Drei Worte, die das Glueck bedeuten
wirklich“, erwiderte Deke. „Ich habe nämlich gerade mit deiner Mutter darüber gesprochen, ob wir nicht hier wohnen könnten.“
Das ist unfair, dachte Erin. Und an Dekes Gesichtsausdruck erkannte sie, dass ihm das sehr wohl bewusst war.
„Bei uns?“ Sophies Augen leuchteten, und Erin konnte sich lebhaft vorstellen, was nun in ihrem Kopf vor sich ging.
„Hey, dann können wir uns ja doch noch das Video mit den Stunts aus Indiana Jones anschauen“, rief Gabriel, und er klang begeistert.
Jetzt schaltete sich auch Nicolas ein: „Was, du findest die Filme auch cool?“
„Das sind meine Lieblingsfilme.“
„Klasse!“ freute sich Nicolas. „Dann kann er doch hier bleiben, oder, Mom?“
Erin spürte, wie ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. So begeistert hatte sie Gabriel nicht mehr erlebt, seit JeanYves mit ihm Segeln gegangen war.
Außerdem waren Nicolas und Sophie auch eindeutig dafür. Allerdings wussten die Kinder nicht, was es bedeutete, Deke Malone zu lieben…
Einen verzweifelten Versuch unternahm Erin noch. „Die Gästezimmer sind längst nicht fertig. Ich habe heute die Tapete abgelöst und die Wände geschrubbt, und jetzt sind sie ganz kahl und riechen nach Tapetenkleister. Außerdem sind sie nicht eingerichtet.“
„Wir können doch ein paar Möbel hineinstellen“, schlug Nicolas vor.
„Und erst mal einen Raum fertig machen“, fügte Gabriel hinzu.
„Wir helfen dir auch“, meinte Sophie. „Ich passe nach der Schule auf Zack auf, damit du die Wände streichen oder tapezieren kannst.“
Alle schauten Erin erwartungsvoll an. Hilflos sah sie zu Deke – in der Hoffnung, dass er nicht in einem Zimmer schlafen wollte, das nach Tapetenkleister roch.
Doch er zuckte mit den Schultern. „Mich stört es nicht, wenn es nicht ganz so komfortabel ist. Und Gabriel hat Recht. Zack und ich können ja in einem Zimmer schlafen, während du das andere einrichtest. Ich helfe dir auch dabei.“
„Ich brauche deine Hilfe nicht!“
An seinem erschrockenen Blick merkte sie, dass sie viel zu heftig reagiert hatte.
„Ich meinte“, sagte sie mit ruhigerer Stimme, „dass ich nun wirklich nicht von dir erwarten kann, dass du mit mir die Zimmer renovierst, wo du doch schon genug mit dem Laden zu tun hast.“
„Aber er kann doch hier wohnen, oder?“ hakte Sophie nach.
„Ich möchte euch nicht ausnutzen, Erin. Ich kann mir auch jemand anders suchen, der auf Zack aufpasst.“
„Zack“, sagte Erin, ohne zu überlegen, „ist hier nicht das Problem.“
Deke zog die Brauen hoch. Alle ihre Kinder lauschten nun gebannt und schienen unbedingt herausfinden zu wollen, wo denn dann das Problem lag.
„Was soll’s“, sagte sie schließlich. „Von mir aus könnt ihr hier unterschlüpfen.“
„Hurra!“ jubelten die Kinder. Selbst Zack schien zu merken, dass gerade etwas Bedeutendes geschehen war, und klatschte in die Hände. Deke lächelte zufrieden.
„Wir brauchen aber ein paar feste Regeln“, warf Erin ein.
Die Kinder sahen sie verwirrt an. „Was für Regeln?“
Erin hob das Kinn. „Darüber sprechen wir später. Jetzt geht ihr drei euch erst mal waschen, ihr seid ja ganz dreckig. Also duscht euch bitte vor dem Essen.“
„Was für Regeln?“ hakte Deke nach, als die Kinder auf dem Weg nach oben waren. Erin stand am Fuß der Treppe, mit dem Rücken zu ihm, und sie zuckte zusammen, als sie plötzlich Dekes Stimme hinter sich hörte.
„Soll ich beim Essen immer meinen Hut abnehmen? Vor Mitternacht nach Hause kommen? Mein eigenes Geschirr abwaschen?“ Er hielt inne. „Oder redest du von gestern Nacht? Willst du deswegen Regeln?“
Deke hoffte, sie würde ihm gleich widersprechen, aber stattdessen wurde ihre Miene sofort ernst. Und zum ersten Mal seit besagter Nacht spürte Deke ein leises Bedauern.
So wunderschön, wie ihre gemeinsame Nacht für ihn gewesen war: Wenn Erin sich nun wünschte, dass es sie nie gegeben hätte, dann wünschte er sich das auch. Ihre Freundschaft bedeutete ihm weit mehr als dieses eine Erlebnis. Die wollte er deswegen niemals aufs Spiel setzen.
„Was war denn schon letzte Nacht?“ sagte Erin schließlich und zuckte mit den Schultern. „Das war doch wohl eine einmalige Angelegenheit, oder?“ Sie sah Deke herausfordernd an. „Ich meine, du brauchtest… und ich wollte…“
Sie brachte die Sätze nicht zu Ende, und er wünschte sich, dass sie es getan hätte. Was hatte sie denn gewollt? Von einem Mann berührt zu werden? Von ihm berührt zu
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