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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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war völlig desorientiert und sah sich suchend um.
    War die Fähre auf dem Weg nach Marin oder zurück nach San Francisco? Immer wieder reckte sie den Kopf in beide Richtungen, konnte aber weder das eine noch das andere erkennen – weder die Hügel von Marin, mit den Umrissen des Mount Tamalpais, noch den Hafen oder irgendetwas anderes von der gezackten Skyline der Innenstadt. Um genau zu sein, es war überhaupt kein Land zu sehen. Was eigentlich unmöglich war, da die Bucht zwischen dem Hafen von San Francisco und Marin voller kleiner Inseln war und man immer mindestens eine Brücke sehen konnte.
    Hazel schlang ihre Tasche über die Schulter und suchte nach der Tür. Doch genau dort, wo die Tür hätte sein sollen, befand sich eine Wand.
    Hazel blickte sich um, das Deck erschien ihr fremd. Es gab keinen Zweifel: Sie befand sich auf einem anderen Schiff.
    Es ähnelte dem, das zwischen Larkspur und der Stadt verkehrte, aber es war ungefähr dreimal so groß. Und im Gegensatz zur Larkspur-Fähre, die ein offenes Deck mit einer kleinen runden Kabine in der Mitte hatte, war dieses kastenförmige Schiff bis auf einen schmalen, umlaufenden Gang vollständig überdacht.
    Wie hatte ihr das gestern Abend entgehen können?
    Hazel überflog das Deck nach jemandem in einer offiziell aussehenden Uniform, hoffte, vielleicht sogar den Kapitän zu entdecken. Die kühlen Wasserspritzer des Ozeans erfrischten ihr Gesicht. Weit in der Ferne kam endlich Land in Sicht. Doch da waren immer noch keine Skyline und kein Hafen. Nur sanft geschwungene Dünen und eine Ansammlung von Häusern mit weißen Schindeln.
    Wo zum Teufel war sie? Und wie sollte sie jemals wieder nach Hause kommen?
    Hazel wollte schon auf die andere Seite der Fähre gehen, als sie über sich ein lautes Knistern hörte. Sie blickte hoch, sah über einem Fenster einen kleinen Lautsprecher und ging darauf zu.
    »Meine Damen und Herren, hier spricht Ihr Kapitän«, ertönte eine raue männliche Stimme. Den Akzent nahm Hazel dabei zwar wahr, konnte ihn aber im Augenblick nicht ganz einordnen. »In wenigen Minuten erreichen wir Oak Bluffs.«
    Oak Bluffs? Hazel hatte noch nie davon gehört. War sie nördlich oder südlich von Marin?
    »Alle Fahrer: Bitte kehren Sie zu Ihren Fahrzeugen zurück! Alle Fuß-Passagiere: Bitte gehen Sie zur Steuerbordseite des Schiffes.«
    Es war ein Bostoner Akzent, erkannte Hazel zu ihrem Erstaunen.
    »Danke und willkommen in Mathaaas Vine-yaaad!«
    Es knisterte wieder im Lautsprecher, bevor das Mikrophon abgeschaltet wurde. Hazel starrte wie benommen auf dieses Gerät, während der Seegang sie gegen das große rundliche Fenster drückte.
    Martha’s Vineyard?
    Sie war sich nicht ganz sicher, wo genau das war, aber in erster Linie fielen ihr dabei Tennisplätze und Präsidenten ein. War Martha’s Vineyard nicht der Ferienort der Reichen?
    Hazel drehte sich zurück zum Wasser. Die Fähre näherte sich nun dem Hafen, der voller Segelboote war. In der Mitte befand sich ein hölzerner Anlegesteg, auf dem reihenweise Autos warteten, um auf die Fähre zu fahren.
    Hier hatte sich inzwischen oben an der schmalen Treppe eine kleine Menschenschlange gebildet. Muss wohl Steuerbord sein, dachte Hazel und öffnete die Tür, um sich ebenfalls anzustellen. Wo immer sie auch war, sie konnte schließlich nicht ewig auf einem Schiff bleiben.
    Nun stand sie ganz hinten in der Schlange, hinter zwei älteren Männern in T-Shirts mit Farbklecksen und in schwarzen Gummistiefeln. Einer von ihnen las eine Zeitung. Hazel spähte über seine Schulter, um den Namen des Blattes zu sehen.
    Es war der Boston Globe !
    Die Schlange auf der Treppe rückte weiter vor, und Hazel machte einen Schritt zur Seite, setzte sich auf die oberste Stufe mit dem Rücken zur Wand. Sie starrte vor sich hin, ohne wirklich etwas wahrzunehmen, holte tief Luft und atmete langsam aus.
    Ich muss träumen, dachte sie und schloss die Augen. Das muss eine Art Albtraum sein – man merkt zwar, dass man träumt, kann aber nicht aufwachen.
    Wach auf, beschwor Hazel sich in Gedanken. Wach auf, wach auf, wach auf!
    Sie öffnete ein Auge und bekam Bauchschmerzen, als sie noch immer dasselbe sah. Sie nahm ihre Tasche auf den Schoß und erschrak. War die immer schon so schwer gewesen?
    Hazel griff hinein und tastete automatisch nach ihrer Kamera. Schnell hatte sie die viereckige Linse gefunden und atmete erleichtert auf. Neben der Kamera befand sich die Plastikhülle aus Poseys Laden. Hazel erinnerte sich, dass

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