!! wütend an. Ihr Gesicht war voller Falten und Runzeln, aber ihre Augen leuchteten hell und klar. Franzi fiel auf, dass sie verschiedene Farben hatten. Das rechte Auge war grün und das linke braun.
»Wir … wir …«, stammelte Franzi. Einen Moment lang war sie vom starren Blick der Hexe wie gelähmt. Ihr Kopf war völlig leer gefegt, und sie konnte sich an nichts mehr erinnern. Hatte die Frau etwa hypnotische Kräfte? Franzi zwinkerte. Plötzlich wusste sie wieder, warum sie hergekommen waren. »Wir suchen unsere Katze. Minka.«
»Verschwindet.« Die Hexe stemmte die Hände in die Hüften. »Eure Katze ist nicht hier.«
»Und was ist in dem Schuppen?«, fragte Marie.
»Das geht euch nichts an.« Die Hexe schüttelte ärgerlich den Kopf und ihre Haare züngelten wie weiße Flammen um ihr Gesicht. »Ich sage es zum letzten Mal: Verschwindet!«
Franzi zögerte, doch da ertönte wieder das Maunzen.
»Auf keinen Fall«, sagte Franzi bestimmt. »Erst wenn ich gesehen habe, was im Schuppen ist.«
»Weg mit euch!«, knurrte die Hexe und machte einen Schritt auf die Mädchen zu.
Kim quiekte auf und die Hexe war einen Moment abgelenkt. Franzi nutzte die Gelegenheit und spurtete zum Schuppen. Sie schob den schweren Holzriegel mit aller Kraft zurück und stieß die Tür auf. Ein Schatten schoss aus der Dunkelheit auf sie zu und Franzi sprang zur Seite. Vier Katzen sausten an ihr vorbei ins Freie. Alle hatten rabenschwarzes Fell.
»Minka!«, rief Franzi, die in einem der Tiere Oma Lottis Katze erkannt hatte.
Aber Minka war schon im Wald verschwunden, genauso wie die anderen drei Katzen.
»Mach dir keine Sorgen, sie läuft bestimmt schnurstracks nach Hause«, sagte Kim.
»Hoffentlich.« Franzi sah Minka besorgt nach. »Das arme Tier war ja völlig verängstigt.«
»Kein Wunder«, sagte Marie. »Nachdem es stundenlang im dunklen Schuppen eingesperrt war.«
Franzi stellte sich vor, wie Minka voller Angst im Schuppen auf und ab gelaufen war, kläglich maunzend und ohne zu wissen, warum man sie eingesperrt hatte. Plötzlich wurde sie furchtbar wütend.
»Warum haben Sie die Katzen eingesperrt?«, fuhr sie die Hexe an. Am liebsten wäre sie ihr direkt ins Gesicht gesprungen. »Die armen Tiere haben Ihnen nichts getan!«
Die Hexe starrte Franzi finster aus ihren verschiedenfarbigen Augen an. Franzi wurde ein bisschen schwindelig und sie musste den Blick abwenden. Das machte sie noch wütender.
»Sie sind eine ganz gemeine Tierquälerin!«, rief sie. »Das wird Ihnen noch leidtun!«
Die Hexe nahm die gescheckte Katze auf den Arm, die maunzend an ihr hochsprang, und strich ihr über das Fell. »Nenn mich nie wieder eine Tierquälerin«, sagte sie scharf. »Und hör auf, Satansbraten Angst zu machen. Katzen mögen kein Geschrei.«
Franzi verschlug es für einen Moment die Sprache. Das war wirklich die Höhe! Erst sperrte die Hexe unschuldige Tiere ein und dann spielte sie sich als Katzenkennerin auf.
»Von einer
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