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Drei Unzen Agonie

Drei Unzen Agonie

Titel: Drei Unzen Agonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schlüssel und befahl ihr, die Tür wieder aufzusperren. Dann beförderte ich
Slessor mit einem Stoß, der mir unsägliche Freude bereitete, in sein
gemütliches Wohnzimmer. Als ich hinter ihm abgesperrt und den Schlüssel
eingesteckt hatte, fand ich es an der Zeit, endlich in Ruhe Atem zu schöpfen.
Ich schob Augies Revolver in die Jackentasche und
mixte zwei starke Drinks.
    Cindy sah mir skeptisch zu.
»Meinen Sie nicht, wir sollten hier möglichst schnell verschwinden ?«
    »Warum denn?« Ich zuckte die
Schultern. »Die drei da drinnen können jetzt in Ruhe
das Wandgemälde bewundern. Wenn sonst jemand versuchen sollte, uns hier
festzuhalten, wird er mit meinem Revolver Bekanntschaft machen .«
    »Mein Held!« Ganz überzeugt
schien sie trotzdem nicht. »Was haben Sie da drinnen eigentlich für einen Trick
abgezogen ?«
    »Kapitel drei aus Boyds kleinem
Handbuch über Fluchtmöglichkeiten«, erklärte ich bescheiden. »Herausgegeben und
verlegt von Danny Boyd, Ihrem stets hilfsbereiten Privatdetektiv.«
    Ich reichte ihr ein Glas, und
sie nahm einen langen Zug. Dann setzte ich mich mit meinem Drink hinter Slessors Schreibtisch und durchsuchte die Schubladen. Unter
anderem entdeckte ich meinen Revolver, den ich wieder einsteckte. Doch sonst
fand ich nichts von Interesse.
    »Können Sie sich erinnern, wie
Sie hier hereingekommen sind ?« fragte ich Cindy.
    »Genau.« Ihre Augen leuchteten
auf. »Gehen wir endlich ?«
    »Ja.« Ich nickte. »Ich bringe
Sie in Jonathans Wohnung. Sie erzählen ihm, was heute abend geschehen ist, und bleiben bei ihm. Ich werde
Sie morgen nachmittag oder
gegen Abend anrufen. Okay?«
    »Natürlich. Ich habe mich nicht
einmal bei Ihnen bedankt .«
    »Schon gut«, versetzte ich
großzügig.
     
     
     

7
     
    »Das darf doch nicht wahr sein !« Die Blondine mit den porzellanblauen Augen war
offensichtlich ganz und gar nicht begeistert. »Schon wieder Sie!«
    »Freuen Sie sich doch über die
kleine Abwechslung, die ich in Ihr parfümiertes Leben bringe«, rief ich
aufmunternd.
    Sie musterte mich empört. »Wenn
Sie wüßten, was Sie mir für Scherereien gemacht haben! Mr. Fremont schäumte vor
Wut, als Sie gegangen waren. Er sagte, ich hätte Sie gar nicht erst...«
    »Er ist doch jetzt in seinem
Büro ?«
    »Ja, aber...« Ich hörte
förmlich, wie das Alarmsignal unter ihrem besprühten Haar zu bimmeln begann.
»Sie können ihn jetzt auf keinen Fall sprechen. Er hat mir strikte Anweisung
gegeben...«
    »Ich fürchte, Ihnen ist eben
ein Träger gerissen«, unterbrach ich mit einem anzüglichen Grinsen.
    Sie stieß einen kleinen Schrei
aus und blickte an sich hinunter. Mir schien das der richtige Moment, rasch an
ihr vorbeizuhuschen. Ich eilte zu der Tür, die vom Ausstellungsraum in den
Korridor führte. Die Tür zu Fremonts Büro stand offen. Ich trat ein, ohne zu
klopfen, und schlug die Tür krachend hinter mir zu. Fremont fuhr zusammen und
blickte auf. Seine braunen Kaninchenaugen verrieten Unruhe, als er mich
erkannte.
    »Boyd? Ich habe doch strengste
Anweisung...«
    Ich lächelte ironisch. »Ich
weiß, ich weiß. Sie hat auch versucht, mich aufzuhalten, aber ich habe mich
nicht aufhalten lassen .«
    Der vorstehende Adamsapfel
hüpfte auf und ab, als er krampfhaft schluckte und mich einen Moment sprachlos
anstarrte. »Wenn Sie nicht sofort verschwinden«, sagte er schließlich mit
dröhnender Stimme, »werde ich die Polizei anrufen .«
    Ich ließ mich in einem der
Ledersessel nieder und wartete, bis er etwas ruhiger atmete. Dann sagte ich:
»Ich habe gestern abend mit Ihren Freunden
Bekanntschaft geschlossen. Sie wissen schon, die Burschen, die Ihnen eine Gefälligkeit
schulden .«
    Er wand sich ein paar Sekunden
lang und blickte mich dann nervös lächelnd an. »Dafür muß ich mich
entschuldigen, Mr. Boyd. Das ist mir in der Hitze des Gefechts so
herausgerutscht und war leider recht kindisch. Aber Sie werden sich erinnern,
daß Sie sich nicht gerade wie ein Gentleman benommen haben .«
    »Lassen Sie doch dieses Getue«,
fuhr ich ihn an. »Augie, Pete und Don Slessor, ihr Boss, können recht
unangenehm werden, wenn sie in Aktion treten .«
    Er rollte die braunen Augen,
als säße er in einer Falle.
    »Bitte«, sagte er schließlich,
»ich verstehe gar nicht, wovon Sie sprechen. Ich kenne niemanden namens
Slessor, Pete oder Augie .«
    Ich starrte ihn eisigen Blickes
an, während ich mir eine Zigarette anzündete. »Das nehme ich Ihnen nicht ab,
Charlie. Sie sind ein tiefgründiger

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