drei !!! Tanz der Hexen
»Hier natürlich«, erklärte sie zwischen zwei Bissen. »Wenn ich so weiterfuttere, passt die Jeans bald nicht mehr. Vielleicht sollte ich doch mal wieder joggen gehen.«
»Gute Idee. Ich bin dabei.« Franzi nahm einen Schluck von ihrer Cola. Dann stellte sie das Glas energisch zurück auf den Tisch. »Jetzt sollten wir uns aber erst mal auf den Fall konzentrieren. Also – was haben wir?«
Kim schluckte den letzten Bissen hinunter und wischte sich die fettigen Finger an ihrer Serviette ab. »Hauptsächlich jede Menge Fragen. Zum Beispiel: Worum ging es gerade bei dem Streit? Was will der Wirt von der Hexe?«
»Warum hat die Hexe die Katzen entführt?«, machte Franzi weiter. »Wer hat den Draht im Wald gespannt? Was wollten die Männer bei der Quelle?«
»Und was soll die Warnung der Hexe bedeuten?«, fügte Marie hinzu. Sie seufzte. »Eins ist sicher: Irgendetwas stinkt hier ganz gewaltig.«
Franzi nickte. »Das sehe ich genauso. Aber wie machen wir jetzt weiter?«
Kim überlegte. Ehe sie antworten konnte, erschien Pia.
»Hat’s euch geschmeckt?«, fragte sie und stellte die schmutzigen Teller zusammen.
»Und wie! Die Schnitzel waren einfach phänomenal.« Kim hielt sich den Bauch. »Ich bin pappsatt.«
Marie grinste. »Und das will schon was heißen. Normalerweise ist Kim nicht so leicht satt zu kriegen.«
»Freut mich.« Pia lächelte den drei !!! zu. »Habt ihr schon was von Oma Lotti gehört? Wie geht es ihr?«
»Ganz gut«, antwortete Franzi. »Der Knöchel ist zum Glück nur verstaucht. Aber sie soll zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus bleiben.«
»Wenn ihr Hilfe braucht, sagt Bescheid«, bot Pia an. »Ich könnte zum Beispiel ein paar Sachen für deine Oma mit ins Krankenhaus nehmen. Ich muss nachher sowieso noch kurz in die Stadt und Besorgungen machen.«
»Ehrlich?« Franzi sah Pia dankbar an. »Das wäre super! Dann packe ich zu Hause gleich Omas Waschzeug und ihr Nachthemd ein. Vielen Dank für das Angebot.«
»Kein Problem. Das mach ich doch gerne.« Pia nahm das Tablett mit dem schmutzigen Geschirr und verschwand in der Küche. Die drei !!! hörten, wie ihr Vater mal wieder mit ihr schimpfte, weil sie seiner Meinung nach zu langsam arbeitete.
Franzi seufzte. »Wie kommt dieser Grobian nur zu so einer netten Tochter?«
»Mit ihrem Vater hat Pia es wirklich nicht leicht«, stimmte Marie zu. »Ich würde es keinen einzigen Tag lang aushalten, wenn Papa so mit mir reden würde.«
»Na, da besteht ja keine Gefahr«, stellte Franzi fest. »Dein Vater würde sich eher die Zunge abbeißen, als auch nur ein böses Wort über dich zu verlieren.«
Der frühe Tod von Maries Mutter hatte Marie und ihren Vater zusammengeschweißt. Sie waren ein gut eingespieltes Team. Herr Grevenbroich vergötterte seine Tochter – und umgekehrt. Manchmal war Franzi etwas neidisch auf die enge Beziehung zwischen den beiden. Aber wenn sie daran dachte, dass Marie dafür ohne Mutter aufgewachsen war, bekam sie sofort ein schlechtes Gewissen und verdrängte den aufkeimenden Neid schnell wieder.
Kim machte ein nachdenkliches Gesicht. »Vielleicht sollten wir Pias Vater mal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Alle Fäden scheinen bei ihm zusammenzulaufen. Und er weiß offenbar mehr über die Hexe als die anderen Dorfbewohner.«
»Stimmt«, sagte Marie. »Wir müssen herausbekommen, was er plant. Und wofür er die Unterschrift der Hexe braucht. Wenn ihr mich fragt, hat es irgendetwas mit der Quelle im Wald zu tun.«
»Gut möglich.« Kim fuhr sich ratlos durch ihre kurzen braunen Haare. »Aber wie sollen wir das in Erfahrung bringen? Wir können schließlich schlecht in die Küche latschen und ihn fragen.«
Franzi stand auf. »Ich geh mal aufs Klo«, verkündete sie laut und fügte etwas leiser hinzu: »Vielleicht verlaufe ich mich ja ein bisschen und lande rein zufällig in Herrn Körners Büro …« Sie zwinkerte ihren Freundinnen zu.
»Stimmt, du verlierst ja so leicht die Orientierung.« Marie grinste. »Viel Glück!«
»Sei vorsichtig.« Auf Kims Stirn erschienen ein paar Sorgenfalten. »Und lass dich bloß nicht erwischen.«
»Keine Sorge.« Franzi winkte lässig ab. »Ich bin schließlich keine Anfängerin mehr.«
Trotzdem klopfte Franzis Herz wie verrückt, als sie die alte Holztreppe des Wirtshauses hinunterlief. Die Toiletten befanden sich im Keller. Hoffentlich war das Büro auch dort, sonst hatte sie ein Problem.
Im Keller schlug Franzi kühle Luft entgegen und sie zog fröstelnd die
Weitere Kostenlose Bücher